Waging am See

Waging am See (amtlich: Waging a.See) ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Traunstein und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Waging am See. Der Luftkurort liegt am Waginger See.

Wappen Deutschlandkarte
Waging am See
Deutschlandkarte, Position des Marktes Waging am See hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 56′ N, 12° 44′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Traunstein
Verwaltungs­gemeinschaft: Waging am See
Höhe: 465 m ü. NHN
Fläche: 48,86 km2
Einwohner: 7130 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 146 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 83329, 83367
Vorwahl: 08681
Kfz-Kennzeichen: TS, LF
Gemeindeschlüssel: 09 1 89 162
Marktgliederung: 122 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Salzburger Straße 1
83329 Waging a. See
Website: www.waging.de
Erster Bürgermeister: Matthias Baderhuber (CSU)
Lage des Marktes Waging am See im Landkreis Traunstein
Karte
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt
Waging am See
Strandpromenade in Waging am See

Geographie

Geographische Lage

Waging liegt westlich des Waginger Sees. Die Bezeichnung „am See“ ist dabei geographisch etwas irreführend. Durch die Tieferlegung der Götzinger Achen, die dem Südende des Sees bei Petting entströmt, sank der Seespiegel im Jahre 1867 um zwei Meter, so dass Waging nun etwas vom Seeufer abgerückt ist.

Waging liegt im Rupertiwinkel, der im Gegensatz zum übrigen ehemals Salzburger Territorium 1816 weiterhin bei Bayern blieb.

Gemeindegliederung

Es gibt 122 Gemeindeteile:[2]

  • Aglassing
  • Aich
  • Alperting
  • Angerpoint
  • Au
  • Biburg
  • Bicheln
  • Blindenau
  • Breitenloh
  • Bretterleiten
  • Buch
  • Bucheck
  • Buchwinkel
  • Dankerting
  • Dieperting
  • Dobelgraben
  • Dopplmühl
  • Ebing*
  • Egg
  • Eibl
  • Eichau
  • Eichberghof
  • Elsenloh
  • Falkenbuch
  • Feichten
  • Fisching
  • Forst
  • Freimann
  • Froschham
  • Füging
  • Gaden
  • Garscham
  • Gastag
  • Geismühle
  • Gepping
  • Gessenberg
  • Graben
  • Großreut
  • Großscherzhausen
  • Guggenberg
  • Hahnbaum
  • Halmberg
  • Harmannschlag
  • Haslach
  • Hausleiten
  • Hausstätt
  • Hinterbuch
  • Hinterreit
  • Hirschbuch
  • Hirschhalm
  • Hochreit
  • Höhenberg
  • Höllhaslach
  • Holzhausen
  • Holzleiten
  • Igelsbach
  • Jakobspoint
  • Jettenleiten
  • Kainz
  • Kammering
  • Kleeham
  • Kleinscherzhausen
  • Kohlbrenner
  • Krautenberg
  • Leopoldsberg
  • Lohschuster
  • Lug
  • Mauerlohen
  • Mayerhofen
  • Miesenböck
  • Mittermühle
  • Molbaum
  • Moos
  • Mooshäuser
  • Mühlberg
  • Nirnharting
  • Nothbicheln
  • Oberaschau
  • Oberleiten
  • Oberstefling
  • Obervockling
  • Öd im Forst
  • Oed
  • Otting
  • Parschall*
  • Partenhausen
  • Pasee
  • Plattenberg
  • Plosau
  • Rendlmühle
  • Ropferding
  • Scharmeß
  • Schnöbling
  • Schönthal
  • Schuhegg*
  • Schuster am See
  • Seeleiten
  • Seiboldhof
  • Sprinzenberg
  • Starz
  • Steppach
  • Sterfling
  • Straß
  • Tettelham
  • Tettenberg
  • Tettenhausen
  • Thal
  • Unteraschau
  • Unterholzen*
  • Unterropferding
  • Unterschönthal
  • Unterstefling
  • Untervockling
  • Waging am See
  • Waldhäusl
  • Weidach
  • Weitmoos
  • Wendling
  • Wildenhofen
  • Wintermoning
  • Wolfsberg
  • Zözenberg
* 
PLZ 83367

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Waging ist eine Gründung der Bajuwaren. Der frühbairische Ortsname „Uuaginga“ bedeutet „bei den Leuten des Uuago“. Uuago (Wago) war der Anführer der Siedler. Der Ort Waging erscheint erstmals um 712, als der bairische Herzog Theotbert das Dorf dem Kloster Nonnberg in Salzburg schenkt. Diese Schenkung ist in dem Salzburger Güterverzeichnis „Notitia Arnonis“ (erstellt 788–790) verzeichnet. Durch die so genannte untere Salzstraße, die von Reichenhall aus durch Waging nach Wasserburg am Inn führte, war Waging bereits im Mittelalter ein wohlhabender Ort und gehörte zum Fürstbistum Salzburg. Im 14. Jahrhundert erhielt es das Marktrecht. Im Jahre 1685 wurde Waging Sitz eines salzburgischen Pfleggerichts. Im Jahre 1805 kurz habsburgisch, gehört Waging seit 1810 zu Bayern. Im Jahre 1818 entstand die politische Gemeinde, die zum Landgericht Laufen und ab 1862 zum Bezirksamt Laufen gehörte.

