Wilhelm Goldbaum
Wilhelm Goldbaum (* 6. Januar 1843 in Kempen, Königreich Preußen; † 28. August 1912 in Wien, Österreich-Ungarn) war ein deutsch-österreichischer Schriftsteller, Journalist und Übersetzer.
Leben
Goldbaum studierte zunächst Jura und Philosophie, u. a. in Breslau und Berlin. Schon während seiner Studienzeit schrieb er kulturhistorische Skizzen für verschiedene Zeitungen. 1869 wurde er festangestellter Redakteur der Posener Zeitung, ehe ihn 1872 der Ruf nach Wien ereilte, wo er Redakteur der Neuen Freien Presse wurde. Er verfasste hauptsächlich Leitartikel über auswärtige Politik, Feuilletons und Buchbesprechungen. Des Weiteren war er Mitarbeiter der Westermann'schen Monatshefte, der Gegenwart, der Gartenlaube, der Nationalzeitung sowie der Welt. Er veröffentlichte mehrere Bücher kultur- und literaturhistorischen Inhalts und übertrug Werke von Henryk Sienkiewicz und Józef Ignacy Kraszewski aus dem Polnischen ins Deutsche.
Werke (Auswahl)
- Entlegene Culturen; Skizzen und Bilder., Berlin, Hofmann, 1877
- Literarische Physiognomieen, Wien, Prochaska, 1884
- Deutsche Goethe-Tage, Budapest, Pester-Lloyd-Ges., 1899
- Übersetzung
- Ohne Herz von Józef Ignacy Kraszewski, Wien und Teschen, 1884
Literatur
- Berühmte israelitische Männer und Frauen in der Kulturgeschichte der Menschheit : Lebens- und Charakterbilder aus Vergangenheit und Gegenwart von Adolph Kohut, Leipzig, Payne, 1900–1901, Bd. 2, S. 149–150
- Jüdisches Lexikon. Ein enzyklopädisches Handbuch des jüdischen Wissens in vier Bänden. Hrsg. Georg Herlitz und Bruno Kirschner, Jüdischer Verlag, Berlin 1928.
- Encyclopaedia Judaica. Das Judentum in Geschichte und Gegenwart. Bd. 7., Berlin, Eschkol, 1931
- Goldbaum, Wilhelm. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 9: Glas–Grün. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 2001, ISBN 3-598-22689-6, S. 62–66.
- Wilhelm Goldbaum, in: Gabriele von Glasenapp, Hans Otto Horch: Ghettoliteratur. Eine Dokumentation zur deutsch-jüdischen Literaturgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Tübingen : Max Niemeyer, 2005, S. 886f.
Weblinks
- Österreichisches Biographisches Lexikon, 1815–1950