Welden

Welden ist ein Markt im schwäbischen Landkreis Augsburg und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Welden.

Wappen Deutschlandkarte
Welden
Deutschlandkarte, Position des Marktes Welden hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 27′ N, 10° 40′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Augsburg
Verwaltungs­gemeinschaft: Welden
Höhe: 466 m ü. NHN
Fläche: 17,98 km2
Einwohner: 3830 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 213 Einwohner je km2
Postleitzahl: 86465
Vorwahl: 08293
Kfz-Kennzeichen: A, SMÜ, WER
Gemeindeschlüssel: 09 7 72 216
Marktgliederung: 3 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Am Marktplatz 1
86465 Welden
Website: www.markt-welden.de
Erster Bürgermeister: Stefan Scheider (FWV/WiR)
Lage des Marktes Welden im Landkreis Augsburg
Karte
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt

Geographie

Welden ist Zentrum des Holzwinkels im Naturpark Augsburg-Westliche Wälder.

Welden und Ehgatten liegen in einem Talkessel der Laugna, einem Zufluss der Zusam. Reutern liegt auf einer Anhöhe zwischen Zusam- und Laugnatal.

Die Gemeinde hat 3 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Geschichte

Bis zum 19. Jahrhundert

Der Ortsname von Welden bedeutet „Siedlung am Walde“. Angelegt wurde der Ort als Rodungssiedlung schon Ende des 9. Jahrhunderts, als das Tal der Laugna von Norden her berodet und besiedelt wurde. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes fand im Jahre 1156 statt.[4] Welden war der Stammsitz des ritterlichen Geschlechts der Herren von Welden, die Lehnsnehmer der Markgrafen von Burgau waren. Es wurde 1402 zum Markt erhoben. Die Fugger erwarben 1597 die Herrschaft in Welden, die bis zum Aussterben der Linie Fugger-Wellenburg 1764 in ihren Händen blieb. Sodann war der Ort für ein paar Jahrzehnte Teil Österreichs (Pflegamt Welden), bevor er 1806 an das Königreich Bayern kam.

20. Jahrhundert

Seit 5. Dezember 1903 war Welden Endpunkt einer Bahnstrecke von Augsburg, die bis 1986 im Personen- und Güterverkehr betrieben wurde. Heute befindet sich ein Radweg auf der Bahntrasse.

1862 bis 1929 gehörte Welden zum Bezirksamt Zusmarshausen und ab 1929 zum Bezirksamt Augsburg, das ab 1939 dann als Landkreis Augsburg bezeichnet wurde.

Von 1937 bis 1940 wurde unter dem Tarnnamen „Z-Hiag“ auf 40 ha Waldgelände eine Produktionsanlage zur Herstellung von Sprengstoffvorprodukten gebaut. Betreiber war die Paraxol GmbH, Frankfurt, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Gold- und Silberscheideanstalt (Degussa). Hergestellt wurden Pentaerythrit und Methanolsprengstoffprodukte. 1944 wurde die Produktion auf Raketentreibstoff umgestellt. Nach dem Krieg wurden die Bunker gesprengt. Das Gelände wurde von der Bundeswehr als Depot genutzt.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Reutern nach Welden eingemeindet. Ebenso kam der Weiler Ehgatten, der zur Gemeinde Streitheim (die heute im Markt Zusmarshausen liegt) gehörte, zum Markt Welden.[5] Schulisch und pfarrlich gehörte Ehgatten schon vor 1978 zum Markt Welden. Im Jahre 2002 wurde zum 600-jährigen Jubiläum der Markterhebung von der gesamten Dorfgemeinschaft ein großes historisches Fest gefeiert.

Blick vom Theklaberg auf das winterliche Welden
Blick vom Theklaberg auf Welden

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 2994 auf 3808 um 814 Einwohner bzw. um 27,2 %.

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister seit der Gemeindereform 1978:

WahljahrBürgermeisterWahlvorschlag
2020Stefan ScheiderFWV/WiR
2014Peter BergmeirSPD/FWV
2008Peter BergmeirSPD/FWV
2002Peter BergmeirSPD/FWV
1996Peter BergmeirSPD
1990Peter BergmeirSPD
1984Hermann SchmidCSU
1978Hermann SchmidCSU/SPD

Zweiter Bürgermeister ist seit Mai 2020 Günter Lewentat (Bürgergemeinschaft Welden-Reutern/BGM). Sein Vorgänger war von 2002 bis 2020 Gerhard Groß (FWV).
Dritte Bürgermeisterin ist seit Mai 2020 Jasmin A. Berchtold (CSU). Ihre Vorgänger waren Günter Lewentat (BGM) von 2014 bis 2020 und Markus Hodapp (CSU) von 2008 bis 2014.

Gemeinderat

Gemeinderatswahlen seit der Gemeindereform 1978: Stand nach der jeweiligen Wahl.

Wahljahr SPD CSU Bürgergemeinschaft Welden/Reutern (BGM) FWV Welden/Reutern REP Liste WiR – Für Welden und Reutern Heimat und Umwelt/ÖDP AfD Gesamt
2020-543-21116
20145443----16
20084543----16
20025443----16
19964453----16
199046321---16
19843533----14
19782624----14

Wappen

Blasonierung: „In Gold auf grünem Hügel zwischen zwei grünen Tannen eine silberne Turmruine.“[6]

Partnergemeinden

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler

Naturdenkmal

Bodendenkmäler

Persönlichkeiten

Literatur

  • Langenmair, Ludwig: Welden: Ein Markt mit reicher Vergangenheit, hrsg. vom Markt Welden. Welden 1986, ohne ISBN.
  • Marktgemeinde Welden (Hrsg.): 600 Jahre Marktrecht – Welden feiert seine Geschichte. Welden, 2002
Commons: Welden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Welden – Quellen und Volltexte
Wikivoyage: Welden – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Welden in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 19. August 2019.
  3. Gemeinde Welden, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. Dezember 2021.
  4. Hermann Endrös (Hrsg.): Führer zu archäologischen Denkmälern in Schwaben, Band 1: Archäologische Wanderungen um Augsburg, S. 115
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 767 f.
  6. Eintrag zum Wappen von Welden in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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