Westufer des Einfelder Sees

Das Westufer des Einfelder Sees ist ein Naturschutzgebiet in der schleswig-holsteinischen Stadt Neumünster. Im Naturschutzgebiet ist das Anfang 1955 ausgewiesene, 2,41 Hektar große Naturschutzgebiet „Vogelschutzgebiet am Einfelder See“ aufgegangen. Das Naturschutzgebiet ist vollständig vom Landschaftsschutzgebiet „Stadtrand Neumünster“ umgeben. Es wird vom Landesverband Schleswig-Holstein des Naturschutzbundes Deutschland betreut.[1] Zuständige untere Naturschutzbehörde ist die Stadt Neumünster.[2]

Naturschutzgebiet „Westufer des Einfelder Sees“
Lage nördlich Neumünsters, Stadt Neumünster, Schleswig-Holstein
Fläche 13 ha
Kennung NSG Nr. 50
WDPA-ID 82260
Geographische Lage 54° 8′ N, 10° 0′ O
Westufer des Einfelder Sees (Schleswig-Holstein)
Westufer des Einfelder Sees (Schleswig-Holstein)
Einrichtungsdatum 12. November 1987
Verwaltung LLUR
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Das Naturschutzgebiet liegt nördlich des Neumünsteraner Stadtteils Einfeld am Westufer des Einfelder Sees. Es stellt die in diesem Bereich naturnahe Uferlandschaft mit Verlandungszonen und ihnen vorgelagerten freien Wasserflächen unter Schutz. Das Naturschutzgebiet geht zurück auf das „Vogelschutzgebiet am Einfelder See“, das eine kleine Weidendickung mit Schilfzone als Schutzzone für Vögel am Ufer des Einfelder Sees umfasste. Durch die fortschreitende Verlandung des Sees vergrößerte sich der schutzwürdige Bereich. Das Naturschutzgebiet wurde schließlich entsprechend vergrößert und das Schutzziel auf die Sicherung der Uferlandschaft erweitert.[3]

Das Naturschutzgebiet wird von einem am Ufer des Sees stockenden Bruchwald mit Eichen, Erlen, Eschen, Faulbaum und Weiden, wobei hier Grauweide und Schwarzerle die vorherrschenden Arten sind,[4] sowie einer diesem vorgelagerten Schilfzone geprägt. Entlang des Randes des Bruchwaldes wachsen Sumpfdotterblume und Sumpfschwertlilie. In der der Schilfzone vorgelagerten Verlandungszone siedeln Wassersumpfkresse, Sumpfhelmkraut, Sumpfblutauge, Sumpflabkraut, Nickender Zweizahn, Sumpfhaarstrang, Wasserminze, Gifthahnenfuß, Sumpfkratzdistel, Blut- und Gelbweiderich sowie Sumpfvergissmeinnicht, an die sich Richtung See ein Großseggenried, u. a. mit Schlank-, Ufer- und Steifer Segge, Ästigem Igelkolben, Gewöhnlicher Wasserdost, Froschlöffel, Breitblättrigem Merk, Sumpfschwertlilie und Schilf anschließt. Die Ufer- und Verlandungszone wird zum See hin durch einen Röhrichtgürtel mit Schilf, Breitblättrigem Rohrkolben und einem diesem Röhrichtgürtel vorgelagerten Sumpfsimsensaum abgeschlossen. Ein sandig-kiesiger Uferbereich im Naturschutzgebiet wird von Kleinbinsen- und Seggengesellschaften eingenommen. In stillen Einbuchtungen siedeln ausgedehnte Schwimmblattgesellschaften aus Weißer Seerose, Gelber Teichrose und Wasserknöterich.[3]

Das Naturschutzgebiet beherbergt auch eine vielfältige Fauna. So sind hier u. a. verschiedene Fledermausarten, Igel, Waldspitzmaus, Schermaus und weitere kleine Nagetierarten zu finden. Auch Grasfrosch, Erdkröte, Teichmolch und Ringelnatter sind heimisch, ebenso wie an einigen trockenen Stellen die Waldeidechse. Das Naturschutzgebiet bietet auch zahlreichen Libellenarten einen geeigneten Lebensraum.[3]

Der Bereich des Bruchwaldes am Ufer des Einfelder Sees beherbergt etwa 25 Brutvogelarten, darunter Sperber, Rotkehlchen, Zaunkönig, Mönchsgrasmücke, Heckenbraunelle, Fitis und Zilpzalp. Im Winter sind Erlen- und Birkenzeisig, Baumläufer und Schwanzmeise als Gastvögel zu finden. Die Schilf- und Röhrichtzonen sind Lebensraum u. a. von Rohrweihe, Blässhuhn und Teichralle, Haubentaucher, Teichrohrsänger und Rohrammer, die alle auch hier brüten. Gelegentlich brüten auch Zwergtaucher und Tafelente im Naturschutzgebiet.[3]

Westlich des Naturschutzgebietes verläuft ein Weg, der Bestandteil des rund acht Kilometer langen Rundwanderweges um den See ist.[3] Das Naturschutzgebiet ist Teil der „Einfelder Seepunkte“, die sich entlang des Rundwanderweges um den See verteilen.[5] An das Naturschutzgebiet schließen sich überwiegend landwirtschaftliche Nutzflächen an. Im Südwesten grenzt das Naturschutzgebiet an die Reste der Margarethenschanze, einer ehemaligen Wallburg.

Commons: Naturschutzgebiet Westufer des Einfelder Sees – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Betreuung geschützter Gebiete in Schleswig-Holstein, Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (PDF, 275 kB). Abgerufen am 20. April 2018.
  2. Landesverordnung über das Naturschutzgebiet „Westufer des Einfelder Sees“ vom 12. November 1987, Landesvorschriften und Landesrechtsprechung, Landesregierung Schleswig-Holstein. Abgerufen am 14. März 2016.
  3. Naturschutzgebiet „Westufer Einfelder See“, NABU Schleswig-Holstein. Abgerufen am 14. März 2016.
  4. Joachim Stuhr: Die Ufer- und Unterwasservegetation des Bottschlotter Sees, des Einfelder Sees, des Fastensees, des Großen Binnensees, des Neustädter Binnenwassers, des Pinnsees, des Sehlendorfer Binnensees und des Wenkendorfer Sees, Seenkurzprogramm 2000, Gutachten im Auftrag des Landesamtes für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (PDF, 904 kB). Abgerufen am 14. März 2016.
  5. Einfelder Seepunkte, Stadt Neumünster, Gemeinde Mühbrook (PDF, 1,6 MB). Abgerufen am 25. Mai 2019.
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