Vorpostenflottillen (Kriegsmarine)

Die Vorpostenflottillen waren deutsche Flottillen der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg.

4. Vorpostenflottille im Fischereihafen Bremerhaven. Vorpostenboote sind V 408 Haltenbank, V 404 Baden und V 407 Dorum, 1940.

Im September 1939 wurde für die Nordsee die 2. Vorpostenflottille, die 4. Vorpostenflottille, die 8. Vorpostenflottille, die 10. Vorpostenflottille und die 12. Vorpostenflottille aufgestellt worden. Zeitgleich kamen für die Ostsee die 3. Vorpostenflottille, 7. Vorpostenflottille, die 9. Vorpostenflottille, die 11. Vorpostenflottille, 13. Vorpostenflottille und die 15. Vorpostenflottille hinzu. Die 1. Vorpostenflottille war im Monat darauf die letzte Vorpostenflottille, die in diesem Zeitraum aufgestellt wurde.

Ab Februar 1941 wurden sogenannte Sicherungs-Divisionen aufgestellt und die Vorpostenflottillen diesen unterstellt.

Nach Kriegsende wurden einige Vorpostenflottillen im Rahmen des Deutschen Minenräumdienstes eingesetzt. So kamen die 53., 55., 61., 65. und 67. Vorpostenflottille bei der 4. Minenräumdivision vor der norwegischen Küste zum Einsatz.

1. Vorpostenflottille

Flottillengeschichte

Die 1. Vorpostenflottille wurde am 1. Oktober 1939 aufgestellt und mit kleinen Dampfern ausgestattet. Einsatzgebiet war die westliche Ostsee mit dem Auftrag zur Bewachung der Belte und des Sunds. Zum 1. Oktober 1940 wurde aus der 1. Vorpostenflottille die 3. Sperrbrecherflottille aufgestellt.

Flottillenchef war der Kapitänleutnant/Korvettenkapitän d. R. Friedrich Körner, welcher anschließend Chef der 3. Sperrbrecherflottille wurde.[1]

Die Boote der Flottille

Nummer Schiffsname Indienststellung außer Dienst (aD) / Unterstellungsänderung Anmerkung
V 101 Schwan 01.10.1939 - wurde Sperrbrecher 31, später Sperrbrecher 131
V 102 Cressida 01.10.1939 - wurde Sperrbrecher 32, später Sperrbrecher 132
V 103 Sylvia 01.10.1939 - wurde Sperrbrecher 33
V 104 Falke 01.10.1939 Mai 1940 wurde Sperrbrecher 34, später Sperrbrecher 134
V 105 Adolph Kirsten 01.10.1939 21.08.1940 wurde Sperrbrecher 135
V 106 Phoenix 01.10.1939 21.08.1940 wurde Sperrbrecher 136
V 107 Botilla Russ 01.10.1939 22.06.1940 wurde Sperrbrecher 137
V 108 Porjus 01.10.1939 Dezember 1939 (aD)
V 108 II Friedrich Karl - - wurde Sperrbrecher 138
V 109 Flamingo 01.10.1939 22.06.1940 wurde Sperrbrecher 39, später Sperrbrecher 139

2. Vorpostenflottille

Flottillengeschichte

Die 2. Vorpostenflottille wurde im September 1939 aufgestellt und mit acht Fischdampfern ausgestattet. Einsatzgebiet war bis 1940 die Nordsee, dann bis zur Auflösung 1944 die Nordküste Frankreichs mit St. Malo und St. Helier. Mit der Aufstellung der 3. Sicherungs-Division Mitte Februar 1941 wurde die Flottille dieser zugeordnet und kam im Juni 1944 zum Seekommandant Kanalinsel. Die Flottille wurde im Dezember 1944 aufgelöst. Bis Kriegsende blieben die KFKs der ehemaligen Flottille als selbstständige Gruppe zusammen, wobei die anderen Boote auf andere Flottillen verteilt worden waren.

Flottillenchefs

  • Korvettenkapitän d. R. Maximilian Fels: von der Aufstellung bis Juni 1940, später Chef der 8. Sperrbrecherflottille[2]
  • Fregattenkapitän d. R. Karl Diederichs: von Juli 1940 bis Mai 1943, vormals Chef der 12. Vorpostenflottille[3]
  • Fregattenkapitän d. R./Kapitän zur See d. R. Otto Lensch: von Juni 1943 bis zur Auflösung, vormals Chef der 4. und 6. Vorpostenflottille[4]

3. Vorpostenflottille

Siehe 3. Vorpostenflottille

4. Vorpostenflottille

Flottillengeschichte

Die 4. Vorpostenflottille wurde im September 1939 aufgestellt und mit acht Fischdampfern ausgestattet. Mit acht, später fünfzehn Booten, lag sie vor der Packhalle X im Fischereihafen.[5] Einsatzgebiet war bis 1940 die Nordsee und wurde anschließend nach Frankreich verlegt. Hier war sie bis zur Invasion im Rahmen der 4. Sicherungs-Division von Bordeaux und Bayonne aus eingesetzt.

Über das Bestehen hinweg wurde die 4. Vorpostenflottille aufgrund fortlaufender Verluste regelmäßig neu verstärkt. Im September 1944 wurde die 4. Vorpostenflottille aufgelöst.

Flottillenchefs

  • Korvettenkapitän Karl Wilhelm Müssen: von September 1939 bis März 1942
  • Korvettenkapitän Burkhard Heye: von März 1942 bis November 1942
  • Fregattenkapitän d. R. Otto Lensch: November/Dezember 1942, anschließend Chef der 6. und später der 2. Vorpostenflottille[4]
  • unbekannt
  • Korvettenkapitän d. R. Wilhelm Cyrus: von Mai 1943 bis September 1944 (†)

9. Vorpostenflottille

Im Oktober 1943 wird aus der 9. Vorpostenflottille die 9. Sicherungsflottille, welche der 8. Sicherungs-Division unterstellt wird.

10. Vorpostenflottille

Im Oktober 1943 wird aus der 10. Vorpostenflottille die 10. Sicherungsflottille, welche der 8. Sicherungs-Division unterstellt wird.

12. Vorpostenflottille

Ab der erneuten Indienststellung Anfang Mai 1942 war bis Kriegsende die ehemalige Frida als V 1217 bei der Flottille im Einsatz.

15. Vorpostenflottille

Siege 15. Vorpostenflottille

17. Vorpostenflottille

Anfang September 1940 waren vier Boote der Flottille gemeinsam mit anderen Booten der Kriegsmarine eingesetzt, 312 Überlebende und 152 Tote des am Abend zuvor vom britischen U-Boot Sturgeon bei Skagen versenkten Truppentransporters Pionier nach Frederikshavn zu bringen.

19. Vorpostenflottille

Im Oktober 1943 wird aus der 19. Vorpostenflottille die 5. Sicherungsflottille, welche der 8. Sicherungs-Division unterstellt wird.

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 178.
  2. Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 71.
  3. Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 52.
  4. Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 204.
  5. 4. Vorpostenflottille (Deutsches Marinearchiv)
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