Weddebach

Der Weddebach oder die Wedde ist ein etwa 16 km langer linker Nebenfluss der Oker, dessen Quellbäche am Gut Grauhof im Goslarer Ortsteil Hahndorf entspringen und der bei Schladen im Landkreis Wolfenbüttel in die Oker mündet.

Weddebach
Wedde

Daten
Gewässerkennzahl DE: 48236
Lage Niedersachsen, Deutschland
Flusssystem Weser
Abfluss über Oker → Aller → Weser → Nordsee
Zusammenfluss zweier Quellbäche Gut Grauhof bei Goslar
51° 56′ 36″ N, 10° 26′ 15″ O
Quellhöhe 187 m[1]
Mündung Schladen
52° 0′ 54″ N, 10° 32′ 38″ O
Mündungshöhe 98 m[1]
Höhenunterschied 89 m
Sohlgefälle 5,6 ‰
Länge 15,9 km[2]
Einzugsgebiet 44,7 km²[2]
Linke Nebenflüsse Lohnbach, Büntebach, Königsbergbach, Ahlerbeek, Hauptgraben
Rechte Nebenflüsse Ohlhoferbach, Pfeifenbach, Heisterbach
Mittelstädte Goslar
Gemeinden Schladen
Wasserkörper NLWKN: 15014
Der Weddebach am Harly bei Weddingen mit einer Furt. Blickrichtung Norden.

Der Weddebach am Harly bei Weddingen mit einer Furt. Blickrichtung Norden.

Geographie

Verlauf

Der Weddebach hat zwei Quellbäche, die in der Nähe des Guts Grauhof entspringen. Der westliche kommt aus dem Wartehai und durchquert nacheinander den Waldteich, Pfahlteich und Mühlenteich. An dessen Abfluss mündet aus südlicher Richtung ein Bach, der auf dem Gutsgelände entspringt. Das Gewässer wird in der amtlichen Karte des Landes Niedersachsens als Mühlengraben bezeichnet. Nach einem weiteren südlichen Zufluss erfolgt die Bezeichnung als Wedde[3]. Diese fließt durch den Ortskern von Immenrode, wo Abschnitte des historischen Deitwegs zwischen Goslar und Schöningen, die heutige Bundesstraße 82, den Fluss kreuzt. Sie fließt entlang der Kreisstraße 24 Richtung Vienenburg und nimmt an der Landesstraße L 510 von rechts den Heisterbach auf. Auf der Höhe des früheren Schacht III des Kaliwerks Vienenburg erreicht sie den Harly-Wald und knickt dort scharf nach Westen ab. Sie umfließt den Harly bei Weddingen, wo sie recht naturnah[4] verläuft und sich in den Seitenarmen der Name Flachsrotte erhalten hat.

Im Weiteren strebt sie nach Nordosten und passiert bei Beuchte die Obere und Untere Schierksmühle. An der Oberen Schierksmühle nimmt sie von links den Hellbach auf. Die weiteren Abschnitte sind stark begradigt. Nachdem der Weddebach von der Bundesautobahn 36 überquert wird, erreicht er Schladen und erhält als weiteren Zufluss den[5] Ahlerbeek.

Im letzten Abschnitt verläuft der Bach parallel zur Oker, von der weit oberhalb Schladens beim Ziegeleiweg ein Seitenarm abzweigt und sich mit der Wedde vereint. Ein Arm der Wedde führt auf kurzem Wege als Fortsetzung des Ahlerbeeks entlang dem Flachsrottenweg nach Nordosten in die Oker. Ein weiterer Arm wird in der amtlichen Karte als Weddebach bezeichnet und verläuft weiter nach Norden. Er nimmt von Westen einen als Hauptgraben bezeichneten Bach auf, der an der Straße Am Hauptgraben direkt zur Oker fließt. Der Weddebach strebt weiter nach Norden, wo er von der ehemaligen B4 überbrückt wird. Er begrenzt das Grundstück der Domäne (Wassergraben der ehemaligen Burg Schladen) und erreicht Hinter dem Mühlgarten unterhalb des Ortes und südlich der Pfalz Werla die Oker.

Der Bach wird dem Typ 6 feinmaterialreicher, karbonatischer Mittelgebirgsbach zugeordnet[6].

Zuflüsse

Gewässerqualität

Im Gewässergütebericht des NLWKN von 2002[4] wird die biologische Gewässergüteklasse mit II, also mäßig belastet bewertet, die chemische Qualität mit einer Note schlechter. Das Wasserkörperdatenblatt des NLWKN mit dem Bewertungsstand aus dem Jahre 2009 stuft das Gewässer hinsichtlich der Strukturgüte als erheblich veränderten Wasserkörper ein, für den bis 2015 keine Zielerreichung im Rahmen der EG-Wasserrahmenrichtlinie möglich ist. Dabei variiert die Qualität in den einzelnen Abschnitten und erreicht für 31 % des Wasserkörpers die Note II. Das ökologische Potenzial insgesamt wird als „schlecht“ eingestuft. Zwar erreicht die biologische Qualität gute Werte, alle anderen Parameter einschließlich des Fischbestands werden als „mäßig“ bis „schlecht“ bewertet. Insbesondere schlagen hohe Schwermetallwerte aus dem Teichschlamm bei Grauhof und einer wilden Hausmülldeponie negativ zu Buche.

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Einzelnachweise
  1. Topographische Karte 1:50.000 Land Niedersachsen
  2. NLWKN: Bestandsaufnahme zur Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie, Bearbeitungsgebiet Oker, Braunschweig November 2004, Tabelle 3.
  3. Amtliche Karte 1:5000 auf geolife.de. LGLN, abgerufen am 1. Oktober 2020.
  4. NLWKN: Gewässergütebericht Oker 2002, Braunschweig Oktober 2002, S. 41
  5. Geschlecht der Endung -beek
  6. NLWKN: Wasserkörperdatenblatt 15014 Weddebach, Stand 2012, Internetpräsenz des NLWKN zur EG-Wasserrahmenrichtlinie, abgerufen am 24. Mai 2013.
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