Wilhelm Werner (Aktion-T4-Opfer)
Wilhelm Werner (* 18. September 1898[1] in Schniegling bei Nürnberg; ermordet 6. Oktober 1940 in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein) war ein deutscher Psychiatriepatient und Anstaltsinsasse, der für seine Zeichnungen zu seiner Zwangssterilisation bekannt ist. Er fiel dem nationalsozialistischen Krankenmord zum Opfer. Werner wuchs in Nordheim am Main auf. 1919 kam er mit der Diagnose 'Idiotie' in die Heil- und Pflegeanstalt Werneck und wurde von dort aus 1940 in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein verlegt.[2]
In seinen zwischen 1934 und 1938 entstanden Zeichnungen setzte er sich während seines Aufenthaltes in der Heil- und Pflegeanstalt Werneck mit seiner Zwangssterilisation auseinander. Die Bilder wurden 2010 in der Heidelberger Sammlung Prinzhorn zum ersten Mal ausgestellt.
Literatur
- Wilhelm Werner: Sterelationszeichnungen, zweisprachige Ausgabe englisch-deutsch. Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg 2014, ISBN 978-3-88423-470-9. Mit Beiträgen des Kunsthistorikers Dr. Thomas Röske und der Medizinhistorikerin Dr. Maike Rotzoll. (Verlagslink)
- Bettina Brand-Claussen: Todesursache: Euthanasie. Wunderhorn Aug 2012, ISBN 978-3-88423-204-0
- Frank Schneider und Petra Lutz (Eds.): Erfasst, verfolgt, vernichtet./registered, persecuted, annihilated. 2014 (Online-Teilansicht)
Weblinks
Einzelnachweise
- Kate Connolly: 'Miraculous survival': asylum patient whose art documented his sterilisation by the Nazis. In: The Guardian. 6. Januar 2020, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 15. Januar 2020]).
- Thomas Schmelter: Nationalsozialistische Psychiatrie in Bayern. Die Räumung der Heil- und Pflegeanstalten. Baden-Baden, 2000. ISBN 978-3935176033.