Vilsbiburg

Vilsbiburg ([fɪlsˈbiːbʊʁk], regional auch Vib [fɪb]) ist eine Stadt im niederbayerischen Landkreis Landshut. Sie erhielt ihren Namen vom Fluss Große Vils, der sie durchfließt.

Wappen Deutschlandkarte
Vilsbiburg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Vilsbiburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 27′ N, 12° 21′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Landshut
Höhe: 449 m ü. NHN
Fläche: 68,84 km2
Einwohner: 12.584 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 183 Einwohner je km2
Postleitzahl: 84137
Vorwahl: 08741
Kfz-Kennzeichen: LA, MAI, MAL, ROL, VIB
Gemeindeschlüssel: 09 2 74 184
Stadtgliederung: 152 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Stadtplatz 26
84137 Vilsbiburg
Website: www.vilsbiburg.de
Bürgermeisterin: Sibylle Entwistle[2] (SPD)
Lage der Stadt Vilsbiburg im Landkreis Landshut
Karte
Karte
Stadtansicht mit Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt
Stadtplatz in Vilsbiburg
Stadtpfarrkirche und Pfarrhof in Vilsbiburg

Gemeindegliederung

Es gibt 152 Gemeindeteile:[3][4]

  • Achldorf
  • Adlhub
  • Aichberg
  • Aim
  • Ammersöd
  • Anzenberg
  • Ay
  • Baumgarten
  • Berg
  • Blamberg
  • Blashub
  • Brandlmaierbach
  • Bründl
  • Buckleck
  • Bürg
  • Dasching
  • Derndlmühl
  • Dumseck
  • Eck
  • Eckweg
  • Eibelswimm
  • Eiselsberg
  • Ellersberg
  • Falkenberg
  • Feldkirchen
  • Frauenau
  • Frauenhaarbach
  • Frauensattling
  • Friesing
  • Gaindorf
  • Gassau
  • Geiselsdorf
  • Geratspoint
  • Giersdorf
  • Giglberg
  • Goldbrunn
  • Grieshäusl
  • Großmaulberg
  • Großrauchenstein
  • Grub
  • Grub
  • Grundlhub
  • Günzenhub
  • Haarbach
  • Hackelsberg
  • Haidberg
  • Hartlsöd
  • Haubenberg
  • Hermannsöd
  • Herrnfelden
  • Hinterwimm
  • Hinzing
  • Hippenstall
  • Hofstetten
  • Holzen
  • Hörasdorf
  • Irleswimm
  • Johanneskirchen
  • Kalteneck
  • Karwill
  • Kienberg
  • Kirchstetten
  • Klause
  • Kleinay
  • Kleingrub
  • Kleinmaulberg
  • Kleinrauchenstein
  • Kögleck
  • Kollmannsberg
  • Köpfelsberg
  • Kratzen
  • Kreuzaign
  • Kurzbach
  • Landesberg
  • Lernbuch
  • Lichtenburg
  • Lofeneck
  • Loh
  • Loh
  • Lohe
  • Maierbach
  • Mais
  • Marxbauer
  • Marxhub
  • Motting
  • Mühlen
  • Neißl
  • Niedermühle
  • Niedersattling
  • Oberbach
  • Oberenglberg
  • Oberlanding
  • Oberschellenberg
  • Ödwimm
  • Oed
  • Pfaffenbach
  • Pirken
  • Pirken
  • Prading
  • Rechersberg
  • Reichenöd
  • Reichreit
  • Reisach
  • Reit
  • Reschen
  • Rieberseck
  • Rieder im Feld
  • Ritthal
  • Rofoldsreit
  • Rombach
  • Rumpfing
  • Saching
  • Sand
  • Schachten
  • Schaidham
  • Schnabing
  • Schnedenhaarbach
  • Schußöd
  • Schußreit
  • Seidlhub
  • Seyboldsdorf
  • Solling
  • Spielberg
  • Spitzenberg
  • Stadel
  • Stadelöd
  • Stadl
  • Stadlöd
  • Streifenöd
  • Streunweinmühle
  • Tannet
  • Tattendorf
  • Thal I
  • Thal II
  • Thalham
  • Thalham
  • Trauterfing
  • Ulring
  • Unterenglberg
  • Unterlanding
  • Unterschellenberg
  • Vilsbiburg
  • Vockhof
  • Wachsenberg
  • Wald
  • Weißenberg
  • Wies
  • Wiethal
  • Wimpassing
  • Wolferding
  • Wölflau
  • Zeiling

