Weiler (Rohr)

Weiler ([ˈvaɪ̯lɐ] , fränkisch: Weila[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Rohr im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[3]

Weiler
Gemeinde Rohr
Koordinaten: 49° 21′ N, 10° 55′ O
Höhe: 354 m ü. NHN
Einwohner: 44 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91189
Vorwahl: 09876

Geographie

Das Dorf liegt am Schwallbach, einem linken Zufluss der Schwabach. Im Nordwesten grenzt das Flurgebiet Im Fleck an, im Süden erhebt sich der Wolfsbuck und im Nordosten jenseits des Schwallbachs liegt das Bergfeld. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Rohr zur Kreisstraße RH 14 (1,8 km südwestlich) bzw. nach Defersdorf (1,2 km nördlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Leitelshof (2,5 km östlich).[4]

Geschichte

Der Ort wurde 1152 als „Wilere“ in einer Bulle des Papstes Eugen III. erstmals urkundlich erwähnt, in der dem Kloster Heilsbronn bestätigt wurde, vom Kloster Abenberg Güter u. a. in diesem Ort erhalten zu haben. Der Ortsname entspricht der Bedeutung Weiler.[5][6]

1732 gab es laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter in Weiler 6 Anwesen. Grundherren waren das Kastenamt Schwabach (1), der Reichen Almosen der Reichsstadt Nürnberg (1) und Nürnberger Eigenherren (von Pömer: 1, von Scheurl: 3).[7] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Weiler 7 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte teils das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach, teils das Richteramt Roßtal aus. Einen Gemeindeherrn hatte das Dorf nicht. Grundherren waren das Kastenamt Schwabach (1 Halbhof), das Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg (2 Halbhöfe) und Nürnberger Eigenherren (von Pömer: 1 Halbhof; von Scheurl: 2 Ganzhöfe, 1 Köblergut).[8]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Schwabach.[9] 1804 gab es im Ort 8 Anwesen, wovon 2 dem Fürstentum Ansbach unterstanden und 6 der Reichsstadt Nürnberg.[10]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Weiler dem Steuerdistrikt Rohr (I. Sektion) und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Rohr zugeordnet.[9]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 7, 11, 12, 19: jeweils die dazugehörige Fachwerkscheunen

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 55597664775767102615744
Häuser[11] 109121111111112
Quelle [12][13][14][15][16][17][18][19][20][21][1]

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Emmeram (Rohr) gepfarrt.[8] Die Katholiken sind nach St. Sebald (Schwabach) gepfarrt.[20][22]

Literatur

Fußnoten

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 348 (Digitalisat).
  2. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 84. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „weilɒ“.
  3. Gemeinde Rohr, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Juli 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 17. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 84.
  6. F. Eigler: Schwabach, S. 296.
  7. F. Eigler: Schwabach, S. 297.
  8. F. Eigler: Schwabach, S. 432.
  9. F. Eigler: Schwabach, S. 483 f.
  10. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 128.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 101 (Digitalisat).
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 239 (Digitalisat).
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1088, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1254, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1189 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1262 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1299 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1127 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 826 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 180 (Digitalisat).
  22. Katholische Pfarrei St. Sebald, Schwabach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 27. Mai 2023.
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