Waygaard

Waygaard (dänisch: Vejgaard oder tlw. auch Vadgård[1][2], friesisch: Waiguurd[3]) ist ein Ortsteil der Gemeinde Dagebüll in der Bökingharde. Am 1. Januar 1978 wurde der Ort in die Gemeinde Dagebüll eingegliedert.[4] Er ist mit etwa 60 Einwohnern der kleinste Ortsteil der Gemeinde. Ursprünglich war Waygaard dem Kirchspiel Riesum (jetzt Risum geschrieben) zugehörig.

Geschichte

Waygaard war vor 1574 eine Hallig in der Dagebüller Bucht. Dies ist heute noch in der Siedlungsstruktur erkennbar. Sie ist im Ort selbst und der Umgebung geprägt durch verschiedene Warften.

Bis 1577 wurde der Ort mit dem Bau eines Seedeichs landfest gemacht.

Die heutige Siedlungsstruktur Waygaards besteht aus

  • der Großwarft Süder-Waygaard (dän. Sønder Vejgaard),
  • Norder-Waygaard (Nørre-Vejgaard),
  • Waygaard-Deich (Vejgaarddige) und
  • Bollhaus (Bolhuse).

Daneben existieren noch einige nicht erhöht liegende Häuser ringsherum.

Etymologie des Ortsnamens

Die Etymologie der heimischen Ortsnamensforschung ist nicht zweifelsfrei geklärt. Die Ortsbezeichnung Waygaard soll auf den friesischen Vornamen Weig zurückgehen. Mit gaard (dänisch für Hof) wird ein größeres Einzelgehöft beschrieben. Weiggaard bedeutet demnach entweder Weigs Hof oder Hof, Edelhof am Wege[5].

Nach einer anderen Annahme geht der Ortsname auf das Wort Wai (nordfriesisch für Weg) zurück.

Infrastruktur

Vor Ort lebende Kinder besuchen zunächst überwiegend die Grundschule in Lindholm. Die nächstgelegenen weiterführenden Schulen befinden sich in Niebüll.

Bis Mitte der 1990er Jahre hatte Waygaard einen eigenen Bäckerladen.

Auch nach der Eingemeindung ist vor Ort eine eigenständige Freiwillige Feuerwehr erhalten geblieben.

Ein örtlich ansässiger Sportverein ist der TSV Dagebüll-Ockholm.[6] Er geht zurück auf den TSV Fahretoft/Waygaard.

Durch Waygaard-Deich verläuft die Landesstraße 6 von der dänischen Grenze zur Bundesstraße 5 in Ost-Bordelum.

Einzelnachweise

  1. Videnskabernes Selskab: Kaart over den sydlige del af Slesvig, Kopenhagen 1864
  2. Hector Boeck: Sydslesvig, Kopenhagen 1953
  3. Nordfriisk Instituut: Nordfriesland Karte, Bräist/Bredstedt 2011
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 183.
  5. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 681
  6. Liebe Sportsfreunde - TSV Dagebüll Ockholm. Abgerufen am 26. Dezember 2018.

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