Wadj-wer

Wadj-wer ist seit der 5. Dynastie als altägyptische Bezeichnung von Meeren, Binnengewässern[1] belegt, die sich entweder in oder außerhalb Ägyptens befanden. Zudem bezog sich der Ausdruck „wadj“ auf die Farben Grün sowie Blau. Worauf sich die insbesondere während der 12. Dynastie gebrauchte Redewendung „Inseln vom großen Grünen“ bezieht, ist vom jeweiligen Textzusammenhang abhängig.

Wadj-wer in Hieroglyphen
M14G36
r
N35AN36
N23

wadj-wer
w3ḏ-wr
Großer Blauer/Grüner

Die seit dem Neuen Reich verwendete Variante „Inseln inmitten des großen Grünen“ meinte dagegen hauptsächlich das Mittelmeer und möglicherweise die ägäischen Inseln, sehr selten jedoch andere Örtlichkeiten. In Verbindung mit Keftiu benutzten nur die Könige (Pharaonen) Thutmosis III. sowie Amenophis II. und Ramses II. die Ergänzung „Personen von Keftiu, Inseln inmitten des großen Grünen“. Joachim Friedrich Quack konnte in diesem Zusammenhang nachweisen, dass der Begriff „wadj-wer“ zumeist als Bezeichnung der äußersten nördlichen Grenze des ägyptischen Einflussgebietes benutzt wurde.

Literatur

  • Eric H. Cline: The Oxford Handbook of the Bronze age Aegean (ca. 3000–1000 BC). Oxford University Press, Oxford 2010, ISBN 978-0-1953-6550-4, S. 822–823.
  • Rainer Hannig: Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch (2800–950 v. Chr.) – Die Sprache der Pharaonen. von Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-1771-9, S. 191.
  • Joachim Friedrich Quack: Zur Frage des Meeres in ägyptischen Texten. In: Orientalistische Literaturzeitung. Band 97, 2002, S. 453–463.

Einzelnachweise

  1. Fayumsee und andere Seen an der ägyptischen Nildeltaküste.
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