Walzmühle (Burladingen)
Die Walzmühle ist eine wassergetriebene Mahl- und Sägemühle im oberen Laucherttal in der heutigen Gemeinde Burladingen unweit von Stetten unter Holstein am Ortsrand von Hörschwag auf der Schwäbischen Alb.
Walzmühle | ||
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Die Walzmühle an der Lauchert | ||
Lage und Geschichte | ||
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Koordinaten | 48° 19′ 15″ N, 9° 11′ 27″ O | |
Standort | Deutschland Baden-Württemberg Zollernalbkreis Burladingen zwischen Stetten unter Holstein und Hörschwag | |
Gewässer | Lauchert | |
Erbaut | vor 1406 | |
Stillgelegt | 2001 | |
Zustand | Museum | |
Technik | ||
Nutzung | Getreidemühle Sägemühle Museum | |
Antrieb | Wassermühle | |
Website | https://www.albmuehle.de |
Die erste Erwähnung 1406 der damaligen Mahlmühle, die zur Burg Hölnstein gehörte, erfolgte im Zusammenhang, als Killer das Recht zum Jahreszins aus der Rufen-Mühle verkauft hatte.
Um 1590 erwarb der Meister Locher die damals noch als Bannmühle geführte Walzmühle. Damals mussten aufgrund des Mühlenzwangs alle Bauern aus Stetten und Hörschwag noch bis 1832 dort ihr Mehl mahlen. Erst 1848 wurden die Müller freie Eigentümer, ohne einem Mühlenzwang zu unterliegen.
Friedrich Walz aus Neufra erwarb die Mühle 1883, die dann dessen Sohn Konstantin Walz übernahm und die später von den Schwestern Walz betrieben wurde.
Die Walzmühle wurde durch den am 25. Dezember 1999 in der ARD erstmals ausgestrahlten, 75-minütigen Dokumentarfilm von Rudolf Werner[1] namens „Der Herrgott weiß, was mit uns geschieht – Die Schwestern von der Albmühle“ als „Albmühle“ bundesweit bekannt.[2] Die Schwestern Marie und Klara Walz, die dort ohne fließend Wasser und ohne Strom als Selbstversorger lebten, betrieben die Mühle bis 2001 gemeinsam als Lohnsägerei. Im August 2001 verstarb die 85-jährige Marie Walz. Danach führte die neun Jahre jüngere Klara Walz das Geschäft noch bis 2009 alleine weiter, um das Erbe der Eltern zu erhalten. Seitdem ist das Anwesen nicht mehr bewohnt. Am 2. April 2015 starb im Alter von 90 Jahren auch Klara Walz. Die Todesanzeige im „Schwarzwälder Boten“ ist mit dem Spruch: „Der Herrgott weiß, was mit uns geschieht“ versehen. Die Erdbestattung fand in Stetten u. H. statt.[3]
Direkt bei der Walzmühle befindet sich die 1862 errichtete Mühlen-Kapelle. In der unter Denkmalschutz stehenden Kapelle befindet sich ein Deckengemälde des Paters Tutilo Gröner vom Kloster Beuron.
Seit Frühjahr 2012 wird über die Gründung eines Fördervereins zur Einrichtung eines Museums in der Mühle diskutiert.[4]
Die Mühle befindet sich heute im Privatbesitz eines Steuerberaters aus Reutlingen[5]. Die Kapelle ist für Besucher geöffnet[6]. Es finden regelmäßig Mühlenführungen für interessierte Besucher statt.[7]
Literatur
- Eberhard Neubronner, Rudolf Werner: Der Herrgott weiß, was mit uns geschieht: die Schwestern von der Albmühle. 2007, 5. Aufl. 2008, ISBN 978-3-87407-764-4.
Weblinks
Einzelnachweise
- Filme von Rudolf Werner (Memento vom 31. Oktober 2013 im Internet Archive)
- „Der Herrgott weiß, was mit uns geschieht“ (Dokumentarfilm) (Memento vom 27. Januar 2013 im Internet Archive), EKD
- Schwarzwälder Bote vom 7. April 2015
- Südwest Presse Online: Die Walzmühle als Museum? 5. April 2012 (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
- Schwarzwälder Bote: Die Walz-Mühle hat neuen Besitzer 3. September 2012
- Südwest Presse Online: In der Walzmühle wird aufgeräumt 29. Juni 2013 (Memento vom 7. April 2016 im Internet Archive)
- albmühle.de: Aktuelles