Vultureni (Cluj)

Vultureni (ungarisch Borsaújfalu) ist eine Gemeinde im Kreis Cluj in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Vultureni
Borsaújfalu
Vultureni (Cluj) führt kein Wappen
Vultureni (Cluj) (Rumänien)
Vultureni (Cluj) (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Cluj
Koordinaten: 46° 58′ N, 23° 33′ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe:376 m
Fläche:71,12 km²
Einwohner:1.535 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte:22 Einwohner je km²
Postleitzahl: 407595
Telefonvorwahl:(+40) 02 64
Kfz-Kennzeichen:CJ
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart:Gemeinde
Gliederung:Vultureni, Băbuțiu, Bădești, Chidea, Făureni, Șoimeni
Bürgermeister:Eugen Mureșan (PNL)
Postanschrift:Str. principală, nr. 73
loc. Vultureni, jud. Cluj, RO–407595
Website:

Geographische Lage

Lage von Vultureni im Kreis Cluj

Die Gemeinde Vultureni liegt im Somesch-Hochland (Podișul Someșan), im Westen des Siebenbürgischen Beckens. Der Ort Vultureni liegt am Bach Borșa – ein linker Nebenfluss des Someșul Mic – und an der Kreisstraße (Drum județean) DJ 109 etwa 30 Kilometer nördlich von der Kreishauptstadt Cluj-Napoca (Klausenburg) entfernt.

Die Gemeinde Vultureni liegt auf einer Fläche von etwa 7000 Hektar hügligen Landschaft, wobei der höchste Berg der Gemeinde, der so genannte Grecea (662 m), auf dem Areal des eingemeindeten Dorfes Băbuțiu (ung. Babuc) sich befindet.[3]

Geschichte

Der Ort des heutigen Gemeindezentrums wurde erstmals 1314 urkundlich erwähnt. Im 14. Jahrhundert war dieser unter der Bezeichnung Biszó (rumänisch Bidisău) und im 16. Jahrhundert Magyarújfalu bekannt. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts siedelten sich hier die ungarischen Kleinadligen Ferenczi, Koncz und Monsa an.[4]

Archäologische Funde die auf eine Besiedlung der Region bis in die Jungsteinzeit deuten, wurden nach Angaben von M. Roska auf dem Areal des eingemeindeten Dorfes Bădești (ung. Bádoky), auf dem von den Einheimischen genannten Berg Boroș (ung. Boroshegy), gemacht.[5] Bei archäologischen Grabungen in Băbuțiu wurden am Berg Grecea bei Șanțul Grecilor (Graben der Griechen/Griechengraben) eine Siedlung des 5. oder 6. Jahrhunderts; mehrere in Șoimeni (früher Ginteu; ung. Sólyomkő) bei Piatra Șoimilor und am Bach Fancica bei La Cruce Siedlungen der Frühgeschichte gefunden.[6]

Im Königreich Ungarn gehörte die heutige Gemeinde dem Stuhlbezirk Kolozsvár im Komitat Klausenburg, anschließend dem historischen Kreis Cluj und ab 1950 dem heutigen Kreis Cluj an.

Bevölkerung

Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung[7] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1850 3.021 2.116 768 - 137
1890 3.528 2.511 918 10 89
1941 4.863 3.786 943 - 134
1977 3.124 2.692 423 - 9
2002 1.568 1.328 184 - 56
2011 1.516 1.217 166 - 133 (91 Roma)
2021 1.535 1.200 108 2 225 (94 Roma)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl und gleichzeitig die der Rumänen 1941 ermittelt. Die höchste Bevölkerungszahl der Magyaren (970) wurde 1910, die der Roma (104) 1850 und die der Rumäniendeutschen wurde 1890 registriert. Des Weiteren bekannten sich 1941 zwei Einwohner als Ukrainer.

Sehenswürdigkeiten

  • Die reformierte Kirche in Bădești, im 13. Jahrhundert errichtet im 18. Jahrhundert erneuert, stehen unter Denkmalschutz.[6]
  • In Chidea (ung. Kide) die reformierte Kirche im 13. Jahrhundert errichtet, die Holzkirche Sf. Gheorghe 1761 errichtet, die Kirche Sf. Ioan Nepomuk 1766 und die unitarische Kirche 1902 errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[6]
  • In Șoimeni die Szabo Mühle, 1750 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[6]

Persönlichkeit

  • Ion Mureșan (* 1955), Dichter[8]
Commons: Vultureni – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei ziare.com, abgerufen am 19. Januar 2021 (rumänisch).
  3. Angaben auf der Webdarstellung der Gemeinde, abgerufen am 14. März 2017 (rumänisch).
  4. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2.
  5. Repertoriul Arheologic al României − Bădești, abgerufen am 18. August 2023 (rumänisch).
  6. Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (rumänisch; PDF; 12,7 MB)
  7. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 2. November 2008 (PDF; 1 MB; ungarisch).
  8. Angaben zu Ion Mureșan bei poezie.ro abgerufen am 5. März 2017 (rumänisch)
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