Vinzenz de Pay

Vinzenz de Pay (* 17. Februar 1813 in Riedlingen; † nach 1887) war ein deutscher Architekt und Baubeamter.

Leben

Vinzenz de Pay war ein Sohn des Stadtrats Joseph Fidel de Pay. Er erhielt in den Jahren 1830 bis 1835 eine Ausbildung in den Schulen der Bauräte Gaab und Bühler und betätigte sich später vor allem im Eisenbahnbau. 1842 wurde er Stadtbaumeister in Cannstatt. In dieser Eigenschaft baute er ein Mineralbadehaus am Sulzerrain[1] und leitete 1847 die Restaurierung der Kirche in Markgröningen.[2] 1850 war er am Bau des Enzviadukts in Bietigheim beteiligt. Zwei Jahre später war er Baumeister in Rottweil, 1862 in Esslingen.

St. Nikolaus in Gutenberg

Der Aufriss der St.-Nikolaus-Kirche in Gutenberg, die in den Jahren 1865/1866 errichtet wurde, stammte von de Pay.[3] Im Jahr 1868 wurde de Pay zum Baurat ernannt, er arbeitete ab 1869 als Bausachverständiger der Hofdomänenkammer. 1887 ging er in den Ruhestand.

Familie

Aus der 1844 geschlossenen Ehe mit Jeanette von Mögling ging unter anderem der Sohn Johannes[4] hervor.

Ein weiterer Nachkomme dürfte ein königlich württembergischer Eisenbahnbauinspektor namens V. de Pay gewesen sein, der 1911 in den Ruhestand versetzt wurde.[5] Dieser de Pay legte 1903 eine Kurvenpalette vor, mit deren Hilfe Eisenbahn- und Straßenzüge ohne Zirkel oder andere Instrumente in Karten eingetragen werden konnten. Das Instrument, das im Zentralblatt der Bauverwaltung als „durchsichtig und widerstandsfähig“ bezeichnet wurde, wurde bei L. Jennewein in Stuttgart verkauft.[6]

Literatur

  • Rudolf Bütterlin: Die Künstlerfamilie de Pay aus Riedlingen. In: Schwäbische Heimat. 1, 1986, S. 24–33.

Einzelnachweise

  1. Petra Simon, Margrit Behrens: Badekur und Kurbad. Bauten in deutschen Bädern 1780-1920. Diederichs, München 1988, ISBN 3-424-00958-X, S. 225.
  2. Württembergische Jahrbücher für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topographie. 1847, 1. Heft, S. 15 (Digitalisat)
  3. Christa Reichle: Die Evangelische Pfarrkirche St. Nikolaus in Gutenberg (Memento des Originals vom 23. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kirche-gutenberg.de
  4. Johannes de Pay †. In: Deutsche Bauzeitung. 33. Jahrgang, 1899, Nr. 81 (vom 11. Oktober 1899), S. 507–509. (Nrn. 79–86 online als PDF-Dokument mit 25,2 MB)
  5. Zentralblatt der Bauverwaltung. 31. Jahrgang, 1911, S. 545 (Ausschnitt)
  6. Zentralblatt der Bauverwaltung. 23. Jahrgang, 1903, Nr. 31 (vom 18. April 1903), S. 194.
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