Werner Klemperer

Werner Klemperer (* 22. März 1920 in Köln; † 6. Dezember 2000 in New York) war ein deutsch-US-amerikanischer Schauspieler und Musiker.

Werner Klemperer, 1998

Leben

Werner Klemperer wurde 1920 als Sohn des bekannten Dirigenten Otto Klemperer und der Sängerin Johanna Geisler geboren. Der Romanist und Schriftsteller Victor Klemperer war ein Cousin seines Vaters. Werner Klemperer hatte eine jüngere Schwester names Lotte (1923–2003). Er wuchs in Köln, Wiesbaden und Berlin auf.

Da Otto Klemperer Jude war, musste er vor der nationalsozialistischen Bedrohung fliehen. Im Oktober 1933 reiste er in die USA, wo er bis 1939 Music Director der Los Angeles Philharmonic Orchestra war. Er kehrte jedoch 1934 und 1935 noch zweimal nach Europa zurück. Erst nach seiner dritten Reise nach Los Angeles holte er die Familie nach. Am 15. Juni 1935 kam seine Frau mit den beiden Kindern in Los Angeles an.[1]

Werner Klemperer diente 1942 bis 1945 als Soldat in der US-Armee. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er amerikanischer Staatsbürger und wandte sich der Schauspielerei zu. Ab 1951 trat er in zahlreichen US-Fernsehserien auf. 1959 spielte er Emil Hahn in der Fernsehfassung und 1961 dann auch im Spielfilm Urteil von Nürnberg. Regisseur und Produzent Stanley Kramer besetzte ihn 1965 als 3. Offizier („Lieutenant“) Huebner in Das Narrenschiff.

Seine bekannteste Rolle hatte Klemperer in der Fernsehserie Ein Käfig voller Helden. Von 1965 bis 1971 spielte er den schusseligen „Oberst Wilhelm Klink“, der als Kommandant eines deutschen Kriegsgefangenenlagers ständig vom ranghöchsten Gefangenenoffizier an der Nase herumgeführt wird. Aufgrund seiner eigenen Biografie hatte Klemperer die Rolle nur unter der Bedingung angenommen, dass er als deutscher Kommandant niemals über seinen Gegenspieler triumphieren würde. Um die Figur authentischer darstellen zu können, eignete er sich wieder einen deutschen Akzent an. Für seine Darbietung war Klemperer insgesamt fünf Mal für einen Emmy nominiert, 1968 und 1969 gewann er die Auszeichnung.

Nach dem Ende der Serie wandte sich Klemperer, der ein exzellenter Pianist und Violinist war, zunehmend der klassischen Musik zu. Für viele berühmte Symphonieorchester trat er als Sprecher auf. Besonders bekannt wurde er als Erzähler des musikalischen Märchens Peter und der Wolf von Prokofjew und als Sprecher des Melodrams in Arnold Schönbergs Gurre-Liedern.

1993 hatte Klemperer einen Gastauftritt in der Zeichentrickserie Die Simpsons. In der Episode Homer liebt Mindy synchronisierte er in Anlehnung an seine Rolle aus Ein Käfig voller Helden die Figur des Colonel Klink, der Homer mehrmals als beratender Geist zur Seite steht.

Werner Klemperer starb am 6. Dezember 2000 in seinem Haus in New York an Krebs.

Filmografie (Auswahl)

Commons: Werner Klemperer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Peter Heyworth: Otto Klemperer. His Life and Times. Volume 2: 1933–1973. Cambridge University Press, Cambridge 1996, ISBN 0-521-24488-9, S. 22–48.
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