Wichard von Wilamowitz-Moellendorff der Ältere
Wichard Graf von Wilamowitz-Moellendorff (* 20. Januar 1835 auf Schloss Gadow; † 13. Februar 1905 ebenda) war ein deutscher Offizier, Fideikommissherr und Parlamentarier.
Leben
Seine Eltern waren der Graf Hugo Friedrich Erdmann von Wilamowitz-Moellendorff (* 29. Dezember 1806; † 14. Juni 1865) und dessen Ehefrau die Gräfin Aurora Marie von Wartensleben (* 11. Oktober 1808).[1]
Wichard von Wilamowitz-Möllendorff studierte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1855 wurde er Mitglied des Corps Saxo-Borussia Heidelberg.[2] Er wurde Major der Preußischen Armee und Fideikommissherr auf Gadow. Ab 1865 gestaltete er den Landschaftspark von Schloss Gadow durch Anpflanzung insbesondere von Douglasien, Koniferen und Rhododendren zu einem der artenreichsten Landschaftsgärten von Brandenburg.
Von 1868 bis 1870 saß er als Abgeordneter des Wahlkreises Potsdam 1 (West- und Ostprignitz) im Preußischen Abgeordnetenhaus. Er gehörte der Fraktion der Konservativen Partei an.
1879 gehörten dem Grafen nach dem erstmals amtlich publizierten Generaladressbuch der Rittergutsbesitzer im Königreich Preussen, Provinz Brandenburg, mindestens 2800 ha Land, und dazu noch ein kleines Gut Jagel mit 72 ha.[3]
Er war mit der Tochter des Staatsministers Henning Graf von Bassewitz, Anna Luise Gräfin von Bassewitz verheiratet[4]. Der Fideikommissherr, Offizier und Parlamentarier Wichard von Wilamowitz-Moellendorff der Jüngere (1871–1916) war sein Sohn. Wichard jun.[5] übernahm den umfangreichen Gutsbesitz um Gadow mit Ferdmarschallshof, Kuhwinkel, Laaslich, Lindenberg, Wentdorf und Wustrow, sämtlich mit einem Status eines kreistagsfägigen Rittergutes.[6]
Literatur
- Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918. Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 417 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien, Band 3).
- Oliver Hermann, Edzard Rust: Gadow. In: Peter Michael Hahn, Hellmut Lorenz: Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. Nicolaische Verlagsbuchhandlung Beuermann, Berlin 2000, ISBN 3-87584-024-0, S. 166–169; gesamt 2 Bände: Einführung und Katalog. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker (1857–1883), 856 S., 275 farbige, 825 SW-Abb.
- Gadow. In: Alexander Duncker (Hrsg.): Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den königlichen Familien-, Haus-, Fideicommiss- und Schattull-Gütern. Band 2. Duncker, Berlin 1859, Blatt 76 (zlb.de [Text zwei Seiten danach]).
Einzelnachweise
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1871, Jg. 44, Justus Perthes, Gotha 1870, S. 912.
- Kösener Korpslisten 1798 bis 1910, Hrsg. Karl Rügemer, Verlag der Academischen Monatshefte, Druck Carl Gerber München, Starnberg 1910, 120/464.
- P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedel: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lieferung 1: Die Provinz Brandenburg. Hrsg.: Nach amtlichen Quellen. 1. Auflage. Reprint der Humboldt Universität zu Berlin. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 270–277, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de).
- Kaestner & von Urach's Genealogische Datenbank. In: Wichard Graf von Wilamowitz-Möllendorff, auf Cumlosen. Kaestner & von Urach, 22. September 2016, abgerufen am 6. März 2018 (deutsch).
- Hans Friedrich v. Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser B (Briefadel) 1965. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbände/in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv (Hrsg.): Gesamtreihe GHdA von 1951 bis 2015. Band III, Nr. 35. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1965, DNB 451802675, S. 384–387.
- Niekammer`s Güter-Adreßbücher, VII, Provinz Brandenburg, 1907. In: Nach amtlichen Quellen auf Grund direkter Angaben bearbeitet (Hrsg.): Niekammer. 1. Auflage. Paul Niekammer, Stettin 1907, S. 106–111 (martin-opitz-bibliothek.de).