Westuffeln

Westuffeln ist ein Ortsteil der Gemeinde Calden im nordhessischen Landkreis Kassel.

Westuffeln
Gemeinde Calden
Koordinaten: 51° 26′ N,  19′ O
Höhe: 197 (193–217) m ü. NHN
Fläche: 11,84 km²[1]
Einwohner: 1494 (31. Dez. 2015)[1]
Bevölkerungsdichte: 126 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Postleitzahl: 34379
Vorwahl: 05677
Westuffeln
Westuffeln

Geographie

Westuffeln liegt zwischen bewaldeten Hügeln in der Westuffelner Senke. Es befindet sich nordwestlich des Hauptorts an der Mündung der kleinen Lohbeeke in die Nebelbeeke, die beim westlichen Nachbardorf Obermeiser in die Warme mündet. Südlich des Dorfs verläuft die Bundesstraße 7, die von dieser abzweigende Landesstraße 3233 durchquert den Ort. Westuffeln ist der Quellort des Caldener Mineralwassers. Es wird aus dem Wilhelmsthaler Mineralbrunnen gepumpt. Dass das Wasser trotzdem „Caldener“ heißt, ärgert so manchen Westuffler.

Geschichte

Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung des Orts stammt aus dem Jahr 965 unter dem Namen Vfloun et altera Ufloun, in einer Schenkungsurkunde des Kaisers Otto I. an die Kirche des heiligen Mauritius zu Magdeburg.[2]

Auf dem Westuffelner Friedhof steht ein seltenes Predigerhäuschen aus dem Jahre 1694. Die Dorfkirche hat einen im romanischen Baustil errichteten Kirchturm und ein gotisches Kirchenschiff.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde zum 1. Februar 1971 die bis dahin Selbständige Gemeinde Westuffeln auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Calden eingemeindet.[3][4] Mit der Eingliederung in den neu geschaffenen Landkreis Kassel am 1. August 1972 war die Gebietsreform für Calden abgeschlossen. Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Calden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Westuffeln 1500 Einwohner. Darunter waren 18 (1,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 303 Einwohner unter 18 Jahren, 627 zwischen 18 und 49, 315 zwischen 50 und 64 und 255 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 600 Haushalten. Davon waren 126 Singlehaushalte, 168 Paare ohne Kinder und 246 Paare mit Kindern, sowie 54 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 99 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 417 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

  • 1585: 90 Haushaltungen[2]
  • 1747: 75 Haushaltungen[2]
Westuffeln: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2015
Jahr  Einwohner
1834
 
686
1840
 
640
1846
 
733
1852
 
698
1858
 
683
1864
 
690
1871
 
717
1875
 
672
1885
 
648
1895
 
584
1905
 
596
1910
 
595
1925
 
632
1939
 
643
1946
 
1.053
1950
 
984
1956
 
909
1961
 
859
1967
 
838
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
1.500
2015
 
1.494
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [2]; Gemeinde Calden[1]; Zensus 2011[6]

Historische Religionsangehörigkeit

Die Religionszugehörigkeit war 1961: 735 evangelische (= 85,56 %), 122 katholische (= 14,20 %) Einwohner.[2]

Sport

Im Ort ansässig ist der Turnverein Westuffeln 1909 mit fünf Sparten und rund 700 Mitgliedern. Westuffeln verfügt über zwei Sportplätze an der Struthkampfbahn und eine vereinseigene Turnhalle, die in den Jahren 1952 bis 1957 zum Großteil in Eigenleistung gebaut und finanziert wurde. Die Fußballmannschaft hat eine Spielgemeinschaft mit dem Nachbarort Obermeiser.[7]

Verkehr

Die Bundesstraße 7 passiert Westuffeln im Süden, wodurch eine Anbindung an der Großstadt Kassel im Südosten und der Kleinstadt Warburg im Nordwesten besteht. Die Landesstraße 3233, beginnend mit der Abfahrt an der B7, führt durch den Ort und verlässt diesen in nordöstlich Richtung weiter nach Grebenstein und Immenhausen. Die Kreisstraße 30 durchquert Westuffeln Richtung Obermeiser und zeichnet in diesem Bereich den alten Verlauf der B7.

Die Buslinie 130 verbindet Westuffeln mit Volkmarsen, Obermeiser, Calden, Burguffeln und Grebenstein. Weitere Busverbindungen in die umliegenden Dörfer bestehen.

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Fritz Rehbein (1911–1991), Kinderchirurg in Göttingen und Bremen
Commons: Westuffeln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zahlen und Fakten. (Memento vom 30. Juni 2016 im Internet Archive) In: Webauftritt der Gemeinde Calden, abgerufen im November 2020.
  2. Westuffeln, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 26. März 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 29. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 7, S. 286, Punkt 362, Abs. 4 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,1 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 398.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 267 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Calden, abgerufen im November 2020.
  6. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 27 und 80, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  7. Turnverein Westuffeln 1909 e.V.
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