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Eine erste Erwähnung findet der Ort um das Jahr 1000. 1308 wird Vilsbiburg erstmals als Markt und gleichzeitig Stadt benannt, hatte damals also schon sowohl Markt- als auch Stadtrechte. Nach 1340 blieb nur noch die Bezeichnung Markt bestehen. 1648 fiel mehr als die Hälfte der Bevölkerung der Pest zum Opfer. 1760 wurde die Verwaltung des Pflegamts Geisenhausen auf Vilsbiburg übertragen. Es gehörte zum Rentamt Landshut des Kurfürstentums Bayern und besaß ein Marktgericht mit magistratischen Eigenrechten. 1803 erhielt es einen Teil des Landgerichts Teisbach mit Frontenhausen. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Herkunft des Ortsnamens

Erstmals wird der Ort zwischen 990 und 1000 als Pipurch erwähnt, vor 1253 als Vilspiburch. „Biburg“ ist eine alte häufig vorkommende Bezeichnung für „umwallte Burg“, dieser Bezeichnung wurde später – zur Unterscheidung von anderen ähnlich benannten Anlagen – der Flussname „Vils“ hinzugesetzt. Woher der Name „Vils“ kommt, ist nicht ganz klar, als Deutung wird auf indogermanisch *pel-, was so viel heißt wie „gießen, fließen“ angeführt, aber auch auf westgermanisch *felu-, was so viel wie „Sumpf“ bedeutet[5].

19. und 20. Jahrhundert

1862 wurden aus dem Landgericht Vilsbiburg das Amtsgericht, Bezirksamt und Notariat. Seither prägten mehrere Textilbetriebe Vilsbiburg, was zu einem starken Bevölkerungswachstum führte. 1864 wurde die mechanische Weberei und Wäschefabrik Carl Zollner gegründet. 1919 entstand die mechanische Weberei und Wäschefabrik E. Siegelin.

1929 wurde die Marktgemeinde Vilsbiburg offiziell zur Stadt erhoben. 1950 ließ sich die ursprünglich aus Eger stammende Gebr. Seiler Kammgarnspinnerei und Textilwerk in Vilsbiburg nieder. In den 1950er Jahren kam das Werk der Firma Rank & Sohn hinzu, 1963 nahm die Firma Hudson ihre Produktion in Vilsbiburg auf.

In diese Zeit fallen auch die Ansiedlungen der heute größten Industriebetriebe Vilsbiburgs: Flottweg nahm seinen Produktionsstandort 1943 in Betrieb, Dräxlmaier wurde 1958 gegründet und Hiller entstand 1971.

Bei der Gebietsreform in Bayern am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Vilsbiburg beinahe zur Gänze dem Landkreis Landshut zugeordnet.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Juli 1972 aus der aufgelösten Gemeinde Bergham die Orte Baumgarten, Dasching, Falkenberg, Frauenau, Goldbrunn, Lernbuch, Lofeneck, Oed, Rieberseck, Rombach, Stadel, Stadelöd und Wald eingegliedert.[6] Am 1. Mai 1978 wurden die Gemeinden Frauensattling, Gaindorf, Haarbach und Seyboldsdorf sowie große Teile der Gemeinde Wolferding nach Vilsbiburg eingemeindet.[7]

