VIVA Schweiz

VIVA Schweiz (aktuelle Senderkennung: VIVA CH) war ein Schweizer Fernsehsender mit Sitz in Zürich und der Schweizer Ableger von VIVA Deutschland. Er ging am 6. September 1999 als SWIZZ auf Sendung.[1] Auf dem Spartensender wurden vor allem Musikvideos und Unterhaltungssendungen für Teenager ausgestrahlt. Am 16. Mai 2011 übernahm Comedy Central Schweiz den Sendeplatz von VIVA Schweiz, was vorläufig die Einstellung des Sendebetriebs bedeutete. Am 1. Oktober 2012 nahm der Sender seinen Sendebetrieb wieder auf. Mit Ablauf des 31. Dezember 2018 wurde der Sender eingestellt, da das Mutterunternehmen Viacom entschieden hat, die Marke VIVA einzustellen.

VIVA SCHWEIZ
Fernsehsender (Privatrechtlich)
Programmtyp Spartenprogramm (Musik)
Empfang Kabel
Betrieb 6. Sep. 1999 bis 31. Dez. 2018
Sitz Zürich
Eigentümer Viacom
Liste von Fernsehsendern
Website

Geschichte

Ehemaliges Logo von VIVA Swizz
Logo bis 2011

1999 wurde in Zürich von Pierre Rothschild und Suzanne Speich ein Musiksender unter dem Namen swizz Music Television (SWIZZ) gegründet – SWIZZ ging am 6. September erstmals auf Sendung.[1] Pierre Rothschild schaute in einer schlaflosen Nacht in einem Hotelzimmer in Amsterdam den dortigen lokalen Musiksender und dachte sich beim Frühstück: „Das mache ich in der Schweiz auch!“. Gemeinsam mit Suzanne Speich nahmen die Aufbau- und Finanzierungsarbeiten mehr als zwei Jahre in Anspruch, bis eine Tochterfirma der Credit Suisse den Start ermöglichte. Zu den grossen Kunden der ersten Stunde zählten McDonald’s, Sunrise und Coca-Cola. Ohne sie wäre der Sender nie möglich gewesen. Der Sender war von Anfang an ein grosser Erfolg. Auch die technische Lösung, alle Clips und Programmteile kamen schon damals von der Harddisk, war wegweisend. Die Teletrend AG in Rotkreuz war für die gesamte Technik verantwortlich und leistete Pionierarbeit.

Im Jahr 2000 erwarb die deutsche VIVA Fernsehen Anteile an SWIZZ – der Sender wurde am 6. September 2000 zunächst in VIVA Swizz umbenannt und wechselte auf den Sendeplatz von VIVA Deutschland. Damit war der deutsche Ableger in der Schweiz nicht mehr empfangbar.[2][3] Später erfolgte die Umbenennung in VIVA Schweiz. Nach der Mehrheitsübernahme durch VIVA (Deutschland) im Jahr 2002 wurde Asta Baumöller zur alleinigen Geschäftsführerin berufen. Giovanni Zamai trat 2007 ihre Nachfolge an. Nachdem die VIVA Media AG durch den US-amerikanischen Medienkonzern Viacom übernommen wurde, gehört VIVA Schweiz heute zu Viacom. Im Jahr 2008 wurden Meldungen laut, die besagen, dass Viacom den eigentlich profitablen Schweizer Ableger verkaufen möchte.[4]

Vom 1. April 2009 bis zum 15. Mai 2011 wurde VIVA nur noch von 20:15 bis 05:00 Uhr ausgestrahlt. Das bislang morgens auf MTV Schweiz ausgestrahlte Schweizer Nick-Fenster hatte die freie Sendezeit übernommen.[5] Für Nick wurden einige wenige landesspezifische Sendungen produziert. Das VIVA-Programm bestand seitdem ausschliesslich aus Musikvideos und Telefongewinnspielen; Formate anderer Art wurden auf MTV Schweiz ausgestrahlt, das seit dem 1. April 2009 ebenfalls durch Schweizer Musikvideos und lokale Produktionen ergänzt und vom deutschen Mantelprogramm strukturell unabhängiger wurde.

Per 16. Mai 2011 wurde die Struktur der in der Schweiz verbreiteten Viacom-Sender erneut verändert. Während MTV Schweiz weiterhin als lokalisierter 24-Stunden-Sender verfügbar bleibt, übernahm der neu lokalisierte Sender Comedy Central Schweiz die Sendezeit von VIVA Schweiz (20:15–05:00) auf dem gemeinsam genutzten Kanal mit Nickelodeon Schweiz (05:00–20:15). Die Änderung markierte das faktische Ende von VIVA Schweiz, der in digitalen Kabelnetzen durch VIVA Deutschland ersetzt wurde und analog nicht mehr verbreitet wird.

