Werner Hinz

Werner Hinz (* 18. Januar 1903 in Berlin; † 10. Februar 1985 in Hamburg) war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Grabstätte von Werner Hinz

Seine Eltern waren der Prokurist Oskar Hinz und dessen Ehefrau Hedwig Hinz, geborene Abel. Werner Hinz studierte nach der Oberrealschule und einer nicht abgeschlossenen kaufmännischen Lehre von 1920 bis 1922 an der Max-Reinhardt-Schule des Deutschen Theaters und debütierte dort 1922 mit dem Theaterstück Frühlings Erwachen von Frank Wedekind. Er spielte dann 1924/25 an den Hamburger Kammerspielen, 1928/29 am Schauspielhaus Zürich, 1929 bis 1932 in Darmstadt, 1932 bis 1939 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und 1939 bis 1944 an der Volksbühne Berlin, dann 1947 bis 1950 wieder am Deutschen Theater. Er verfügte über ein breites Rollenspektrum, Georg Hensel bezeichnete ihn in seinem Nachruf 1985 als „Mann ohne Eigenschaften, dem alle Eigenschaften zu Gebote standen.“[1]

Seinen ersten Filmauftritt hatte er 1929 in dem Schweizer Kurzfilm Hallo Switzerland!, sein eigentliches Filmdebüt gab er 1935 als Kronprinz Friedrich mit dem Film Der alte und der junge König. 1940/41 verkörperte er in dem NS-Propagandafilm Ohm Krüger den Sohn des Burenführers. Hinz stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[2]

Die Figuren des Charakterdarstellers Hinz sind regelmäßig ernst und manchmal arrogant wie als Kaiser Wilhelm in Die Entlassung, berechnend wie als Zaharoff in Herz der Welt, würdig wie als Konsul Buddenbrook in Buddenbrooks und wiederholt Militärperson wie als Generaloberst Beck in Der 20. Juli. Als Synchronsprecher lieh er u. a. Gregory Peck (Affäre Macomber), Michel Piccoli (Der Sprung ins Leere), Stephen McNally (Winchester ’73) und Ralph Richardson (Anna Karenina, 1947; Kleines Herz in Not) seine Stimme.

Werner Hinz war in erster Ehe ab 1926 mit der Schriftstellerin und Übersetzerin Ilona Koenig und nach der Scheidung ab 1934 mit der Schauspielerin Ehmi Bessel verheiratet. Ihre zwei Kinder Knut und Michael wurden ebenfalls Schauspieler. Auch die Tochter Dinah, die aus einer Beziehung von Ehmi mit dem Fliegergeneral Ernst Udet stammte, wurde Schauspielerin.

Werner Hinz ist auf dem Berliner Friedhof Dahlem beigesetzt.

Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.[3]

Filmografie (Auswahl)

Theater

Hörspiele

Auszeichnungen

Literatur

  • Ingrun Spazier: Werner Hinz – Schauspieler. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 31, 1999.
  • C. Bernd Sucher (Hg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 1995, 2. Auflage, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 308.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 3: F – H. Barry Fitzgerald – Ernst Hofbauer. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 685 f.

Einzelnachweise

  1. Georg Hensel: Berliner Hanseat. Zum Tode des Schauspielers Werner Hinz. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 12. Februar 1985.
  2. Hinz, Werner. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 248
  3. Werner-Hinz-Archiv Bestandsübersicht auf den Webseiten der Akademie der Künste in Berlin.
  4. Carl-Zuckmayer-Medaille auf steffi-line.de, abgerufen am 19. Juni 2010.
  5. Goldene Kamera (Memento des Originals vom 5. August 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.goldenekamera.de auf goldenekamera.de, abgerufen am 19. Juni 2010.
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