Gemeinde Vitanje
Vitanje (deutsch: Weitenstein) ist eine Gemeinde in der Region Spodnja Štajerska (Untersteiermark) in Slowenien. Benannt ist sie nach dem Hauptort Vitanje.
Občina Vitanje Gemeinde Vitanje | |||
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Basisdaten | |||
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Staat | Slowenien | ||
Historische Region | Untersteiermark / Štajerska | ||
Statistische Region | Savinjska (Sanngebiet) | ||
Koordinaten | 46° 23′ N, 15° 18′ O | ||
Höhe | 449 m. i. J. | ||
Fläche | 59,4 km² | ||
Einwohner | 2.267 (2021[1]) | ||
Bevölkerungsdichte | 38 Einwohner je km² | ||
Postleitzahl | 3304 | ||
Kfz-Kennzeichen | CE | ||
Struktur und Verwaltung | |||
Gemeindeart | Občina | ||
Website |
Lage
Die aus acht Ortschaften bestehenden Gemeinde liegt an den westlichen Abhängen des Pohorje-Gebietes (des Bachergebirges) und an den Ausläufern der Karawanken.
Ortsteile
- Brezen (dt. Turn)
- Hudinja (dt. Kötting in der Steiermark)
- Ljubnica (dt. Weichselheim)
- Paka (dt. Pack bei Missling)
- Spodnji Dolič (dt. Unterdollitsch)
- Stenica (dt. Stenitz)
- Vitanje (dt. Weitenstein)
- Vitanjsko Skomarje (dt. Skommer)
Geschichte
Das Gebiet stand Ende des 11. Jahrhunderts unter der Herrschaft des Bistums von Krško (Gurkfeld). Der Ort Vitanje wurde damals Verwaltungszentrum eines umfangreichen Gebiets, da die Bischofe von Krško hier ihre Ministerialen hatten, aus denen sich später die Familien der Grundherrschaft von Vitanje entwickelten.
Eine dem Hauptort nahe gelegene Burg, Alt-Weitenstein, wurde indirekt 1107 (Nennung eines Ritters Marchward de Witenstain) erstmals erwähnt. Sie gehört damit zu den ältesten Burgen in Slowenien. Ihr gegenüber befindet sich die aus dem 14. Jahrhundert stammende Burg Neu-Weitenstein. Beide Bauwerke, 1681 von Georg Matthäus Vischer gezeichnet, sind als Ruinen erhalten.
1306 wurde Vitanje / Weitenstein das Marktrecht verliehen.[2]
1900 hatte die Marktgemeinde Weitenstein 484 Einwohner. Davon waren 435 Deutsche und 49 Slowenen.[3]
Vitanje zählte jahrhundertelang zur Untersteiermark im Herzogtum Steiermark, das seit 1867 zum westlichen Reichsteil von Österreich-Ungarn gehörte. Seit November 1918 ist das Gebiet Bestandteil des späteren Jugoslawien, seit 1991 von Slowenien.
Kulturzentrum für Raumfahrttechnologien
Im September 2012 wurde in Vitanje, weil hier die slowenischen Großeltern des österreichisch-slowenischen Raumfahrttheoretikers Herman Potočnik gelebt haben, als Kunstprojekt mit Hilfe der EU und des Kulturministeriums Sloweniens ein Kulturzentrum für europäische Raumfahrttechnologien (KSEVT) eröffnet, das sich mit kulturellen Fragen der Raumfahrt beschäftigtl.[4] Die Architektur des Gebäudes ist der ersten Raumstation nachempfunden, die ein Mensch erdacht hatte, zu einer Zeit, in der die Eroberung des Alls noch ein Gedankenexperiment war.[5][6]
Holzverarbeitung
Jedes Jahr findet in Vitanje die Holcerija statt. Die Handwerkskunst und Sitten rund um das Thema Holzverarbeitung wird anschaulich präsentiert.[7]
Persönlichkeiten
- Gustav Kokoschinegg (1837–1928), Advokat und Abgeordneter zum Österreichischen Abgeordnetenhaus
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde (slowenisch)
- Vitanje-Tourismus auf rogla-pohorje.si
- Karte der Gemeinde auf Geopedia
Siehe auch
Einzelnachweise
- Vitanje (Gemeinde, Slowenien) - Einwohnerzahlen, Grafiken, Karte und Lage. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- Vitanje auf der Website von Rogla am Bachergebirge
- K.K. Statistische Central-Commission, Special-Orts-Repertorien der im Oesterreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Band IV Steiermark (Wien 1904) S. 36.
- Herwig G. Höller: 2010: Das Jahr, in dem Vitanje Kontakt aufnimmt, in: Falter, Wochenzeitung, Wien, Nr. 2, 13. Jänner 2010, S. 52
- Joachim Riedl: Raumschiff Vitanje, in: Wochenzeitung Die Zeit, Hamburg, Nr. 38, 13. September 2012, S. 18
- Das Zentrum Noordung - ins Space Technology Center eingeladen. Abgerufen am 6. August 2023.
- E-občina: Holcerija - vitanje.si. Abgerufen am 6. August 2023 (slowenisch).