Wilhelm von Egmond

Wilhelm II. von Egmond (* 26. Januar 1412; † 19. Januar 1483 in Grave) aus dem Haus Egmond war Herr von Egmond, Ijsselstein, Leerdam, Schoonderwoerd und Haastrecht und Statthalter von Gelderland.

Wilhelm im Wappenbuch des Ordens vom Goldenen Vlies, Den Haag, KB, 76 E 10, fol. 80v

Leben

Zwischen 1458 und 1464 bereiste er mit seinem älteren Bruder Arnold von Egmond, Herzog von Geldern, das Heilige Land. In den folgenden Jahren unterstützte er Arnold im Erbfolgestreit gegen dessen Sohn Adolf von Egmond. Als nach Arnolds Tod und seiner Eroberung Gelderns Karl der Kühne 1473 Herzog von Geldern wurde, ernannte ihn dieser zum Statthalter von Gelderland. 1477 nahm ihn Maria von Burgund in den Großen Rat von Mecheln auf. 1478 wurde er Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies.

Familie

Er war der Sohn von Jan II. von Egmond und Maria van Arkel. Sein älterer Bruder war Arnold von Egmond.

Am 22. Januar 1437 heiratete er Walburga von Moers († 1459), Tochter Graf Friedrichs von Moers und Engelberta von Kleve. Aus dieser Ehe entstammten vier Töchter und drei Söhne:

Darüber hinaus hatte Wilhelm noch vier uneheliche Kinder:

  • Nicolas von Egmond.
  • Hendrik von Egmond († vor 1511).
  • Frederik von Egmond.
  • Hendrika von Egmond, verheiratet mit Willem van Tuyl van Bulckesteijn († 1449).

Wilhelm von Egmond wird laut einer genealogisch nicht beweisbaren und daher stark angezweifelten Familientradition als Vater des Gerrit Wilhelmsz (van Egmond van de Nijenburg), ca. 1420/1435–vor 1480, angesehen, der aus einer außerehelichen Verbindung mit Margretha van Hoogwoude stammte. Dieser ist der Stammherr der nachmals Van Egmond van de Nijenburg genannten Familie.[1][2][3] Gerrit Willemsz' Urenkel Jan Jansz van de Nijenburg (1515–1555) war der erste, der sich „van de Nijenburg“ nannte. Dessen Sohn Dirk Jansz (1537–1596) nannte sich als der erste seiner Familie aus eigenem Recht ab circa 1580 „van Egmond van de Nijenburg“,[4] führte widerrechtlich das Adelsprädikat Jonkheer und verwendete das volle Wappen der Grafen Egmond, was ihm von da an die Gesamtfamilie gleichtat und beanspruchte.[5]

Literatur

  • Nieuw Nederlandsch Biographisch Woordenboek (1911–1937) s.v. EGMOND (Willem van) (5), heer van IJselstein.
  • Raphael de Smedt (Hrsg.): Les chevaliers de l’ordre de la Toison d’or au XVe siècle. Notices bio-bibliographiques. (Kieler Werkstücke, D 3) Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-631-36017-7, S. 191 f., Nr. 78.
  • Ralf G. Jahn: Die Genealogie, der Vögte, Grafen und Herzöge von Geldern. In: Johannes Stinner, Karl-Heinz Tekath (Hrsg.): Gelre – Geldern – Gelderland. Geschichte und Kultur des Herzogtums Geldern (= Herzogtum Geldern. Bd. 1 = Veröffentlichungen der Staatlichen Archive des Landes Nordrhein-Westfalen. Reihe D: Ausstellungskataloge staatlicher Archive. Bd. 30). Verlag des Historischen Vereins für Geldern und Umgegend, Geldern 2001, ISBN 3-9805419-4-0, S. 29–50.
Commons: Wilhelm von Egmond – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. De Nederlandsche leeuw: Maandblad van het Genealogisch-Heraldik Genootschap, Bände 1895_1900, Seiten 193/194
  2. woordenboek, Teil 13, S. 208 (Von Jacobs Kok)
  3. DBNL, Nieuw Nederlandsch biografisch woordenboek. Deel 2(1912)–P.J. Blok, P.C. Molhuysen
  4. Nijenburg te Heiloo, Seite 6, von Mr. J. H. van Rombach (Vereinigung Oud Heiloo, 1987)
  5. Regenten, aristocratisering en Genealogie, Seiten 134/135, von RG de Neve (2003), veröffentlicht in "Virtus | Journal of Nobility Studies"
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