Walter Jurisch
Walter Jurisch (* 10. März 1931 in Rosendorf bei Senftenberg; † 2010 in Großräschen) war der jüngste Verurteilte in den Waldheimer Prozessen 1950.
Der Dachdeckerlehrling Jurisch wurde im Alter von 14 Jahren nach dem Kriegsende am 8. Mai 1945 als angeblicher „Werwolf“ und damit Friedensgefährder von den sowjetischen Besatzern verhaftet und bis 1950 in Speziallagern von Ketschendorf, Jamlitz und Buchenwald interniert. Dabei war er noch zu jung gewesen für die Hitlerjugend. Im Jahre 1950 wurde er von Armeegeneral Tschuikow als Vertreter der sowjetischen Besatzungsmacht der DDR-Justiz übergeben, in den Waldheimer Prozessen angeklagt, zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in der Justizvollzugsanstalt Bautzen absaß, und 1954 als einer der Letzten von Wilhelm Pieck begnadigt.[2]
Literatur
- Stefanie Endlich: Brandenburgische Gedenkstätten für die Verfolgten des NS-Regimes: Perspektiven, Kontroversen und internationale Vergleiche : Beiträge des internationalen Gedenkstätten-Colloquiums in Potsdam am 8. und 9. März 1992 und Empfehlungen der Expertenkommission zur Neukonzeption der brandenburgischen Gedenkstätten vom Januar 1992, Hentrich, 1992, S. 173
Weblinks
- Falco Werkentin: Die Waldheimer-Prozesse. In: Kurt Groenewold, Alexander Ignor, Arnd Koch (Hrsg.): Lexikon der Politischen Strafprozesse. Online, Stand: Juli 2018.
Einzelnachweise
- Kurt Noack: NachkriegsErinnerungen – Als Fünfzehnjähriger in Stalins Lagern. Niederlausitzer Verlag, Guben 2009, 1. Auflage, ISBN 978-3-935881-70-8, S. 309.
- Besser nicht so weit aus dem Fenster hängen. In: =Lausitzer Rundschau. 6. März 2014, ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 11. März 2019. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)