Wahlbezirk Österreich ob der Enns 7

Der Wahlbezirk Österreich ob der Enns 7 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich ob der Enns (Oberösterreich). Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Wahlbezirk Österreich ob der Enns 7
Land Österreich-Ungarn
Kronland Österreich ob der Enns
Wahlkreisnummer 7
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Wildshut, Braunau am Inn,
Mauerkirchen
Anwesende Bevölkerung 35.948  (1910)
Wahlberechtigte7.479  (1911)
Abgeordnete
  • Georg Schachinger (1907–1917)


Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlbezirk Österreich ob der Enns 7 umfasste die Gerichtsbezirke Wildshut, Braunau am Inn, Mauerkirchen, wobei jedoch die Stadt Braunau am Inn sowie von den gleichnamigen Gemeinden die Ortschaften Altheim und Mauerkirchen (alle Wahlbezirk 6) ausgenommen waren.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Georg Schachinger (Katholisch-Konservative bzw. Christlichsoziale Partei) als Sieger hervor. Er konnte sich auch bei der Reichsratswahl 1911 durchsetzen, legte jedoch im Mai 1917 sein Mandat zurück.

Wahlen

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] durchgeführt. Eine Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Georg Schachinger im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Georg Schachinger Katholisch-Konservative Partei 5162 75,6 %
Anton Deiser Oberösterreichischer Bauernverein 1257 18,4 %
Katholisch-Konservative Partei 166 2,4 %
Alois Maier Sozialdemokratische Arbeiterpartei 148 2,2 %
Sonstige 98 1,4 %
Wahlberechtigte: 7425, Ungültige/Leere Stimmen: 141, Wahlbeteiligung: 93,9 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[3] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund des absoluten Mehrheit von Schachinger im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Georg Schachinger Christlichsoziale Partei 4417 65,3 %
Ferdinand Grahammer Oberösterreichischer Bauernverein 1928 28,5 %
Christlichsoziale Partei 104 1,5 %
Eduard Euller Sozialdemokratische Arbeiterpartei 102 1,5 %
Sonstige 217 3,2 %
Wahlberechtigte: 7479, Ungültige/Leere Stimmen: 241, Wahlbeteiligung: 93,7 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Der Wahltag in Oberösterreich. In: Linzer Volksblatt, 16. Mai 1907, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lvb
    Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
  3. Der Wahltag in Oberösterreich. In: Linzer Volksblatt, 15. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lvb

Literatur

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