Walter Fischer (Grafiker)

Nach Abschluss der Volksschule absolvierte Walter Fischer von 1925 bis 1929 eine Lehre als Lithograf. Ab 1929 war er Mitglied der SPD. Nach 1933 half er als Mitglied in illegalen Zirkeln, von den Nazis verfolgte Personen über die damals noch „grüne Grenze“ in die Tschechoslowakei zu schleusen.

1939 wurde er in die Wehrmacht eingezogen. 1944 desertierte er in Italien, lief zu den Partisanen über und nahm aktiv an den Partisanenkämpfen in Norditalien teil. Danach studierte er 1946 für ein Semester an der Kunsthochschule in Modena und erhielt zum Abschluss das Diplom für Malerei und Plastik.

Im Herbst 1946 ging er zu Fuß über die Alpen zurück nach Deutschland. Er wurde Mitglied des Kulturbundes und Mitglied der SED. Von 1952 bis 1956 war er künstlerischer Leiter der DEWAG Dresden und Karl-Marx-Stadt. In seiner Dresdener Zeit schloss er Bekanntschaft mit Lea Grundig, Gerhard Richter, Eva Schulze-Knabe und Rudolf Bergander. Ab 1956 war er freischaffend als Grafiker tätig und außerdem bis 1967 Vorsitzender des Verbandes Bildender Künstler in Karl-Marx-Stadt.

• 1960 und 1962 Kunstpreis des Rates des Bezirkes Karl-Marx-Stadt
• 1967 Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus
• 1971 Kulturpreis des Bezirkes Karl-Marx-Stadt

Einzelausstellung

• 1981 Karl-Marx-Stadt

Ausstellungsbeteiligung

• 1948 3. Ausstellung Erzgebirgischer Künstler, Freiberg, Stadt- und Bergbaumuseum[2]

• 1948 bis 1958 Mittelsächsische Kunstausstellung, Karl-Marx-Stadt
• 1958/1959 und 1962/1963 Vierte und Fünfte Deutsche Kunstausstellung in Dresden
• 1959 bis 1985 sechs Bezirkskunstausstellung Karl-Marx-Stadt
• 1959 Mit unserem neuen Leben verbunden. Zehn Jahre bildende Kunst in der DDR, Deutsche Akademie der Künste, Berlin
• 1963 10 Jahre Architektur, bildende Kunst und bildnerisches Volksschaffen in Karl-Marx-Stadt, Karl-Marx-Stadt, Museum am Theaterplatz[3]
• 1951 Künstler schaffen für den Frieden, Berlin
• 1971 Antlitz der Arbeiterklasse, Berlin
• 1984 Retrospektive 1945–1984, Karl-Marx-Stadt
• 1986 Grenztruppenausstellung, Suhl

• Fischer, Walter. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 5: V–Z. Nachträge: A–G. E. A. Seemann, Leipzig 1961, S. 481 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
• Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 205.
• Werner Ballarin: Fischer, Walter. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 40, Saur, München u. a. 2004, ISBN 3-598-22780-9, S. 418.
• Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt, Abt. Kultur; Bezirkskunstzentrum (Hrsg.): Retrospektive 1945–1984. Bildende Kunst im Bezirk Karl-Marx-Stadt, Ausstellung anlässlich des 35. Jahrestages der DDR vom 28. September 1984 bis 14. Februar 1985. Druckhaus Karl-Marx-Stadt, Karl-Marx-Stadt 1984, DNB 20982235X.
• Sächsische Landesbibliothek Dresden (Hrsg.): Bibliografie Bildende Kunst. ISSN 0232-5810, DNB 010731326 (1979 und 1981).
• Städtische Museen Karl-Marx-Stadt; Städtische Kunstsammlung (Hrsg.): Walter Fischer. Malerei und Grafik, Karl-Marx-Stadt: Ausstellung, 3.4.1981 bis 17.5.1981. Druckhaus, Karl-Marx-Stadt 1981, OCLC 78213364.
• Hella Kießling: Dem Bild des Menschen verpflichtet. Walter Fischer beging am 3. April 1981 seinen 70. Geburtstag. In: Karl-Marx-Städter Almanach. Band 1, 1981, ISSN 0232-8208, S. 70–74.
• Johannes Arnold: Capitano tedesco. In: Tatsachen. Band 83. Deutscher Militärverlag, Berlin 1968, DNB 458302570.

• Kindergarten im Park, 4. Deutsche Kunstausstellung 1958. Abgerufen am 10. Oktober 2011.
• Wir schützen unsere Republik, 5. Deutsche Kunstausstellung 1962. Abgerufen am 10. Oktober 2011.
• Homepage für Walter Fischer. Abgerufen am 30. Juli 2012.
• WorldCat. Abgerufen am 18. Februar 2013.

1. Bildende Kunst, Berlin, 2/1960, S. 69 (Abbildung)
2. https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/362364/8
3. SLUB Dresden: Ausstellung 10 Jahre Architektur, bildende Kunst und bildnerisches Volksschaffen in Karl-Marx-Stadt. Abgerufen am 2. Juli 2023 (deutsch).