Wierzbno (Otmuchów)

Wierzbno (deutsch Würben) ist ein Dorf der Stadt- und Landgemeinde Otmuchów im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole in Polen.

Wierzbno
Würben
?
Wierzbno Würben (Polen)
Wierzbno
Würben (Polen)
Wierzbno
Würben
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Nysa
Gmina: Otmuchów
Geographische Lage: 50° 26′ N, 17° 12′ O
Höhe: 220 m n.p.m.
Einwohner: 349 (31. Dez. 2018[1])
Postleitzahl: 48-385
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONY
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Flughafen Breslau



Geographie

Geographische Lage

Das Straßendorf Wierzbno liegt im Südwesten der historischen Region Oberschlesien. Der Ort liegt etwa sechs Kilometer südöstlich des Gemeindesitzes Otmuchów, etwa 16 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Nysa und etwa 72 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole.

Wierzbno liegt in der Przedgórze Sudeckie (Sudetenvorgebirge) innerhalb der Obniżenie Otmuchowskie (Ottmachauer Senke). Der Ort liegt am Weidenauer Wasser (poln. Widna), ein rechter Zufluss der Glatzer Neiße. Nordöstlich des Dorfes liegt der Jezioro Nyskie (Neisser Stausee).

Ortsteil

Ortsteil von Wierzbno ist Zwierzyniec (Thiergarten).

Nachbarorte

Nachbarorte von Wierzbno sind im Südwesten Broniszowice (Brünschwitz) sowie im Südosten Buków (Baucke).

Geschichte

Zeichnung des Schlosses aus dem 19. Jahrhunderts
Jagdschloss Tiergarten, 2012

In dem Werk Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis aus den Jahren 1295–1305 wird der Ort erstmals als Wirzbno theutonicum erwähnt.[2] Für das Jahr 1373 ist die Ortsbezeichnung Wirbin überliefert. 1434 wird erstmals ein Schloss in Würben erwähnt.[3]

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Würben mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. In den 1770er Jahren wurde in dem zu Würben gehörenden Ortsteil Thiergarten ein Vorwerk angelegt.[4]

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Würben ab 1816 zum Landkreis Neisse im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf ein Schloss, eine Försterei, ein Vorwerk sowie 38 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Würben 258 Menschen, allesamt katholisch.[3] 1855 lebten 299 Menschen in Würben. 1865 bestanden im Ort eine Wassermühle, sieben Bauern-, 11 Gärtner- und 12 Häuslerstellen. Eingeschult und eingepfarrt waren die Bewohner nach Kalkau.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Kalkau gegründet, welcher aus den Landgemeinden Baucke, Brünschwitz, Kalkau, Peterwitz, Schwandorf und Würben und den Gutsbezirken Baucke, Kalkau, Peterwitz, Schwandorf und Würben bestand.[5] 1885 zählte Würben 280 Einwohner.[6]

1933 lebten in Würben 362 sowie 1939 379 Menschen. Bis Kriegsende 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Neisse.[7]

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Würben 1945 wie der größte Teil Schlesiens unter polnische Verwaltung. Nachfolgend wurde es in Wierzbno umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung wurde weitgehend vertrieben. 1950 wurde es der Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Nyski. 2007 lebten 365 Menschen im Ort.[8]

Sehenswürdigkeiten

  • Das Jagdschloss Tiergarten (poln. Pałac myśliwski) im Ortsteil Zwierzyniec wurde zwischen 1713 und 1714 im Barockstil auf elliptischen Grundriss vom Baumeister Michael Klein († 1725 in Neisse) nach Entwurf von Christoph Tausch erbaut. Auftraggeber war der Breslauer Fürstbischof Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg. Die Innenräume wurden im Stil des Rokoko eingerichtet.[9] Das Gebäude wurde 1964 unter Denkmalschutz gestellt.[10]
  • Der umgebende Schlosspark wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt. Dieser steht seit 1984 unter Denkmalschutz.[10]
  • Steinernes Wegekreuz

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr OPS Wierzbno
Commons: Wierzbno (Otmuchów) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Graport o stanie Gminy Otmuchów za 2018 rok, abgerufen am 26. April 2020
  2. H. Markgraf, Wilhelm Schulte: Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis (= Codex Diplomaticus Silesiae. Band XIV). Breslau 1889 (Latein, dokumentyslaska.pl [abgerufen am 28. April 2020]).
  3. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 759.
  4. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1012 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Territorial Amtsbezirk Kalkau
  6. AGOFF Kreis Neisse
  7. Verwaltungsgeschichte – Kreis Neisse (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
  8. Charakterystyka Gminy Otmuchów 2007 (polnisch)
  9. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 1005–1006.
  10. Denkmalregister der Woiwodschaft Oppeln
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