Wepa Group

Der Konzern Wepa Hygieneprodukte (Eigenschreibweise: WEPA) ist ein Hersteller von Hygienepapieren mit Sitz in Arnsberg-Müschede. Das Familienunternehmen befindet sich im Besitz der Familie Krengel.

WEPA Hygieneprodukte GmbH
Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1948
Sitz Arnsberg, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Martin Krengel (CEO)
  • Harm Bergmann-Kramer (COO)
  • Ralph Dihlmann (CFO)
  • Andreas Krengel (CEO)
  • Menno Oosterhoff (CEO)
  • Hendrik Otto (bis 21. November 2022)
Mitarbeiterzahl Über 4.000 (2024)[1]
Umsatz Über 1,7 Mrd. Euro (2024)[2]
Branche Hygienepapierhersteller
Website www.wepa.eu
Stand: 21. Februar 2024
Hauptsitz in Arnsberg-Müschede

Geschichte

Im Jahr 1948 wurde Wepa (Westfälische Papierfabrik) durch Paul Krengel als Großhandel für Schrank-, Einschlag- und Geschenkpapier gegründet. Erst 1953 begann die Verarbeitung von Hygienepapieren in Arnsberg. 1958 begann mit dem Bau der ersten Papiermaschine für Krepppapiere in Müschede die eigene Papiererzeugung.[3][4]

Mit dem Bau des Werkes in Marsberg-Giershagen startete 1963 die Weiterverarbeitung des hergestellten Papiers. 1980 startete das Unternehmen mit der Entwicklung der ersten Handelsmarken. 2001 übernahm Wepa die Kriepa GmbH in Kriebethal (heute Wepa Sachsen),[4] wo bereits seit 1990 ein Joint Venture mit der Papierfabrik Kübler & Niethammer bestand.[5]

Ab dem Jahr 2004 wurde das Unternehmen erweitert. So gründete Wepa das Joint-Venture GC & Wepa S.L. in Ejea de los Caballeros (Spanien) und übernahm die Mehrheitsanteile am polnischen Hygienepapierhersteller Fabryka Papieru Piechowice SA (heute Wepa Piechowice) und das Mainzer Werk von Kimberly-Clark.[4] 2009 wurden außerdem die Betriebsstätten eines italienischen Wettbewerbers in Italien (Lucca und Cassino), Deutschland (Leuna) und Frankreich (Lille) in die Wepa Gruppe integriert[6].

2015 verkaufte Wepa die Anteile am spanischen Joint Venture und kaufte einen weiteren Standort in Troyes (Frankreich) hinzu[7] 2 Jahre später wurde mit der Übernahme des Familienunternehmens Van Houtem, ein Standort in Swalmen (Niederlande) für die Herstellung von Produkten des AfH-Bereichs übernommen.[4][8]

2018 übernahm Wepa alle Anteile des 2014 gegründeten Joint Ventures UK Northwood & Wepa LTD. Bridgend (heute Wepa UK).[4]

Im Jahr 2019 erweiterte Wepa mit dem Erwerb des Werkes Greenfield in Château-Thierry (Frankreich) seine Standorte. Wepa Greenfield produziert ausschließlich von der Druckfarbe gereinigte Recyclingfasern (DIP).[9]

2024 akquirierte die Business Unit Wepa Professional das Familienunternehmen Star Tissue UK, einem britischen Anbieter von Hygienepapier mit Sitz in Blackburn, Lancashire (heute Wepa Professional UK Ltd).[10]

Produkte und Marken

Das Unternehmen erreicht nach aktuellem Stand 25 % des Marktanteils in Deutschland und 8 % in Europa.[11]

Die 22 Papiermaschinen bieten eine Produktionskapazität von 850.000 Tonnen, die an über 80 Verarbeitungsautomaten zu Toilettenpapier, Küchentüchern, Taschentüchern, Kosmetiktüchern, Handtuchpapier, Servietten, Centerfeedrollen, Putzrollen und Ärzterollen verarbeitet werden[12]. Die hergestellten Hygienepapiere vertreibt Wepa im Consumer-Bereich überwiegend als Handelsmarken an den europäischen Lebensmitteleinzelhandel.[13] Daneben bietet der Geschäftsbereich Wepa Professional mit den Marken BlackSatino und Satino by Wepa komplette Waschraumlösungen (Hygienepapier- und Spendersysteme) für zum Beispiel öffentliche Waschräume, die Industrie, Büros oder Einrichtungen des Gesundheitsweisens.[14]

Standorte / Produktionsstätten

Werk Marsberg-Giershagen
Produktionsstätte in Kriebstein

An dreizehn Standorten in sechs europäischen Ländern werden Werke betrieben:

Nachhaltigkeit

Wepa setzt nach Eigenangaben für die Herstellung der Hygienepapiere ausschließlich fair gehandelte Fasern ein. Das soll Altpapier und zertifizierte Zellstoffe aus der nachhaltigen Forstwirtschaft umschließen.[15]