Religionen

Bekannt ist Vilsbiburg durch die katholische Wallfahrtskirche Maria Hilf am südlichen Ortsausgang, die sich aus einer Kapelle vom Jahr 1686 entwickelte, in welcher ein Maria-Hilf-Gnadenbild verehrt wird. Zusätzlich malte in dem Klosterkomplex der bayerische Redemptorist Max Schmalzl 1872 eine Kopie des berühmten römischen Gnadenbildes „Unserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe“, was der örtlichen Marienverehrung noch weiteren Auftrieb gab. So entstand eine überregional bekannte „Maria-Hilf-Wallfahrt“, die nach dem Weggang der Redemptoristen vor allem durch die Kapuziner gefördert wurde.

Die imposante Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt befindet sich einige hundert Meter nordöstlich des Stadtplatzes. Sie wurde im 15. Jahrhundert im spätgotischen Stil erbaut und ist dank ihres 75 Meter hohen Zwiebelturms weithin sichtbar.

Die evangelische Christuskirche wurde im Jahr 1958 erbaut. Ihre Glasfenster stellen die sieben Ich-Bin-Worte Jesu dar.

Einwohner

Gemäß Bayerischem Landesamt für Statistik haben sich die Einwohnerzahlen jeweils zum 31. Dezember eines Jahres wie folgt entwickelt:

Stand Einwohner
196008.646
197009.355
198009.525
199010.416
199510.815
200011.147
200511.593
Stand Einwohner
200611.550
200711.560
200811.527
200911.517
201011.426
201111.108
201211.184
Stand Einwohner
201311.309
201411.411
201511.535
201611.711
201711.832
201812.074
201912.203

Seit 1972, dem Jahr der Gemeindereform, hat sich die Einwohnerzahl bis 2015 um 2004 Personen erhöht. Das entspricht einem Wachstum von 18,93 Prozent. In den letzten zehn Jahren schrumpfte sie um 0,13 Prozent. In den letzten fünf Jahren ist aber ein Wachstum um 3,84 Prozent festzustellen.

Im Zeitraum 1988 bis 2019 stieg die Einwohnerzahl von 10.034 auf 12.203 um 2.169 Einwohner bzw. um 21,6 %.

Altersstruktur der Bevölkerung Vilsbiburgs gemäß Zensus 2011
Alter Einwohner nach Alter[8]
jünger als 18 18,4 %
18 bis 29 14,1 %
30 bis 49 29,3 %
50 bis 64 19,5 %
älter als 65 18,7 %

Ehemalige Gemeinden auf dem heutigen Stadtgebiet

Frauensattling

Das Pfarrdorf Frauensattling liegt zwischen dem Binatal und dem Vilstal auf einem Höhenrücken auf 490 m Seehöhe. Zum Vilsbiburger Gemeindeteil Frauensattling zählen heute neben Einzelgehöften: Frauensattling, Frauensattling-Grub, Niedersattling, Hörasdorf, Solling. Frauensattling kam durch die Gemeindegebietsreform am 1. Mai 1978 nach Vilsbiburg. Die Einwohnerzahl betrug am 1. Januar 2008 554 (Haupt- und Nebenwohnsitze).

Gaindorf

Das Pfarrdorf Gaindorf liegt im Tertiärhügelland an der oberen Vils. Es entwickelte sich am Kreuzungspunkt der alten Vilstalstraße links der großen Vils von Velden kommend, und einem sehr alten Weg, der von Altötting kommend bei Gaindorf die Vils überquerte und nach Geisenhausen in Richtung Norden führte. Zum Vilsbiburger Gemeindeteil Gaindorf zählen heute neben Einzelgehöften die Dörfer und Weiler Frauenhaarbach, Herrnfelden, Schaidham, Tannet und Pfaffenbach. Gaindorf kam durch die Gemeindegebietsreform am 1. Mai 1978 zu Vilsbiburg. Die Einwohnerzahl betrug am 1. Januar 2008 437 (Haupt- und Nebenwohnsitze).

