Volksverpetzer
Volksverpetzer ist ein deutsches Weblog, das sich als Faktenchecker mit Falschmeldungen auseinandersetzt.
Volksverpetzer (VVP) | |
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Rechtsform | gemeinnützige Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) |
Gründung | 2014 als Blog für Augsburger Politik.
Im Herbst 2015 als Blog zu Fake News, Hass und Hetze. 2016–2017 war der Blog ein Teil von Mimikama. Ab 2018 wurde der Volksverpetzer unabhängig. Seit Juni 2019 als Volksverpetzer VVP gUG (haftungsbeschränkt). |
Gründer | Thomas Laschyk |
Sitz | Augsburg |
Motto | Keine Demokratie ohne Fakten |
Zweck | Blog zur Auseinandersetzung mit Fake News |
Geschäftsführung | Thomas Laschyk |
Website | https://www.volksverpetzer.de |
Geschichte und Inhalt
Das Blog wurde 2014 von Thomas Laschyk gegründet und beschäftigte sich zunächst mit Politik in Augsburg.[1][2] Seit Herbst 2015 hat man sich auf die Auseinandersetzung mit Fake News im Netz spezialisiert[3] und will diesen durch Quellen belegte Argumente entgegensetzen.[4] Beiträge wurden später auf Mimikama als Kolumne veröffentlicht, bevor das Projekt 2018 selbständig wurde. Seit Juni ist der Blog die „Volksverpetzer VVP gUG“.[5] Bekannt wurde der Volksverpetzer unter anderem durch den Slogan „Lebe stets so, dass die AfD etwas dagegen hat.“[4]
Der Name des Blogs ist ein Wortspiel mit dem Begriff „Volksverhetzer“.[6]
Die Aufmachung der Posts ist oft plakativ.[7] So sind die Titel der Beiträge meist bewusst reißerisch formuliert; sie haben ein klares Framing und appellieren an Emotionen, um in den Sozialen Medien eine möglichst breite Masse an Lesern anzusprechen, wobei laut Laschyk „Strategien der Verschwörungsideologen gegen sie [verwendet werden]“.[8] Auch Satire wird im Blog als journalistische Darstellungsform benutzt.[9]
Mitarbeiter und Finanzierung
Noch Ende 2020 arbeiteten die etwa 20 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen überwiegend ehrenamtlich für das Medium[3], lediglich zwei Festangestellte gab es.[10] 2024 gibt es drei Vollzeit- und fünf Teilzeitstellen sowie zwei Minijobs.[11]
Die Inhalte des Blogs sind frei und kostenlos verfügbar. Das Projekt finanziert sich nach eigenen Angaben im Wesentlichen durch Spenden. Es hat die Rechtsform einer gemeinnützigen Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt).[5]
Auszeichnungen
Der Volksverpetzer wurde im März 2020 als „Blogger*in des Jahres 2019“ mit dem Goldenen Blogger ausgezeichnet:[12]
„Das Team rund um das Projekt ‚Volksverpetzer‘ tun das, was in 2019 leider immer wichtiger geworden ist: Sie checken Fakten! Doch nicht nur das. Das Team rund um Chefpetze Thomas Laschyk besteht aus jeder Menge Ehrenamtlichen, die sich in ihrer Freizeit mit politischen Themen und Narrativen beschäftigen und aufdecken, anprangern und gegenhalten!“
Im Juli 2020 erhielt der Volksverpetzer den Augsburger Medienpreis in der Kategorie „Mut“. Zur Begründung hieß es, das Blog stelle sich „täglich dieser schier unlösbaren Aufgabe, zu einer ausgewogeneren Meinungsbildung beizutragen und die Ausbreitung von Verschwörungstheorien, Fake News und populistischen Mythen einzudämmen.“[13][14]
2022 wurde der Volksverpetzer mit dem Fact Heroes Award in der Rubrik Medien & Blogs des Goldenen Aluhuts ausgezeichnet.[15]
Weblinks
- Netzauftritt
- Interview zu Fake News. Diese ganze negative Energie in etwas Positives verwandeln, Interview mit dem Gründer Thomas Laschyk und netzpolitik.org (31. Oktober 2020)
- Factchecking gegen Fake News mit „Volksverpetzer“ | Journalismus im Dialog. YouTube, 4. Mai 2022.
- Kristina Wollseifen: Volksverpetzer: „Niemand hat ein Recht auf eigene Fakten“, journalist.de, 3. Mai 2021
- Jutta Sonnewald, Moritz Neuss, Nahaufnahme: Der „Volksverpetzer“ in der ZDF Mediathek
- „Volksverpetzer“ ist Blog des Jahres 2019, SWR Fernsehen, Landesschau Rheinland-Pfalz in der ARD-Mediathek (5 Min.), abrufbar bis 30. März 2025
Einzelnachweise
- Über uns. In: Volksverpetzer. Volksverpetzer VVP gUG, abgerufen am 28. Juni 2023.
- Frank Bäumer: Kinder im Visier der Verschwörungsbewegung. In: BR24. Bayerischer Rundfunk, 10. November 2020, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. November 2020; abgerufen am 7. September 2022.
- Die Volksverpetzer sind die Blogger des Jahres. In: Digitalistan. 30. Dezember 2020, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. Dezember 2020; abgerufen am 28. April 2021.
- Jens Reichenbach: „Blogger des Jahres“: Bielefelderin gehört zum Team der Stunde. In: haller-kreisblatt.de. 15. März 2020, abgerufen am 2. Mai 2020.
- Sebastian Heinrich: Ex-SPD-Politiker Wodarg und sein Kampf gegen das Blog „Volksverpetzer“. In: watson.de. 7. Dezember 2020, abgerufen am 11. Dezember 2020.
- Volksverpetzer" ist Blog des Jahres 2019. (Video) In: SWR Fernsehen, Landesschau Rheinland-Pfalz. ARD Mediathek, 30. März 2020, abgerufen am 2. Mai 2020.
- Ulrike App: Goldene Blogger: Volksverpetzer ist Blog des Jahres. Werben & Verkaufen, 10. März 2020, abgerufen am 5. Juli 2020.
- Baha Kirlidokme: Blog „Volksverpetzer“ gegen Fake News: „Zielgruppe ist die breite Masse“. In: taz. 26. Juni 2020, abgerufen am 29. Juni 2020.
- Dieter Sieckmeyer: Lustig gegen Rechts: Ist Satire das richtige Mittel gegen Nazis? In: Westdeutsche Zeitung. 27. Mai 2019, abgerufen am 4. Juli 2020.
- Michael Borgers: 250.000 Euro wegen Corona-Berichterstattung?, deutschlandfunk.de, 18. November 2020, abgerufen am 27. April 2021.
- Volksverpetzer:„Manchen Menschen ist die Wahrheit egal“ - brand eins online. Abgerufen am 29. Januar 2024.
- Der Volksverpetzer ist Blogger des Jahres 2019. In: Die Goldenen Blogger. 13. März 2020, abgerufen am 2. Mai 2020.
- Medienpreis 2020: Das sind die Gewinner. In: stadtzeitung.de. 25. Juli 2020, abgerufen am 26. Juli 2020.
- Sebastian Kahnert: Protest gegen Corona-Politik: Wer sind die „Querdenker“. In: B5 aktuell. Bayerischer Rundfunk, 13. November 2020, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 13. November 2020; abgerufen am 7. September 2022.
- Der goldene Aluhut + Facts Heroes 2022 - Die Verleihung. In: Der goldene Aluhut. Abgerufen am 23. Oktober 2022 (deutsch).