Vincenzo Viviani

Vincenzo Viviani (* 5. April 1622 in Florenz; † 22. September 1703 ebenda) war ein italienischer Mathematiker und Physiker.

Vincenzo Viviani

Leben

1639 wurde er Mitarbeiter von Galileo Galilei und verfasste auch die erste Biografie über ihn. Des Weiteren rekonstruierte er Schriften von Archimedes und Euklid und führte Versuche an Pendeln durch. 1661 beobachtete er an langen Pendeln eine Ablenkung im Uhrzeigersinn, die nach heutiger Kenntnis die Drehung der Erde beweist (s. Foucaultsches Pendel). Mit den wissenschaftlichen Mitteln seiner Zeit konnte er diesen Effekt jedoch nicht deuten, sondern betrachtete ihn lediglich als eine Störung seiner Versuche, die er durch bifilare Aufhängung erfolgreich beseitigen konnte.[1] 1666 wurde er der Hofmathematiker des Großherzogs Ferdinand II. 1696 wurde er zum Mitglied (Fellow) der Royal Society gewählt. Seit 1699 war er Mitglied der Académie royale des sciences in Paris.[2]

Vivianischer Körper

Vivianikörper

Die Schnittmenge der Einheitskugel mit dem Vollzylinder

bezeichnet man als vivianischen Körper. Er besitzt das Volumen

wie sich durch Integration in Polarkoordinaten nachweisen lässt.

Viviani-Fenster

Die Schnittmenge der Einheitssphäre mit dem vollen Halbzylinder

heißt Viviani-Fenster. Es besitzt den Flächeninhalt

und den Umfang , wobei das vollständige elliptische Integral 2. Art ist.

Mondkrater Viviani

Der Mondkrater Viviani ist nach ihm benannt.

Siehe auch

Commons: Vincenzo Viviani – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Johann G. Hagen: Die zwei unabhängigen Beweise der Erddrehung beim Foucaultschen Pendelversuch. In: Naturwissenschaften. Jg. 18, Nr. 38, 1930, S. 805–807, doi:10.1007/BF01492518.
  2. Verzeichnis der ehemaligen Mitglieder seit 1666: Buchstabe V. Académie des sciences, abgerufen am 12. März 2020 (französisch).
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