Haarbach

Zum Vilsbiburger Gemeindeteil und früheren Hofmarksort Haarbach zählen heute neben Einzelgehöften die Dörfer und Weiler Tattendorf, Kurzbach, Ödwimm und Schnedenhaarbach. Am 1. Mai 1978 wurde mit Durchführung der Gebietsreform die Gemeinde Haarbach aufgelöst und als Gemeindeteil der Stadt Vilsbiburg angegliedert. Die Einwohnerzahl betrug am 1. Januar 2008 662 (Haupt- und Nebenwohnsitze).

Seyboldsdorf

Seyboldsdorf ist der Stammsitz des bayerischen Uradelsgeschlechts von Seiboldsdorf und liegt 490 Meter über dem Meeresspiegel auf einem Höhenrücken im Holzland zwischen großer und kleiner Vils. Zum Vilsbiburger Gemeindeteil Seyboldsdorf zählen heute neben Einzelgehöften die Dörfer und Weiler Geiselsdorf, Geratspoint, Giersdorf und Mühlen. Durch die Gemeindegebietsreform am 1. Mai 1978 kam Seyboldsdorf zur Stadt Vilsbiburg. Die Einwohnerzahl betrug am 1. Januar 2008 380 (Haupt- und Nebenwohnsitze).

Wolferding

Das Kirchdorf Wolferding lässt sich auf eine Siedlung an einem alten Straßenverbindungsweg zurückführen. Zum Vilsbiburger Gemeindeteil Wolferding zählen heute neben Einzelgehöften die Orte Achldorf, Eibelswinn, Johanneskirchen (der Gemeinde- und Pfarrsitz), Kirchstetten, Oberenglberg, Trauterfing und Unterenglberg. Durch die Gemeindegebietsreform kam Wolferding am 1. Mai 1978 zur Stadt Vilsbiburg. Kleinere Gemeindeteile wurden nach Bodenkirchen umgegliedert. Die Einwohnerzahl betrug am 1. Januar 2008 792 (Haupt- und Nebenwohnsitze).

Politik

Kommunalwahl 2020[9][10][11]
Wahlbeteiligung: 60,2 %
(2014: 58,9 %)
 %
40
30
20
10
0
31,4 %
28,4 %
23,9 %
16,2 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   2
   0
  -2
  -4
−2,9 %p
+0,3 %p
+0,7 %p
+1,9 %p
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Anmerkungen:
d Bürger- und Umweltliste/Grüne
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Stadtrat

Der Stadtrat besteht aus 24 Mitgliedern und dem Ersten Bürgermeister. Nach der Kommunalwahl 2020 (zum Vergleich: Kommunalwahl 2014) sind darunter 17 (18) Männer und sieben (sechs) Frauen.[10][11] Die Wahl führte zu folgender Sitzverteilung im Gemeinderat:

2008 waren die Grünen nicht im Stadtrat vertreten. 2014 und 2020 trat die Bürger- und Umweltliste zusammen mit den Grünen in einer Listengemeinschaft zur Wahl an.

Bürgermeisterin

Seit 1. Mai 2020 ist Sibylle Entwistle (SPD) berufsmäßige Erste Bürgermeisterin. Diese gewann die Stichwahl am 29. März 2020 mit 56,2 % gegen Sebastian Haider[12] (Freie Wähler).[2]

Wahlen im Rückblick

Acht Monate nach Kriegsende fanden am 27. Januar 1946 die ersten Kommunalwahlen (Gemeinderatswahlen) nach dem Zweiten Weltkrieg in den kreisangehörigen Gemeinden Bayerns statt. In den Monaten April und Mai 1946 folgten dann noch die ersten Wahlen der Bürgermeister, Landräte sowie Kreistage.[13]