Am 27. September 2012 kündigte Viacom an, dass VIVA Schweiz erneut auf Sendung gehen soll.[6][7] Der Sender startete am 1. Oktober 2012 erneut.

Zurzeit empfängt man den Kanal in HD per Quickline, Sunrise Communications TV und mit Swisscom TV, in SD per UPC Schweiz.

Seit dem 8. September 2014 sendet VIVA CH nur noch 11 Stunden am Tag, zwischen 17:00 Uhr und 6:00 Uhr strahlt Comedy Central sein Programm aus. Dieser gab, nach einer Umstellungsphase für Kabelnetzbetreiber, die am 30. September 2014 endete, seine bisherigen Frequenzen mit Nickelodeon auf.[8][9][10][11] Zum 1. Oktober 2015, somit etwas mehr als ein Jahr nach der Kanalteilung, ändert Viacom erneut die Sendezeiten, sodass VIVA von 2:00 Uhr bis 14:00 Uhr zu sehen sein wird und eine Stunde mehr erhält. Damit soll auch die Musikstrecke um vier Stunden verlängert werden. Die restliche Zeit von 14:00 Uhr bis 2:00 Uhr wird weiterhin Comedy Central zu sehen sein.[12]

Im Juni 2018 gab Viacom bekannt, dass VIVA Ende 2018 eingestellt wird. Der Sendeplatz wird von Comedy Central übernommen, sodass dieser dann 24 Stunden sendet.[13]

Sendezeiten

06:00 Uhr 14:00 Uhr 17:00 Uhr 20:15 Uhr 02:00 Uhr 05:00 Uhr
6. September 1999 bis 6. September 2000 SWIZZ
6. September 2000 bis 31. März 2009 VIVA SWIZZ / VIVA Schweiz
1. April 2009 bis 30. März 2010 NICK Schweiz VIVA Schweiz NICK Schweiz
31. März 2010 bis 15. Mai 2011 Nickelodeon Schweiz VIVA Schweiz Nickelodeon Schweiz
1. Oktober 2012 bis 7. September 2014 VIVA Schweiz
8. September 2014 bis 30. September 2015 VIVA Schweiz Comedy Central Schweiz
1. Oktober 2015 bis 31. Dezember 2018 VIVA Schweiz Comedy Central Schweiz VIVA Schweiz

Programm

Der Anteil an Schweizer Clips im Programm lag bei 15 bis 20 Prozent.

Auszug ehemals ausgestrahlter Sendungen

  • Americas Next Topmodel
  • Simple Life
  • The Sexiest
  • Extreme Entertainment
  • Celebrities Gone Bad
  • All Access
  • The Fabulous Life
  • Shibuya
  • Virgin Diaries
  • Bump & Grind
  • Style Star
  • Are u Hot?
  • Laguna Beach
  • Swiss.Space
  • VIVA Spezial

Mit der Einführung der Kanalteilung mit Nickelodeon (5:00–20:15) wurden auf VIVA (20:15–5:00) nur noch Musikclips mit kontinuierlicher Werbeeinblendung ausgestrahlt. Diese beiden in Clip Trip (20:15–22:19) und Nachtexpress (2:20–5:00) aufgeteilten Musikclip-Blöcke wurden jeweils durch einen vierstündigen Block (22:19–2:20) mit Esoteriksendungen (u. a. Zukunftsblicke mit Mike Shiva) unterbrochen.

VIVA-VJs (1999–2011) & (2012–2018)

Wenn die Laufbahn der Moderatoren unbekannt ist, wird erwähnt, was sie heute sind. Sonst Laufbahn und/oder Sendung bei VIVA.

