Vilsendorf
Vilsendorf ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Bielefeld in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Stadtbezirk Jöllenbeck. Bis zur Eingemeindung zum 1. Januar 1973 war Vilsendorf eine Gemeinde im Amt Jöllenbeck des Kreises Bielefeld. Der Ort liegt auf einer Höhe von 103 m ü. NN.
Vilsendorf | |
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Koordinaten: | 52° 5′ N, 8° 33′ O |
Höhe: | 128 m |
Fläche: | 5,93 km² |
Einwohner: | 4276 (31. Dez. 2022) |
Bevölkerungsdichte: | 721 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1973 |
Postleitzahl: | 33739 |
Vorwahl: | 0521 |
Lage von Vilsendorf in Bielefeld | |
Geographie
Die Stadt Bielefeld ist unterhalb der zehn Bezirke nicht weiter in administrative oder politische Einheiten gegliedert. Stadtteile sind in Bielefeld daher nur informelle Teilgebiete, deren Abgrenzung sich meist auf das Gebiet einer Altgemeinde bezieht. Zu statistischen Zwecken ist Bielefeld jedoch in 72 „statistische Bezirke“ eingeteilt. Die Altgemeinde Vilsendorf entspricht dabei in etwa dem statistischen Bezirk Vilsendorf, der heute in etwa die Grenzen des informellen Stadtteils Vilsendorf definiert.
Vilsendorf grenzt an die Bielefelder Stadtteile Brake, Schildesche, Theesen und Jöllenbeck sowie an den Herforder Stadtteil Laar. Die südliche Grenze des Stadtteils bildet der Johannisbach, der von Westen kommend hier zum Obersee gestaut wird. Am östlichen Rand des Stadtteils fließt die Jölle und bildet die Grenze zu Brake. Die Grenze zu Theesen im Westen bildet der Moorbach.
Geschichte
Die erste Erwähnung Vilsendorfs stammt aus dem Jahr 1151. Seit dem Mittelalter gehörte Vilsendorf zur Vogtei Schildesche in der Grafschaft Ravensberg. Nach 1807 gehörte Vilsendorf zum Distrikt Bielefeld des Königreichs Westphalen, das von Jérôme, dem Bruder Napoleons regiert wurde. Von 1810 bis 1813 gehörte Vilsendorf sogar direkt zu Frankreich und lag dort im Distrikt Minden des Departements der Oberen Ems. Nach der Napoleonischen Zeit gehörte Vilsendorf seit 1816 zum Kreis Bielefeld und darin zunächst zur Bürgermeisterei Schildesche, aus der im Jahr 1843 das Amt Schildesche gebildet wurde.[1]
Als zum 1. Oktober 1930 der größte Teil des Amtes Schildesche nach Bielefeld eingemeindet wurde und das Amt Schildesche aufgelöst wurde, kam Vilsendorf zum Amt Jöllenbeck. Gleichzeitig wurde Vilsendorf um den nördlich des Johannisbachs und westlich der Jölle gelegenen Teil der Gemeinde Schildesche Bauerschaft erweitert.[2][3]
Im Rahmen der kommunalen Neugliederung des Raums Bielefeld wurde Vilsendorf am 1. Januar 1973 nach Bielefeld eingemeindet[4] und gehört seitdem zum Stadtbezirk Jöllenbeck.
Infrastruktur
Vilsendorf besteht im Zentrum aus einem Wohngebiet. Daneben existieren hier eine Grundschule, zwei Kindergärten, eine Kita, eine Kirche, einen nahkauf Supermarkt mit einer Rolf Bäckerei, einer kleinen DHL-Filiale, einem Zahnarzt, eine Firma der Textilindustrie, einer Änderungsschneiderei und eine Wassermühle. Landwirtschaft prägt das Bild, vor allem Ackerbau sowie einige Reiterhöfe.
- Vilsendorf ist teilweise noch ländlich geprägt.
- Gedenkstein zur 850-Jahr-Feier 2001
Verkehr
Von Vilsendorf aus bestehen die Busverbindungen der Linie 155/156 in Richtung Jöllenbeck bzw. zur Endhaltestelle Schildesche und zur Stadtbahn Linie 1 Richtung Senne und mit der Linie 101 in Richtung Herford, bzw. ab der Haltestätte „Limbrede“ auch in Richtung Endhaltestelle Schildesche und ebenfalls zu der Stadtbahn Linie 1 Senne.
Kultur
Fußball
In Vilsendorf ist der Fußballverein TuS Vilsendorf beheimatet. Die erste Mannschaft spielt (Stand 2022) in der Kreisliga C.
Osterfeuer
Jedes Jahr, am Karfreitag, findet am Feuerwehrhaus an der Laarerstr.12 ein Osterfeuer der Freiwilligen Feuerwehr statt.
Weihnachtsmarkt
Jährlich findet auf dem Vilsendorfer Kirchengelände ein Weihnachtsmarkt statt.
Einzelnachweise
- Alfred Bruns (Hrsg.): Westfalenlexikon 1832–1835. (Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege). Westfälisches Landesamt für Archivpflege, Münster 1978.
- Gesetz über die Erweiterung des Stadtkreises Bielefeld. (PDF; 7 kB) In: Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten. 11. Juni 1930, S. § 1, § 2, archiviert vom am 18. Juli 2011; abgerufen am 14. April 2010.
- Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 289.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 320.
- Seemann: Geographisch-statistisch-topographische Übersicht des Regierungsbezirks Minden. (PDF; 802 kB) 1843, S. 52–57, abgerufen am 23. April 2010.
- Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Minden. (Digitalisat) 1866, S. 12, abgerufen am 22. April 2010.
- Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
- Michael Rademacher: Bielefeld. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- Landkreis Bielefeld (Hrsg.): 150 Jahre Landkreis Bielefeld. 1966, S. 60.
- Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 97 f.
- Sozialleistungsbericht 2008. (PDF; 9,5 MB) Stadt Bielefeld, 31. Dezember 2008, S. 186, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 31. Januar 2012; abgerufen am 25. Mai 2010: „Einwohnerzahl des Statistischen Bezirks 559 Vilsendorf“ Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Statistischer Bezirk Vilsendorf. Stadt Bielefeld Amt für Demographie und Statistik, abgerufen am 13. Oktober 2015.
- Daten der Stadt Bielefeld
- Daten der Stadt Bielefeld