Vilters-Wangs
Vilters-Wangs (bis 1996 offiziell Vilters genannt) ist eine politische Gemeinde im Kanton St. Gallen. Sie befindet sich im Wahlkreis Sarganserland.
Vilters-Wangs | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | St. Gallen (SG) |
Wahlkreis: | Sarganserland Walensee |
BFS-Nr.: | 3297 |
Postleitzahl: | 7324 Vilters 7323 Wangs |
Koordinaten: | 753024 / 210120 |
Höhe: | 499 m ü. M. |
Höhenbereich: | 479–2641 m ü. M.[1] |
Fläche: | 32,72 km²[2] |
Einwohner: | 5015 (31. Dezember 2022)[3] |
Einwohnerdichte: | 153 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 17,3 % (31. Dezember 2022)[4] |
Gemeindepräsident: | Patrik Schlegel (parteilos) |
Website: | www.vilters-wangs.ch |
Wangs im Morgenlicht mit Blick auf die Churfirsten | |
Lage der Gemeinde | |
Geographie
Vilters-Wangs liegt am Westhang des Rheintals an der Autobahnverzweigung Sarganserland. Die Gemeinde erstreckt sich bis zu den Grauen Hörnern. Oberhalb liegt der Viltersersee.
Geschichte
Auf dem Burghügel Severgall oberhalb von Vilters wurden einige Funde aus der Jungstein-, der Bronze-, der Spätlatène- sowie der Römerzeit gemacht. Vilters-Wangs gehörte kirchlich zu Mels. 1487 wurde der Ort zu einer Pfarrei.
Im späten Mittelalter kam es zwischen Vilters und Wangs wegen des Tobels Valeis zu Marchenstreitigkeiten, sodass die Abtei von Pfäfers die beschädigte St.-Medard-Kirche 1785 neu erbauen liess. Die Dörfer Vilters und Wangs kamen mit der Gründung des Kantons St. Gallen (1803) an die Politische Gemeinde Ragaz. Am 22. Februar 1815 stellten Bürger von Wangs und Vilters an den Kanton das Gesuch, eine eigene Gemeinde bilden zu dürfen. Tatsächlich wurde dann das Dekret, das Vilters-Wangs zu einer von Ragaz getrennten, eigenen Gemeinde machte, am 21. Juni 1816 von Landammann Zollikofer erlassen. Die Gemeinde hiess anfänglich Vilters. Durch eine Namensänderung wurde per 1. Juni 1996 der Name der Doppel-Gemeinde auf Vilters-Wangs geändert.
1800 zerstörte ein Brand das Dorf Vilters mit Ausnahme der Kirche, des Pfarrhauses und der Mühle. Ein weiterer Brand wütete 1909. Wiederholt waren die Rheinebene und das Dorf Vilters von Überschwemmungen betroffen, so 1764 und 1840. Die Bauern nutzten die Alpen und die Rheinebene (Allmenden Baschär und Rheinau) als Weidegebiete.
In der Neuzeit gewann der Ackerbau in Dorfnähe und in Rheinau an Bedeutung. Die wirtschaftlichen Verhältnisse besserten sich nach der Korrektion der im Vilterser Gebiet entspringenden Saar von 1865 bis 1876. Später wurde auch der Vilterser Bach verbaut. Die 1928 gegründete Firma Elco (Looser) & Co. (Öl- und Gasfeuerungen) stellte bald einen wichtigen ökonomischen Faktor im Dorf dar.
Von 1950 bis 2011 bestand die private Knabensekundarschule Sonnenberg. Im Jahr 2000 erfolgte die Zusammenlegung der Primarschulgemeinde von Vilters und Wangs sowie der Oberstufenschulgemeinde Vilters zur Schulgemeinde Vilters.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |||||||
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Jahr | 1850 | 1900 | 1950 | 1980 | 2000 | 2010 | 2019 |
Einwohner | 1659 | 1720 | 2205 | 3243 | 3891 | 4328 | 4884 |
Quelle | [5] |
Tourismus
Die Gemeinde besitzt einen grossen Anteil am Pizolgebiet, welches im Winter und Sommer eine beliebte Touristenattraktion ist. Neben Wandertouren gibt es auch ein grosses Netz an Sesselliften und Gondelbahnen.
Sehenswürdigkeiten
Persönlichkeiten
- Elmar Bigger (* 1949), Politiker (SVP), 1999–2011 im Nationalrat
- Josef Heinrich Dietrich (* 1874 in Vilters; † 1956), Lehrer, Dirigent, Musiker, Komponist und Geschichtsbuchschreiber
- Andy Grünenfelder (* 1960), Skilangläufer, Bronzemedaillengewinner bei Olympia
- Vitus Huonder (1942–2024), römisch-katholischer Bischof von Chur, lebte zuletzt und starb in Wangs
- Martin Kohler (* 1985), Radrennfahrer
- Johann Künzle (* 1857 in St. Gallen; † 1945 in Zizers), Kräuterpfarrer, Pfarrherr in Wangs von 1909 bis 1920
- Werner Vogler (* 1944, † 2002 in Paris), Kirchenhistoriker
Literatur
- Erwin Rothenhäusler, Dora Fanny Rittmeyer, Benedikt Frei: Die Kunstdenkmäler des Kantons St. Gallen, Band I: Bezirk Sargans. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 25). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1951. DNB 750089172.
- Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 2: Die Rechtsquellen des Sarganserlandes von Sibylle Malamud und Pascale Sutter, Basel 2013 (online).
Weblinks
Einzelnachweise
- Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach Jahr, Kanton (-) / Bezirk (>>) / Gemeinde (......), Bevölkerungstyp, Geburtsort und Staatsangehörigkeit. Abgerufen am 27. Dezember 2020.