Vulpicida pinastri

Vulpicida pinastri ist eine kräftig gelb gefärbte Laubflechte in Bergwäldern.

Vulpicida pinastri

Vulpicida pinastri, Steiermark, Fensteralm, auf Lärche

Systematik
Klasse: Lecanoromycetes
Unterklasse: Lecanoromycetidae
Ordnung: Lecanorales
Familie: Parmeliaceae
Gattung: Vulpicida
Art: Vulpicida pinastri
Wissenschaftlicher Name
Vulpicida pinastri
(Scop.) J.-E.Mattsson & M.J.Lai

Beschreibung

Vulpicida pinastri besitzt meist wenige, breite, unregelmäßige Lappen, deren Ränder von gelben Bortensoralen gesäumt werden. Unterseits ist die Flechte blass gelblich mit wenigen Rhizinen. Fruchtkörper (Apothecien) werden sehr selten ausgebildet und haben dann eine braune Scheibe mit Lagerrand. Die einzelligen Sporen sind ellipsoid bis fast kugelig. Die gelbe Farbe wird durch die stark giftige Vulpinsäure im Mark hervorgerufen, die vermutlich als Fraßschutz vor Schnecken dient.

Ökologie und Verbreitung

Vulpicida pinastri tritt vorwiegend in Bergwäldern an der Rinde von Nadelbäumen auf. Sie ist eine Schneepegelflechte, da sie an der Basis von Bäumen bis etwa zur mittleren Schneehöhe des Standortes wächst. Sie wächst aber auch auf Silikatfels.

Vulpicida pinastri ist über die ganze Nordhalbkugel in der borealen Nadelwaldzone verbreitet. In Europa tritt sie vor allem in den Bergwäldern Mittel- und Südeuropas auf. Die Rote Liste von Nordrhein-Westfalen führt sie als gefährdet[1]. In Großbritannien ist sie sehr selten[2].

Systematik und Etymologie

Die Gattung Vulpicida wurde 1993 von Mattson und Lai von der Gattung Cetraria abgetrennt[3]. Das lateinische Wort vulpes bedeutet Fuchs, -cida bedeutet Mörder, also vulpicida ist ein Fuchsmörder. Nach Fries[4] wurden in Schweden diese Flechten zum Vergiften von Füchsen verwendet.

Die Flechte Vulpicida pinastri wurde bereits 1772 vom österreichischen Naturforscher Johann Anton Scopoli als Lichen pinastri beschrieben[5].

Quellen

  1. Rote Liste der gefährdeten Flechten (Lichenisierte Ascomyceten) in Nordrhein-Westfalen (Memento des Originals vom 12. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lanuv.nrw.de (PDF; 805 kB)
  2. M.D. Binder und C.J. Ellis, Conservation of the rare British lichen Vulpicida pinastri: changing climate, habitat loss and strategies for mitigation. The Lichenologist 40 (1): 63–79, 2008 (doi:10.1017/S0024282908007275)
  3. J.-E. Mattsson und M.-J. Lai, Vulpicida, a new genus in Parmeliaceae (Lichenized Ascomycetes). Mycotaxon 46: 425–428, 1993. Publication (Memento des Originals vom 25. September 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cybertruffle.org.uk
  4. Th.M. Fries, Lichenographia Scandinavica, Uppsala, 1871.
  5. J. A. Scopoli, Flora carniolica Band 2: 382, Wien, 1772.

Literatur

  • V. Wirth: Flechtenflora, 2. Auflage. Ulmer, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8252-1062-6
  • V. Wirth: Die Flechten Baden-Württembergs, Teil 2. Ulmer, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8001-3325-3
Commons: Vulpicida pinastri – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.