Ehemalige Bürgermeister

Amtszeit Bürgermeister
1905–1917 Michael Winkler
1919–1929 Josef Brandl
1929–1934 Karl Schöx
1934–1945 Karl Köhler, NSDAP
Amtszeit Bürgermeister
1945–1946 Anton Feistle, CSU
1946–1948 Ernst Puchner, SPD
1948–1960 Hans Kögl, parteilos
1960–1990 Josef Billinger, SPD
Amtszeit Bürgermeister
1990–1996 Peter Barteit, SPD
1996–2020 Helmut Haider, Freie Wähler

Wappen

Blasonierung:Gespalten; vorne in Silber ein steigender, Feuer speiender, golden bewehrter roter Panter; hinten die bayerischen Rauten.“[14]
Wappenbegründung: Die Siegelführung ist seit um 1330/40 belegt. 1955 erfolgte die Wiederannahme des geschichtlichen Wappens durch Beschluss des Gemeinderats und Zustimmung des Staatsministeriums des Innern. Im ausgehenden 15. Jahrhundert war dieses historische Wappen durch ein anderes verdrängt worden. Es zeigte im Rautenschild einen Schrägbalken, belegt mit einem springenden Biber.

Städtepartnerschaften

Vilsbiburg unterhält eine Partnerschaft mit Buja (Italien).

Gemeindefinanzen

Im Jahr 2013 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 16.427.000 Euro, davon waren 9.097.000 Euro (netto) Gewerbesteuereinnahmen.

In Folge einer entsprechenden Bewertung der Wirtschaftskraft der Stadt Vilsbiburg sind die Schlüsselzuweisungen in Höhe von 1.052.592 Euro im Jahr 2019 um 40,3 Prozent auf 1.476.712 Euro für das 2020 gestiegen.

Schlüsselzuweisungen
in Euro[15]
Zuweisungen an Jahr
2015 2016 2017 2018 2019 2020
Stadt Vilsbiburg 0 514.488[15] 0[16] 288.344[17] 1.052.592[18] 1.476.712[19]

Mitgliedschaften

Die Stadt ist Mitglied in folgenden Zweckverbänden:[20]

  • Gewässerunterhaltungszweckverband Landshut-Kelheim-Dingolfing-Landau
  • Regionaler Planungsverband Landshut
  • Schulverband Gerzen
  • Zweckverband Kommunale Verkehrsüberwachung Südostbayern
  • Zweckverband zur Wasserversorgung der Binatal-Gruppe

Wirtschaft und Infrastruktur

Bauen und Wohnen

Bodenrichtwerte 2011/2012[21]
Gemeindeteil Wohnbauflächen
ausgewiesene
Baugebiete
unbeplanter
Innenbereich
ausgewiesene
gewerbliche
Bauflächen
Ackerland
Vilsbiburg 190 €
150 € Grub
190 € 60 €
120 € BP GE West
(SO Einzelhandel)
7 €
Achldorf 120 € 100 € 7 €
Frauensattling 90 € 90 € 7 €
Gaindorf 90 € 7 €
Seyboldsdorf 80 € 80 € 7 €
Haarbach 90 € 90 € 7 €
Geiselsdorf 65 € 7 €

Fernverkehr

Vilsbiburg liegt am Knotenpunkt der Bundesstraßen 388 (MünchenPassau) und 299 (LandshutAltötting). Ortsumfahrungen im Zuge dieser Fernstraßen entlasten die Kernstadt weitgehend vom Durchgangsverkehr. Der B 299 nordwestlich Richtung Landshut und südöstlich Richtung Mühldorf am Inn folgend hat Vilsbiburg Anbindung an die Bundesautobahn 92 bzw. die Bundesautobahn 94.

Nah- und Fernverkehr

Darstellung der Pendlerströme aus den Gemeinden des Landkreises Landshut in die Stadt Landshut und umgekehrt. Stand: 30. Juni 2016
Darstellung der Pendlerströme aus den Gemeinden des Landkreises Landshut in die Stadt Vilsbiburg und umgekehrt. Stand: 30. Juni 2016

Vilsbiburg ist eines von mehreren Wirtschaftszentren des Landkreises Landshut. Entsprechend weist Vilsbiburg einen hohen Pendlerverkehr auf (siehe Grafik).

