Wahlbezirk Vorarlberg 3
Der Wahlbezirk Vorarlberg 3 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Vorarlberg. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.
Wahlbezirk Vorarlberg 3 | |
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Land | Österreich-Ungarn |
Kronland | Vorarlberg |
Wahlkreisnummer | 3 |
Typ | Landgemeindenwahlkreis |
Region | Feldkirch, Dornbirn |
Anwesende Bevölkerung | 45.201 (1910) |
Wahlberechtigte | 9.721 |
Abgeordnete | |
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Geschichte
Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Vorarlberg 3 umfasste die Gerichtsbezirke Feldkirch und Dornbirn, wobei die zum Wahlbezirk 1 gehörenden Städte Feldkirch sowie Dornbirn vom Wahlbezirk ausgenommen waren.[1]
Aus der Reichsratswahl 1907 ging Franz Loser (Christlichsoziale Partei) als Sieger hervor. Er erzielte bereits im ersten Wahlgang 73 Prozent der Stimmen, wohingegen der zweitplatzierte deutschnationale Kandidat Eduard Alge auf 22 Prozent der Stimmen kam. Loser konnte sein Mandat bei der Reichsratswahl 1911 erfolgreich verteidigen. Er kam 1911 auf 62 Prozent der Stimmen, während der der erneut kandidierende deutschnationale Kandidat Alge sein Ergebnis auf 24 Prozent steigern konnte.
Wahlen
Reichsratswahl 1907
Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Loser im ersten Wahlgang.
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Stimmen- anteil |
---|---|---|---|
Franz Loser | Christlichsoziale Partei | 6366 | 73,1 % |
Eduard Alge | Deutsche Fortschrittspartei/Deutsche Volkspartei | 1885 | 21,6 % |
Maier | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 386 | 4,4 % |
Sonstige | 73 | 0,8 % | |
Wahlberechtigte: 9289, Ungültige/Leere Stimmen: 175, Wahlbeteiligung: 95,7 % |
Reichsratswahl 1911
Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang) durchgeführt[3]. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Loser im ersten Wahlgang.
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Stimmen- anteil |
---|---|---|---|
Franz Loser | Christlichsoziale Partei | 5257 | 62,2 % |
Eduard Alge | Deutschnationaler Kandidat | 2007 | 23,7 % |
Fritz Preiß | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 1067 | 12,6 % |
Sonstige | 122 | 1,4 % | |
Wahlberechtigte: 9091, Ungültige/Leere Stimmen: 638, Wahlbeteiligung: 93,5 % |
Einzelnachweise
- Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen.. In: Bregenzer Tagblatt / Vorarlberger Tagblatt, 15. Mai 1907, S. 5 (online bei ANNO).
- Stadt und Land. Reichsratswahlen 1911. In: Bregenzer Tagblatt / Vorarlberger Tagblatt, 15. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).
Literatur
- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1907 - 1913, XI. Legislaturperiode (XVIII Session). Wiener Verlag, Wien, Leipzig 1907
- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1911 - 1917, XII. Legislaturperiode. Verlag Dr. Rudolf Ludwig, Wien 1911
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1907. In: Österreichische Statistik. LXXXIV. Band, 2. Heft, Wien 1908 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. I. 27
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1911. In: Österreichische Statistik. Neue Folge. 7. Band, 1. Heft, Wien 1912 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. 53