  • Marco Fritsche (Retro, Sunrise) (1999)[1]
  • Nadja Zimmermann (Sunrise) (1999)[1]
  • Gabriel Gee-Jay Jenny (1999–2002)[14]
  • Sanja Ristic (Push) (1999–2002)[15]
  • Eveline von Arx (Eveline 4 You) (1999–2003)[1]
  • Georgina Casparis (1999–2003)[16]
  • Alexa Brogli (konzipierte Sendungen, arbeitete als Redaktorin) (1999–2005)[17]
  • Max Loong (4 You, Fanta Fiesta) (2000–2006)[1][18]
  • Thierry Levy (2000)[19]
  • Viet Dang (Nach VIVA: Tänzer und Choreograph)
  • Nick Läderach (2004–2006)[20]
  • Yoshi Nakahara (Nach VIVA: unbekannt)
  • Kathrin Ruch (1999–2000) Hat bei der Übernahme von VIVA den Sender verlassen.[21]
  • Samuel Textor
  • Nadja Polisensky (Model)
  • Dr.Eveline von Arx (Chefredaktorin Elternmagazin Fritz und Fränzi, Zürich)
  • Yves Zurwerra
  • Robin Rehmann
  • Jubaira Bachmann (Word, More und Chapter Moderatorin, ab 2007 Leiterin Musikabteilung Chef bis 2011)[22]
  • Linda Gwerder
  • Fabienne Heyne
  • Clemens Lützen
  • Laura Zurbriggen (VIVA Top 100 Switzerland) (Seit Mai 2014 – 31. Dezember 2018)

Ehemalige VIVA-VJs

In Klammern ihre derzeitigen Tätigkeiten, sofern bekannt.

VJs beim Sendestart 1999

  • Noémi Besedes (Schauspielerin)
  • Alexa Brogli (freie Journalistin)
  • Georgina Casparis (Designerin)
  • Viet Dang (Tänzer und Choreograph)
  • Christian Franzoso (Redaktor und Moderator glanz&gloria SF)
  • Marco Fritsche (Moderator Tele Ostschweiz, 3plus etc.)
  • Stephan Gubler (Journalist, u. a. Schweizer Illustrierte)
  • Cécile Bähler (ehem. Moderatorin SF Meteo)
  • Salar Patrick Bahrampoori (Freakish TV)
  • Conny Brügger (Moderatorin "Zambo" / Aussenmoderatorin "SF bi dä Lüt live" bei SF)
  • Elif Erisik (Chefredaktion joiz TV)
  • Max Loong (MTV Asia, Moderator MusicStar 2007 und 2008 bei SF)

Einzelnachweise

  1. 10 Jahre Viva Schweiz Was hat das Leben aus den Moderatoren gemacht? Blick.ch, 12. September 2009, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  2. «Swizz» wird zu «Viva-Swizz»
  3. Gute Laune am Zürichsee
  4. Verkauf: Viacom will sich von VIVA Schweiz trennen. In: TVmatrix. Freitag, 16. Mai 2008.
  5. MTV lanciert ersten Schweizer Kindersender@1@2Vorlage:Toter Link/www.persoenlich.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. In: persoenlich.com, Sonntag, 22. Februar 2009.
  6. Viva Schweiz ab Oktober verfügbar. In: digitalfernsehen.de, Freitag, 28. September 2012.
  7. Ab 1.10.: Viacom startet Schweizer Viva-Ableger. In: dwdl.de, Freitag, 28. September 2012.
  8. DWDL.de: Viacom schrumpft VIVA bereits im September
  9. Quotenmeter.de: VIVA schrumpft schon zum 8. September
  10. Kastner dampft Viva ein, baut Nickelodeon aus
  11. Nickelodeon wird 24 Stunden-Sender – Comedy Central und VIVA teilen sich künftig Sendefrequenz
  12. Daniel Sallhoff: Erneuter Strategiewechsel bei Viacom: VIVA ab Oktober wieder nachts auf Sendung. In: Quotenmeter.de. 12. August 2015, abgerufen am 24. August 2015.
  13. Bye bye Viva: Wir verabschieden uns nach 25 Jahren vom coolsten Musiksender. viva.tv, abgerufen am 20. Juni 2018.
  14. Gabriel Gee-Jay Jenny: About. 4. Februar 2008, archiviert vom Original am 4. Februar 2008; abgerufen am 14. Dezember 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gee-jay.com
  15. Sanja Ristic. Abgerufen am 14. Dezember 2018.
  16. Suzanne Speich gibt Konzessionsgesuch für groove.fm ein. 26. August 2003, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  17. Vorstellen der Kurzleiter. 19. August 2010, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  18. nobelsense.ch: Max Loong. (PDF) 12. Oktober 2012, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  19. Raphael Waldvogel: Neuer Moderator der «Jukebox» auf Tele24. 12. Dezember 2000, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  20. Auch Nick Läderach verabschiedet sich. 19. September 2007, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  21. Swizz: Troubles – und Fusion mit VIVA. Abgerufen am 14. Dezember 2018.
  22. Jubaira Bachmann neue Leiterin Musikabteilung VIVA. o-ton.ch, 29. August 2007, abgerufen am 13. Dezember 2018.
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