Waging und Waginger See auf Postkarte von 1900

20. und 21. Jahrhundert

Im Mai 1945 gab es in Waging Rückzugsgefechte deutscher Militärs. Nach 1945 nahm Waging viele Heimatvertriebene auf. Mit der Gebietsreform wurde der Ort am 1. Juli 1972 ein Teil des Landkreises Traunstein. Aufsehen erregte die Wahl des Grünen Sepp Daxenberger zum Waginger Bürgermeister im Jahr 1996, der damit der erste grüne Bürgermeister Bayerns war und der bis April 2008 im Amt blieb. Er war zuvor zwölf Jahre lang zweiter Bürgermeister gewesen. Die Einwohnerzahl in Waging betrug am 1. April 2010 6740 Einwohner. In der Verwaltungsgemeinschaft betrug die Gesamteinwohnerzahl 10.301. Waging entwickelte sich im Lauf der Jahre zu einem bedeutenden Erholungs- und Ferienort.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1970 wurden bei der Gebietsreform in Bayern die Gemeinden Gaden und Nirnharting eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kamen Otting und Tettenhausen hinzu. Freimann folgte am 1. Juli 1972.[3]

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 5353 auf 7004 um 1651 Einwohner bzw. um 30,8 %. Mit Stand 30. September 2022 sind es 7127 Einwohner.[4]

Politik

Marktgemeinderat

Seit der vergangenen Kommunalwahl am 15. März 2020 setzt sich der Marktgemeinderat folgendermaßen zusammen:[5][6]

Marktgemeinderatswahl 2020
Wahlbeteiligung: 58,59 % (2014: 61,1 %)
 %
40
30
20
10
0
35,90 %
28,16 %
19,27 %
16,67 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
−2,10 %p
+1,86 %p
−2,93 %p
+3,17 %p
Sitzverteilung im Marktgemeinderat Waging seit 2020
Insgesamt 20 Sitze

Anmerkungen

  1. Bündnis 90/Die Grünen Bayern und Bürgerliste
  2. ÖDP und Parteifreie Wähler
  3. Bündnis 90/Die Grünen Bayern und Bürgerliste
  4. ÖDP und Parteifreie Wähler

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist Matthias Baderhuber (CSU). Er wurde am 17. Februar 2019 mit 71 % der Stimmen zum Nachfolger von Herbert Häusl (Freie Wähler) gewählt, der bei der Kommunalwahl 2008 mit 62,4 % der Stimmen gewählt wurde. Bei der Kommunalwahl 2014 wurde er mit 58,30 % wiedergewählt. Sein Vorgänger war von 1996 bis 2008 Sepp Daxenberger (Bündnis 90/Die Grünen).

Wappen

Blasonierung: „In Blau auf grünem Boden der silbern nimbierte, golden gerüstete heilige Martin auf schwarz gezäumten silbernem Ross, der mit dem silbernen Schwert ein Stück seines roten Mantels dem auf dem Boden sitzenden Bettler zuteilt.“[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Bodendenkmäler

Sport und Freizeit

Der Waginger See

Am Waginger See, der 6,2 km lang und bis zu 1,7 km breit ist, liegen mehrere Campingplätze, wie z. B. das Strandcamp, der Schwanenplatz oder Camping Gut Horn. In der näheren Umgebung bietet sich die Möglichkeit für zahlreiche Freizeitaktivitäten: Wanderungen, Alm- und Bergtouren, Angeln, Bootsverleih, Golfplatz und -schule, Wintersport, Minigolf, Segel- und Surfschule, Skatepark, Trimmpfad, Kneippanlage, Tennishalle und -platz, Beachvolleyball und Fußball. Außerdem befindet sich der Waginger Ruderverein am See.

Seit 2008 veranstaltet der TSV 1888 Waging alljährlich mit Start und Ziel am Strandkurhaus den Waginger-See-Triathlon, der trotz stetig gesteigerter Kapazitäten in den letzten Jahren immer frühzeitig ausgebucht war.[8]

Waging dient als Ausgangspunkt für den Bajuwaren-Radweg und liegt auf der Strecke des Radpilgerweges Benediktweg, der im August 2005 eröffnet wurde.

Verkehr

Haltepunkt Waging

Waging ist Endhaltepunkt der Bahnstrecke Traunstein–Waging.

Unternehmen

Söhne und Töchter

Literatur

  • Waging am See. [Dreibändiges Heimatbuch der Arbeitsgruppe Heimatbuch Waging]. Waging 2015/2016 Inhaltsverzeichnis.
Commons: Waging am See – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Markt Waging am See, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 27. Mai 2021.
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 510.
  4. Markt Waging a.See. In: BayernPortal. Abgerufen am 9. Mai 2023.
  5. Gemeinderatswahl Waging 2014. In: waging.de. Abgerufen am 25. Dezember 2023.
  6. Kommunalwahlen 2020 im Markt Waging a. See. In: okvote.osrz-akdb.de. Anstalt für kommunale Datenverarbeitung Bayern, abgerufen am 25. Dezember 2023.
  7. Eintrag zum Wappen von Waging am See in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  8. Waginger-See-Triathlon: Wieder ein neuer Rekord In: Traunsteiner Tagblatt vom 18. Mai 2015
  9. Waginger auf der Hindenburg@1@2Vorlage:Toter Link/www.chiemgau-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 8. Mai 2011
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