Wannabe
Wannabe (Mz.: wannabes; auch wanna-be, wanna be, wannabee, wanna-bee, wannabie geschrieben[1]) ist ein öfter abfällig verwendeter Anglizismus für einen Möchtegern. Dies ist eine Person, die versucht wie jemand anderer zu sein oder sich in eine bestimmte Gruppe von Personen einzufügen.[2]
Etymologie
Wannabe ist eine Kurzform von want to be („sein wollen“, aber auch „werden wollen“ oder „möchte gern“). Es stammt aus dem US-amerikanischen Englisch und wurde inzwischen auch in andere Sprachvarietäten wie dem australischen Englisch[3] oder dem britischen Englisch[1] übernommen. In Wörterbüchern wird es mit Möchtegern übersetzt[4], das jedoch nur eine spöttische negative Konnotation hat.[5][6]
Durch verschliffene, verdichtete Aussprache (Reduktion[7]) wurde aus want to → wanna [ˈwʌnə] (dt. „will“). Diese Schreibweise wird schon lange Zeit verwendet.[8]
Die Zusammenfassung wannabe ist dagegen relativ jungen Datums. Erstmals nachweisbar ist der Begriff in einem Newsweek-Artikel vom 6. Juli 1981, in dem beschrieben wird, dass nach nicht allzu langer Zeit die Strände durch Horden von Surf-Neulingen bevölkert wurden. („Before long the beaches were jammed with hordes of novices known as wannabees (as in, ‚I wanna be a surfer‘).“[1] Er stammt von der Floskel „What do you want to be?“ („Was möchtest du sein?“), welche schnell gesprochen zu „Whaddaya wannabe?“ wird.[9] Im Usenet tauchte der Begriff erstmals 1986 auf.[10][11] Ab 1989 setzt sich dann der Gebrauch des Wortes allgemein in der englischsprachigen Presse durch.[1] Im Jahre 2002 wurde das Wort ins Oxford English Dictionary aufgenommen.[12]
Das Wort Wannabe wurde 1996 in zahlreichen Ländern durch den gleichnamigen Debüt-Single der Spice Girls bekannt. Diese handelt von den Tipps und Bedingungen der Mädchen an einen Verehrer und möglicherweise zukünftigen Liebhaber – einen Wannabe(-Lover) – wie sie sich bestimmte Dinge in der Beziehung vorstellen.
Weblinks
- Sadaf Salahuddin: The growing trend of wannabes (englisch), dawn.com, 26. Mai 2007
Quellen
- John Algeo, Adele S. Algeo: Fifty Years Among the New Words: A Dictionary of Neologisms, 1941–1991, Cambridge University Press, 1991, ISBN 0-521-41377-X, S. 254
- The Oxford Pocket Dictionary of Current English, 2008
- David Blair, Peter Collins: English in Australia, John Benjamins Publishing Company, 2001, ISBN 90-272-4884-2, S. 154
- wannabe, leo.org
- „Möchtegern“, duden.de
- „Möchtegern-“, duden.de
- Anmerkung: im Englischen „relaxed pronunciation“, „condensed pronunciation“ oder „word slurs“ genannt
- beispielsweise: New Plays in Manhattan, Time Magazine, 17. September 1928; zur Premiere des Musicals Good Boy, wo I Wanna Be Loved by You erwähnt wird. (User-Registrierung erforderlich)
- David K.Barnhart, Allan A. Metcalf: America in So Many Words, Houghton Mifflin Company, 1997, bei answers.com: Word Origin: wannabe, Abruf: 20. März 2008
- Greg Skinner: Love-Hounds Digest, in mod.music, 7. Juni 1986. Eine weitergeleitete Beschreibung eines Auftrittes der Gruppe Tuxedomoon („and some Bowie wannabe“ ‚und irgendein Möchtegern-David Bowie‘)
- turner von imagen.uucp: ARC for BSD4.2 (part 1 of 5) in net.sources, 4 August 1986 . Kommentar in einem Programmcode („MSDOS on an IBM PC or Wannabe“ ‚MS-DOS auf einem IBM PC oder Möchtegern(-Nachbau)‘)
- Warren Hoge: Oxford Journal; Latest Word: 'Klingons' In, 'Muggles' Not Quite, The New York Times, 12. November 2002