Vincent Adler

Vincent Adler (auch Vincenz Adler; * 3. April 1826 in Győr; † 4. Januar 1871 in Genf) war ein ungarischer Komponist und Pianist.

Vincent Adler

Leben

Vincent Adlers Vater war der Musiker György Adler, der ihm den ersten musikalischen Unterricht erteilte. Sein Sohn war der Pianist Georg Adler (1863–1932). Die weitere Ausbildung erhielt Vincent Adler von seinem Schwager Ferenc Erkel. 1838 ging er im Alter von zwölf Jahren nach Wien. Hier traf er Franz Liszt, der von Adlers Klavierspiel begeistert war und ihm eine große Zukunft als Pianist prophezeite. Er blieb zunächst in Wien und studierte dort bis 1842. Danach ging er nach Deutschland und ließ sich einige Jahre in Zürich und Winterthur nieder. Hier lernte er Richard Wagner, Wilhelm Baumgartner und Theodor Kirchner kennen und veröffentlichte seine ersten Kompositionen. 1850 erhielt er einen Ruf nach Genf, wo er zunächst fünf Jahre nach Genf lebte und arbeitete. Die Schweiz wurde seine zweite Heimat. 1855 machte er eine Reise nach Paris, um seine Kompositionen zu veröffentlichen. Nach seiner Rückkehr heiratete er in Genf.[1] Darauf ließ er sich schließlich in Paris nieder, wo er auch mit dem Komponieren beschäftigt war. Von hier aus unternahm er zahlreiche Konzertreisen als Pianist. Ab 1864 unterrichtete er am Konservatorium von Genf.

Adler komponierte Klavieretüden und virtuose Salonstücke für das Klavier, die ungarisches Kolorit aufweisen.

Klavierwerke (Auswahl)

Die Französische Nationalbibliothek besitzt viele Werke Vincent Adlers. 2018 gab der Schweizer Pianist und Komponist Michel Cardinaux (* 1962) bei Rapsodica Helvetica einen Sammelband mit seinen Klavierwerken unter dem Titel Oeuvres pour piano heraus. Darin enthalten sind die Werke op. 2, 3, 7, 9, 10, 12, 13 1-4, 15, 18, 22, 24 und 26.

Werke mit Opuszahl

Werke mit Opuszahl posthum

  • Album op. posth. 1
  • Fantaisie hongroise op.posth. 3; publiziert in Leipzig und Winterthur bei Rieter-Biedermann 1882 OCLC 637400723
  • Rhapsodie hongroise op.posth. 4; publiziert in Leipzig und Winterthur bei Rieter-Biedermann 1882 OCLC 637400730
  • Zweite Rhapsodie hongroise op.posth. 5; publiziert in Leipzig und Winterthur bei Rieter-Biedermann 1882 OCLC 637400739
  • Caprice op.posth. 6; publiziert in Leipzig und Winterthur bei Rieter-Biedermann 1882 OCLC 637400745

Werke ohne Opuszahl

Literatur

  • Adler Vinzenz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 8.
  • Magyar Zsidó Lexikon (Ungarisches jüdisches Lexikon), Budapest 1929, Online-Ausgabe, S. 17-18.
  • Michel Cardinaux: Vincent Adler : un compositeur hongrois à Genève [Vicent Adler : ein ungarischer Komponist in Genf], Yverdon-les-Bains : Rapsodia Helvetica, 2017 ISBN 978-2-970-08715-1

Digitalisate

  1. Styrienne op. 2 als Digitalisat bei der Gallica
  2. Danse bohémienne op. 3 als Digitalisat bei Gallica
  3. Grande Etude op. 4 als Digitalisat bei Gallica
  4. „Sérénade sur le Bosphore“ op. 9 als Digitalisat bei Gallica
  5. „Souvenir de Lac Léman“ op. 10 als Digitalisat bei Gallica
  6. Valse rococo op. 11 als Digitalisat bei der IMSLP
  7. Andante op. 12 als Digitalisat bei Gallica
  8. Zwölf Albumblätter op. 13 Nr. 7 bis 12 als Digitalisat bei Gallica
  9. Nouvelle scène de bal op. 18 als Digitalisat bei der Gallica
  10. Un soir à St Gratien, Idylle op. 22 als Digitalisat bei Gallica
  11. Marche (Grande) op. 24 als Digitalisat bei Gallica
  12. Tarantelle op. 25 als Digitalisat bei der IMSLP
  13. Barcarolle op. 26 als Digitalisat bei Gallica
  14. Ballade op. 29 als Digitalisat bei Gallica
  15. Fantaisie sur des airs populaires Napolitains als Digitalisat bei IMSLP
  16. Mélodie Norvégienne als Digitalisat bei IMSLP

Einzelnachweise

  1. Raoul Pictet: Vincent Adler. In: Journal de Genéve. Genf 11. Januar 1871, S. 3 (letempsarchives.ch).
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