Weicheltmühle
Die Weicheltmühle im Gimmlitztal im sächsischen Osterzgebirge ist Technisches Denkmal. Sie wurde 1807 vom Reichenauer Bauern Friedrich Gotthelf Weichelt im Gimmlitztal erbaut. Ein Mahlgang und ein Backofen waren neben drei Hektar Land die wirtschaftliche Grundlage für kommende Generationen.
Geschichte
Die vom Amtshauptmann in Frauenstein bereits vor dem Mühlenbau versprochene „Conzession zum Umtrieb der Mühle“ und zum Verkauf von Weißbackwaren auf dem Frauensteiner Markt wird 1811 endgültig erteilt. Von 1846 bis 1890 bewirtschaftet Friedrich Christian Weichelt die Mühle. Er lässt Nebengebäude, wahrscheinlich auch Scheune und die niedere Weicheltmühle, errichten. Der Sohn Christians, Friedrich Gotthelf Weichelt, sollte die Mühle übernehmen, starb aber 36-jährig. Ehrgott Schröter erwirbt 1898 die Mühle, er lässt das Mahlwerk entfernen und sie in eine Ölmühle mit Stampfwerk umrüsten.
Durch den Tod Schröters wurde der Umbau nicht weitergeführt. 1901 kehrt die Mühle in den Besitz der Weicheltfamilie durch die Heirat Heinrich Weichelts mit der neun Jahre älteren Tochter Schröters zurück. Von nun an wird das Futterstampfen Haupteinsatzwerk der Mühle. Ein Walzenstuhl lässt die Getreideverarbeitung rationeller werden. Konrad Weichelt, ein Nutz- und Brennholzhändler, wird 1928 Besitzer der Mühle. Sein Vater bewirtschaftet sie bis 1954. Erst im Alter von 72 Jahren gibt Konrad das Gewerbe auf. Er sorgt dafür, dass die Mühle 1977 unter Denkmalschutz gestellt wird. 1958 übernimmt sein Sohn Heinz Weichelt die Mühle und übergibt sie 1979 in das Eigentum der Gemeinde Reichenau. 1999 geht die Mühle in das Eigentum der Familie Bretschneider über und wird fortan als Gaststätte & Pension und technisches Denkmal bewirtschaftet. Im Jahr 2007 feierte man das 200-jährige Mühlenjubiläum. Nach em Mühlentag 2018 hängen an zahlreichen Punkten im Gimmlitztal und am "Konrad-Weichelt-Wanderweg" Flyer, die auf die dauerhafte Schließung der Weicheltmühle als Gaststätte und Pension hinweisen;
Besichtigungsmöglichkeit des Technischen Denkmals bestehen lt. Website und telefonischer Auskunft der Inhaber nur nach vorheriger Anmeldung geschlossener Gruppen.
2011 wurde eine Kopie des königlich-sächsischen Halbmeilensteines vom Postkurs Alte Freiberg-Teplitzer Poststraße am Parkplatz der Weicheltmühle aufgestellt und das stark verwitterte Original vom Sandberg im Gemeindeamt Reichenau eingelagert.
Weblinks
Literatur
- Heinrich Illgen: Ein technisches Denkmal im Tal der Gimmlitz. In: Sächsische Heimatblätter 24 (1978) 4, S. 189–191, ISSN 0486-8234
- Karl Kutzschke: Technisches Denkmal Weicheltmühle. In: Erzgebirgische Heimatblätter 33. Jg. 25/2011, S. 28–29, ISSN 0232-6078
- Regine Schlesinger: Weicheltmühle wechselt die Besitzer. In: Sächsische Zeitung Freital, 16. Februar 2016, S. 16