Wilhelm Meier (Politiker)
Wilhelm Meier (* 16. September 1887 in Knetterheide; † 9. Juli 1957 in Gadderbaum bei Bielefeld) war ein deutscher Schuhmacher und Politiker (SPD).
Leben
Meier, der Sohn eines Fabrikarbeiters war, besuchte die Volksschule und machte 1901 bis 1904 eine Lehre als Schuhmacher. Bis 1915 war er Schuhmacher und Ziegeleiarbeiter mit Wohnsitz in Knetterheide, seit 1913 in Detmold. 1915 bis 1918 war er Kriegsteilnehmer. Er war zunächst evangelischer Konfession und trat dann aus der Kirche aus.
Politik
Von 1910 bis 1913 war er Mitbegründer und Vorsitzender der SPD in Knetterheide, 1914 Vorsitzender der SPD-Wahlkreisorganisation in Lippe. 1913 absolvierte er eine Schulung in der der zentralen SPD-Parteischule in Berlin. 1922 bis 1929 war er Mitglied des SPD-Bezirksvorstands Östliches Westfalen/ Lippe. Von Januar 1919 bis Juni 1929 arbeitete er als Parteisekretär für den SPD-Unterbezirk Lippe mit Sitz in Detmold. Dort war er auch Stadtrat.
Bei der Landtagswahl in Lippe 1919 wurde er in den Landtag Lippe gewählt, dem er bis 1929 angehörte. Er war dort Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion und von Februar 1921 bis Juni 1929 Präsident des Lippischen Landtags. Er legte sein Mandat am 25. Juni 1929 nieder. Nachrücker im Landtag wurde Heinrich Waldvogt.
1929 zog er nach Schneidemühl (Posen) um. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war er im Mai 1933 im Polizeigefängnis Schneidemühl inhaftiert. Zwischen Juni 1933 und Herbst 1933 war er erneut in Haft und wurde im KZ Hammerstein festgehalten. Nach der Vertreibung war er ab 1945 Redakteur der "Freien Presse" in Bielefeld.
Literatur
- Biografie von Wilhelm Meier. In: Wilhelm H. Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1876–1933 (BIOSOP)
- Hans Hüls: Wähler und Wahlverhalten im Land Lippe in der Weimarer Republik, 1974, S. 146–148.
- Karin Jaspers / Wilfried Reinighaus: Westfälisch-lippische Kandidaten der Januarwahlen 1919. Eine biographische Dokumentation, Münster: Aschendorff 2020 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen – Neue Folge; 52), ISBN 9783402151365, S. 226.