Wilhelm Gabriel

Wilhelm Ernst Karl Gabriel, genannt „Wiga“, (* 8. August 1897 in Charlottenburg; † 21. April 1964 in Hamburg[1]) war ein Berliner Komponist und Musikverleger. Zu seinem größten Erfolg wurde das „Hofbräuhaus-Lied“ In München steht ein Hofbräuhaus (1935), das bis heute als Stimmungs- und Trinklied weltweit bekannt ist. Neben Stimmungsliedern schrieb er auch Soldatenlieder.

Leben und Wirken

1929 schrieb er Schöne Frau im Mond für den Stummfilm Frau im Mond von Fritz Lang.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten textete und komponierte Gabriel 1933 unter dem Pseudonym „Rolf Hildebrand“ das Lied Wenn die SS und die SA aufmarschiert mit Tschingderassassa, ein Lied, das mit dem SA-Chor Sturm 33 auch auf Tonträger aufgezeichnet wurde.[2]

1936 schrieb er für die Wehrmacht den Marsch Sie hieß Marie, und treu war sie. Die Melodie dieses Stücks klang 1949 in dem Karnevalsschlager Wer soll das bezahlen? an. Gabriel erhob deshalb erbost den Vorwurf des Plagiats gegen die Urheber, darunter der legendäre Kölner Unterhaltungskünstler Jupp Schmitz.

Von 1949 bis 1956 lebte Gabriel zusammen mit seiner Ehefrau Emmi Gabriel, geborene Hillenmaier, in Oberholsten (Landkreis Melle), wo er sich nach Zeitzeugenberichten am kulturellen Leben der Gemeinde beteiligte, indem er unter anderem Arrangements für den örtlichen Männergesangsverein verfasste.

Literatur

Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-ROM-Lexikon, Kiel 2009, 2. Auflage, S. 2015f. online

Weblinks

Werke von und über Wilhelm Gabriel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Wilhelm Gabriel im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
Wilhelm Gabriel bei IMDb

Einzelnachweise

Sterbeurkunde Standesamt Hamburg-Altona Nr. 3058/1964.
Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 172.

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[1] Sterbeurkunde Standesamt Hamburg-Altona Nr. 3058/1964.

[2] Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 172.