Laut Pendleratlas bewegen sich täglich 6.700 Einpendler nach Vilsbiburg herein, demgegenüber verlassen 2.900 Auspendler zur Arbeit die Stadt in umliegende Regionen. Insgesamt finden täglich knapp 11.800 Pendlerbewegungen statt. Das relative Pendlersaldo ist mit plus 31 Prozent positiv.[22]

Bezogen auf die Landkreisgemeinden bewegt sich der Hauptpendlerstrom zwischen Vilsbiburg und den Gemeinden Geisenhausen und Wurmsham. Außerdem gibt es einen starken Pendlerstrom zwischen Vilsbiburg und Velden. Weitaus größer als zwischen den Landkreisgemeinden ist aber der Pendlerverkehr zwischen Vilsbiburg und der Stadt Landshut ausgeprägt.

Schienenverkehr

Am Bahnhof Vilsbiburg halten Regionalbahnen der Verbindung Landshut – Neumarkt-Sankt Veit – Mühldorf. Tagsüber fahren stündlich Züge über Mühldorf hinaus bis Freilassing, Salzburg oder Rosenheim.[23]

Flugverkehr

In der Nähe des Gemeindeteils Achldorf befindet sich der Sonderlandeplatz Vilsbiburg, der vom örtlichen Luftsportverein betrieben wird.

Kommunale Mitfahrzentrale

Seit Februar 2021 ist Vilsbiburg an das kommunale Mitfahrnetzwerk Pendla[24] angeschlossen. Die Nutzung ist kostenlos.[25][26]

Kfz-Kennzeichen

Mit der Zuordnung großer Teile des Landkreises Vilsbiburg zum Landkreis Landshut durch die Gebietsreform in Bayern am 1. Juli 1972 übernahm die Stadt Vilsbiburg auch das seit 1. Juli 1956 im Landkreis Landshut gültige Kfz-Kennzeichen LA. Seit Juli 2014 ist aufgrund der Kennzeichenliberalisierung auch das Kennzeichen des Altlandkreises Vilsbiburg (VIB) wieder erhältlich.[27]

Ansässige Unternehmen (Auswahl)

Aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage verfügt Vilsbiburg über verhältnismäßig viele Gewerbe- und Industriebetriebe, von denen hier die wichtigsten und bekanntesten aufgezählt sind:

