Wasastraße (Radebeul)
Die Wasastraße ist eine etwa 1,15 Kilometer lange Innerortsstraße der sächsischen Stadt Radebeul, gelegen im Stadtteil Serkowitz.
Ortslage und Bebauung
Die Straße beginnt an der Serkowitzer Straße auf 110 m ü. NHN Höhe und verläuft nach Norden; die ungeraden Hausnummern liegen auf der linken westlichen Straßenseite. Mit Schwankungen von etwa vier Höhenmetern verläuft die Straße die ersten 500 Meter bis kurz vor der Eisenbahnunterführung der Bahnstrecke Leipzig–Dresden recht eben. Auf den 375 Metern bis zum Rand der Radebeul-Coswiger Niederterrasse an der Kreuzung mit der Meißner Straße steigt der Straßenverlauf auf etwa 117 m an. Auf den folgenden 300 Metern bis zur Nizzastraße steigt der Straßenverlauf auf 126 m Höhe.
Zwischen Wasastraße und der Straße des Friedens im Westen wurde ein Urnenfeld der Mittleren Bronzezeit der Lausitzer Kultur aus der Zeit 1600 v. Chr.−1200 v. Chr. gefunden und archäologisch erforscht. Es handelt sich um eines von mehreren Gräberfeldern auf Radebeuler Gebiet.
Einige Kulturdenkmale liegen entlang der Straße und sind daher in der Liste der Kulturdenkmale in Radebeul-Serkowitz aufgeführt, einige auch mit Querstraßenadressen:
- Siedlung „Eisoldsche Häuser“ (Nrn. 6/8/10/Paul-Gerhardt-Straße 13, 9/Weststraße 1, 12/Paul-Gerhardt-Straße 10), Nr. 11, Nr. 20, Rosegger-Schule (Nr. 21), Nr. 32, Nr. 38, Pestalozzistraße 39, Nr. 45, Nr. 46, Nr. 49, Nr. 55, Nr. 59, Nr. 64, Nr. 67, Nr. 68
Die Villa Wasastraße 49 des Fabrikbesitzers Ernst Berthold (1850–1938) wurde bereits 1979 zu DDR-Zeiten unter Denkmalschutz gestellt.
In der Nr. 50 auf den südöstlichen Eckgrundstück zur Meißner Straße befindet sich das Stadtarchiv Radebeul.
Nördlich der Ferneisenbahn-Unterführung kreuzt die Wasastraße an der Kreuzung mit der Pestalozzistraße ebenerdig die schmalspurige Strecke der Lößnitzgrundbahn auf dem Weg vom Bahnhof Radebeul Ost zur Station „Weißes Roß“.
Anders als das südlich der Eisenbahn gelegene Areal aus Mehrfamilienhäusern entwickelte sich die Wasastraße nördlich der Pestalozzistraße sowie insbesondere nördlich der Meißner Straße während der Gründerzeit zum Landhaus- und Villenareal, ähnlich wie die westlich parallel verlaufende Dr.-Schmincke-Allee, die an der Pestalozzistraße beginnt und ebenfalls wie die Wasastraße an der Nizzastraße endet.
Namensgebung
Der Südteil des aus dem Dorfkern von Serkowitz nach Norden herausführenden Weges (in Verlängerung des westlichen Teils der Serkowitzer Straße) wurde bereits 1735 auf einer Karte von Nienborg dokumentiert.
1893/94 erhielt das Teilstück südlich der Eisenbahnstrecke Leipzig-Dresden den Namen Ziegeleistraße, da dort das Ziegeleigelände nebst Tongruben der Baufirma Eisold lag. 1896 erfolgte von Süden der Straßenausbau bis zur Meißner Straße, 1898 dann das Straßenstück nördlich davon. 1905 erhielt die Straße die Widmung als Wasastraße in Erinnerung an die schwedische Dynastie Haus Wasa.
Anwohner
Der Maler, Grafiker und Kunstpädagoge Johannes Thaut wuchs in der Nr. 18 auf. Der Kunstmaler, Werbegrafiker und Illustrator Max Brösel wohnte von 1913 bis 1934 in der Wasastraße 38. Julius Dehnes (Politiker und Präsident des Landesrechnungshofs Sachsen) letzter Wohnort nach dem Zweiten Weltkrieg war die Nr. 60; vorher wohnte er in der denkmalgeschützten Villa Körnerweg 3.
Literatur
- Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
- Annette Karnatz (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Große Kreisstadt Radebeul. 3. überarbeitete und ergänzte Auflage. Radebeul 2021, ISBN 978-3-938460-22-1.
- Stefan Koch, Michael Strobel, Thomas Gerlach (Zusammenst.): Radebeul archäologisch. In: verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul. Radebeul 2009.