Welterbe in Jordanien
Zum Welterbe in Jordanien gehören (Stand 2021) sechs UNESCO-Welterbestätten, darunter fünf Stätten des Weltkulturerbes und eine gemischte Kultur- und Naturerbestätte. Jordanien ist 1975 der Welterbekonvention beigetreten, die beiden ersten Welterbestätten wurden 1985 eingetragen. Als bislang letzte Welterbestätte in Jordanien wurde 2021 die Kulturwelterbestätte As-Salt – Ort der Toleranz und der urbanen Gastfreundschaft in die Welterbeliste aufgenommen.[1]
Welterbe in Jordanien. |
Welterbestätten
Die folgende Tabelle listet die UNESCO-Welterbestätten in Jordanien in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, G – auf der Liste des gefährdeten Welterbes).
Bild | Bezeichnung | Jahr | Typ | Ref. | Beschreibung |
---|---|---|---|---|---|
Petra (Lage) |
1985 | K | 326 | verlassene Felsenstadt, in der Antike Hauptstadt des Reiches der Nabatäer. | |
Qusair 'Amra (Lage) |
1985 | K | 327 | Jagdschloss aus dem frühen achten Jahrhundert ca. 70 km östlich von Amman in der jordanischen Wüste | |
Um er-Rasas (Kastrom Mefa'a) (Lage) |
2004 | K | 1093 | archäologische Stätte mit Ruinen eines römischen Grenzkastells aus der Zeit um 300 n. Chr. und byzantinische Kirchenbauten bis zum 9. Jahrhundert rund 70 km südlich von Amman | |
Schutzgebiet Wadi Rum (Lage) |
2011 | K/N | 1377 | ||
Taufstätte „Bethanien jenseits des Jordans“ (Al-Maghtas) (Lage) |
2015 | K | 1446 | ||
As-Salt – Ort der Toleranz und der urbanen Gastfreundschaft (Lage) |
2021 | K | 689 |
Tentativliste
In der Tentativliste sind die Stätten eingetragen, die für eine Nominierung zur Aufnahme in die Welterbeliste vorgesehen sind.
Aktuelle Welterbekandidaten
Mit Stand 2023 sind 15 Stätten in der Tentativliste von Jordanien eingetragen, die letzte Eintragung erfolgte im Januar 2023.[2] Die folgende Tabelle listet die Stätten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Tentativliste bzw. der letzten Überarbeitung des Vorschlags.
Bild | Bezeichnung | Jahr | Typ | Ref. | Beschreibung |
---|---|---|---|---|---|
Al-Qastal | 2001 | K | 1550 | ||
Lot-Heiligtum (Lage) |
2001 | K | 1551 | in Deir Ain Abata | |
Die Kreuzfahrerburg Montreal | 2001 | K | 1552 | ||
Qasr Bshir | 2001 | K | 1553 | Überreste des römischen Grenzkastells Castra Praetorii Mobeni, errichtet an der Wende vom 3. zum 4. Jahrhundert. Der annähernd quadratische Bau mit etwa 55 m Seitenlänge, liegt ca. 80 km südlich von Amman und gehört zu den besterhaltenen römischen Fortifikationen weltweit | |
Pella (das heutige Tabaqat Fahil) (Lage) |
2001 | K | 1554 | ||
Qasr Mschatta | 2001 | K | 1555 | ||
Stadt von Abila (das heutige Qweilbeh) | 2001 | K | 1557 | ||
Gadara (das heutige Umm Qais) | 2001 | K | 1558 | ||
Archäologische Stadt von Jerash (antiker Treffpunkt von West und Ost) | 2004 | K | 1856 | ||
Biosphärenreservat Dana | 2007 | K/N | 5155 | ||
Al-Azraq | 2007 | K/N | 5156 | Zum Welterbe würde insbesondere das große Feuchtbiotop, das teilweise als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist, gehören. Daneben wird auch das römische Kastell Qasr al-Azraq im Antrag erwähnt. | |
Naturreservat Wadi Mudschib | 2007 | K/N | 5158 | ||
Umm al-Dschimal (Lage) |
2018 | K | 6335 | Detailliertere Ausarbeitung des Vorschlags von 2001. | |
Die jordanische Al-Harrah Wüste (Lage) |
2019 | K | 6425 | Felsmalereien und Inschriften | |
Aqaba Marine Reserve | 2023 | N | 6630 |
Ehemalige Welterbekandidaten
Diese Stätten standen früher auf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen oder von der UNESCO abgelehnt. Stätten, die in anderen Einträgen auf der Tentativliste enthalten oder Bestandteile von Welterbestätten sind, werden hier nicht berücksichtigt.[3]
Bild | Bezeichnung | Jahr | Typ | Ref. | Beschreibung |
---|---|---|---|---|---|
Burg Karak | 1985–1985 | K | 325 | Kreuzfahrerburg in al-Karak |
Altstadt und Stadtmauern von Jerusalem
Die Jerusalemer Altstadt im 1950 von Jordanien und 1980 von Israel annektierten Ostjerusalem, das auch durch die Palästinensischen Autonomiegebiete beansprucht wird, war von Jordanien für die Aufnahme in das UNESCO-Welterbe vorgeschlagen worden. 1981 wurde sie unter der Bezeichnung Altstadt und Stadtmauern von Jerusalem als Weltkulturerbestätte in die Welterbeliste aufgenommen, wobei jedoch betont wurde, dass diese Entscheidung keinerlei Implikation über die Zugehörigkeit Jerusalems zu einem bestimmten Staat beinhalte. Die Welterbestätte ist keinem Staat zugeordnet, sondern separat unter „Jerusalem (auf Vorschlag von Jordanien)“ in die Welterbeliste eingetragen. 1982 wurde sie, wiederum auf Vorschlag von Jordanien, auf die Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt.[4]
Weblinks
Einzelnachweise
- Jordanien. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 9. August 2021 (englisch).
- Tentativliste von Jordanien. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 17. Februar 2023 (englisch).
- Former Tentative Sites of Jordan. In: World Heritage Site. Abgerufen am 17. Juni 2017 (englisch).
- Old City of Jerusalem and its Walls. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 10. März 2018 (englisch).