Im Bereich der Umwelt-Hygienepapiere ist Wepa mit den Hybrid Eigenmarkenprodukten sowie den Produkten der Wepa Marke „mach m!t“ am Markt tätig. Letztere bestehen aus 100 % Altpapier, sind mit dem Blauen Engel zertifiziert und sollen mit reduziertem Energie- und Wasserverbrauch produziert worden sein. Die von Wepa entwickelten Hybridprodukte integrieren Recyclingfasern von bis zu einem Drittel und sollen optisch und qualitativ vergleichbar mit herkömmlichen Frischfaser-Hygienepapieren sein. Der restliche Anteil der Frischfasern ist FSC-zertifiziert. Unter der Marke BlackSatino werden Produkte hergestellt, die die Qualitätssiegel Cradle to Cradle, FSC Recycled und European Ecolabel tragen und die laut Wepa CO2-neutral sein sollen. Darüber hinaus werden laut Wepa im Produktionsprozess keine schädlichen Chemikalien verwendet.[16]

Seit 2017 sind WWF Deutschland und Wepa Partner für Nachhaltigkeit.[17] Im Rahmen der Non-Profit Initiative „Lean & Green“ konnte Wepa im Jahr 2016 den CO2-Ausstoß im Lager- und Logistikbereich um 20 % senken. Dabei erhielt das Unternehmen im Frühjahr 2017 den Award „Lean and Green First Star“ von der Standardisierungsorganisation GS1Germany GmbH.[18] Wepa unterstützt das Naturschutz-Projekt „Wilde Mulde“ des WWF in Sachsen-Anhalt, um die Vitalität des Elbe-Nebenflusses zu verbessern.[19][20]

Commons: Wepa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Key Facts. In: wepa.eu. Wepa Hygieneprodukte GmbH, abgerufen am 21. Februar 2024.
  2. Key Facts. In: wepa.eu. Wepa Hygieneprodukte GmbH, abgerufen am 21. Februar 2024.
  3. Helmut Bündner: Das Unternehmergespräch: Martin Krengel. Hrsg.: FAZ. 15. Dezember 2014, S. 25.
  4. Cathrin Reichelt: Kriepa produziert unter neuem Logo am alten Standort. In: saechsische.de. DDV Mediengruppe GmbH & Co. KG, 21. Januar 2006, abgerufen am 11. Mai 2020.
  5. Imagebroschüre. In: wepa.de. Wepa Hygieneprodukte GmbH, abgerufen am 18. Mai 2020.
  6. Wepa übernimmt italienische Kartogroup. In: wp.de. 14. August 2008, abgerufen am 18. Mai 2020.
  7. Redaktion: Wepa-Gruppe übernimmt Papierwerk in Frankreich. In: wp.de. Westfalenpost, 2. März 2015, abgerufen am 11. Mai 2015.
  8. Carsten Menzel: "Westfälische Papierfabrik" kauft in Holland dazu. In: wp.de. Westfalenpost, 9. Mai 2017, abgerufen am 11. Mai 2020.
  9. Übernahme des Arjowiggins Greenfield Werks in Frankreich. In: fibers-in-process.de. Deutscher Fachverlag GmbH, 2. April 2019, abgerufen am 11. Mai 2020.
  10. WEPA Professional akquiriert Star Tissue UK. In: wepa.eu. WEPA Hygieneprodukte GmbH, 11. Januar 2024, abgerufen am 2. Februar 2024.
  11. WEPA Gruppe übernimmt Arjowiggins Greenfield Werk in Frankreich. (PDF) In: wepa.de. Wepa Hygieneprodukte GmbH, 29. März 2019, abgerufen am 11. Mai 2020.
  12. Key Facts. In: wepa.eu. Wepa Hygieneprodukte GmbH, abgerufen am 21. Februar 2024.
  13. Wepa Markenprogramm. In: wepa.de. Wepa Hygieneprodukte GmbH, abgerufen am 11. Mai 2020.
  14. Sortimentsübersicht. In: wepa-professional.de. Wepa Professional GmbH, abgerufen am 11. Mai 2020.
  15. Verantwortung - Nachhaltigkeit. In: wepa.de. Wepa Hygieneprodukte GmbH, abgerufen am 11. Mai 2020.
  16. Wepa Professional GmbH: Black Satino - connected by purpose. In: Black Satino. Abgerufen am 18. Mai 2020.
  17. Entdecke deine Liebe zur Natur und Mach M!t. In: wepa-mach-mit.de. Wepa Hygieneprodukte GmbH, abgerufen am 11. Mai 2020.
  18. Redaktion (allg.): Lean and Green Star: ESM und Wepa ausgezeichnet. In: logistik-heute.de. 30. März 2017, abgerufen am 11. Mai 2020.
  19. Verantwortung - Partner. Wepa Hygieneprodukte GmbH, abgerufen am 11. Mai 2020.
  20. Wilde Mulde. In: wilde-mulde.de. Abgerufen am 11. Mai 2020.

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