  • Autohaus Ostermaier: Mit sieben Filialen, ca. 500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 180 Millionen Euro zählt der VW-, Audi- und Skoda-Händler zu den großen Autohäusern in Südostbayern. Hauptsitz ist Vilsbiburg, Filialen befinden sich u. a. in Eggenfelden, Landshut, Straubing und Mühldorf.
  • Bachmeyer GmbH: Das im Bereich Interior Design tätige Unternehmen beliefert sowohl Privat- als auch Geschäftskunden und öffentliche Einrichtung wie Schulen oder Kindergärten.
  • Bäckerei Mareis: Die 1913 gegründete und mittlerweile in dritter Generation familiengeführte Bäckerei betreibt heute neben der Backstube in Vilsbiburg einige Bäckereien und Cafés in Vilsbiburg und Landshut.
  • Breiteneicher: Der mittelständische Familienbetrieb ist in den Bereichen Hoch-, Tief- und Straßenbau tätig und bietet etwa 70 Arbeitnehmern eine Beschäftigung.
  • Der Hammer!: Das Vilsbiburger Traditionsunternehmen am Stadtplatz betreibt sowohl einen Elektrofachhandel als auch eine Meisterwerkstatt.
  • Dräxlmaier Group: Das größte in Vilsbiburg ansässige Unternehmen (und größtes Unternehmen mit Hauptsitz in Niederbayern) gehört zu den Top 100 Automobilzulieferern und fungiert als Systemlieferant für Kunden aus Premiumbereich. Am Standort Vilsbiburg sind etwa 2.000 Mitarbeiter.
  • Flottweg SE: Der Hersteller von Dekantern, Zentrifugen und Anlagen für die mechanische Flüssig-Fest-Trennung hat seinen Hauptsitz und Produktionsstandort in Vilsbiburg.
  • Hiller separation & process: In Konkurrenz zu Flottweg ist Hiller ein weiterer international agierender Hersteller von Dekantierzentrifugen und anderen Anlagen der Flüssig-Fest-Trennung. Dabei ist Hiller mit 200 Mitarbeitern und rund 40 Mio. € Jahresumsatz die kleinere Firma.
  • Holz Balk: Der weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannte Familienbetrieb bietet für den Groß- und Einzelhandel alles rund um das Thema Holz – von einem Säge- und Hobelwerk über einen Holzbau-Zimmerei-Großhandel und einen Bodenbelagsgroßhandel bis hin zum Holzfachmarkt für den Einzelhandel.
  • Veldener Präzisionstechnik produziert hochpräzise Drehteile aus unterschiedlichen Stahlsorten für den Einsatz in Automobilen, Nutzfahrzeugen, der Energietechnik, dem Maschinenbau und weiteren Anwendungsbereichen. Mit 200 Mitarbeitern wird ein Jahresumsatz von rund 30 Millionen Euro produziert.[28]
  • Zollner Objekttextilien: Einer der wenigen Textilbetriebe, die sich nach dem einstigen Boom bis heute in Vilsbiburg halten konnten, ist die Weberei und Wäschefabrik Zollner. Mit den Erzeugnissen – Hotel- und Gastronomietextilien sowie Klinik- und Pflegetextilien – werden heute Großkunden beliefert.

Die meisten der genannten Betriebe sind im großen Industriegebiet am nördlichen Ortsausgang Richtung Landshut ansässig. Dieses liegt direkt an der B 299.

Wasserversorgung

Der Trinkwasserbedarf der Stadt Vilsbiburg mit seinen Gemeindeteilen liegt bei 600.000 Kubikmeter. Die Versorgung wird durch die Stadtwerke Vilsbiburg erbracht. Sie beliefert mit weiteren 500.000 Kubikmetern auch die Binatal- und die Isar-Vils-Gruppe sowie die Gemeinde Schalkham mit Trinkwasser.[29]

Gesundheitswesen

Das Krankenhaus Vilsbiburg ist Traumazentrum und verfügt unter anderem über mehrere Chirurgische Kliniken mit den Schwerpunkten Endoprothetik und Endokrinologie, eine Medizinische Klinik mit den Schwerpunkten Gastroenterologie, Neurogastroenterologie und Behandlung von Schlaganfallpatienten, über ein Interdisziplinäres Zentrum für Schmerztherapie, ein Interdisziplinäres Inkontinenz- und Beckenbodenzentrum sowie eine Frauenklinik. Das Krankenhaus gehört dem Landshuter Kommunalunternehmen für medizinische Versorgung (La.KUMed) an. La.KUMed umfasst die drei kommunalen Krankenhäuser des Landkreises Landshut: Landshut-Achdorf, Vilsbiburg und Schlossklinik Rottenburg.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Sonstige Persönlichkeiten

  • Von 1940 bis 1941 lebte die Malerin Elsa Haensgen-Dingkuhn (1898–1991) in Vilsbiburg.
  • Lorenz Klimmer (1868–1919) war ein katholischer Pfarrer, Politiker und Mitglied des Bayerischen Landtages.
  • Viktrizius Weiß (1842–1924), Kapuzinerpater, starb in Vilsbiburg und ist in der Wallfahrtskirche Maria Hilf bestattet.

Sonstiges

Regelmäßige Veranstaltungen

Das Fest Mariä Namen Mitte September wird alljährlich mit Wallfahrt und Lichterprozession vom Stadtplatz zur Wallfahrtskirche Maria Hilf begangen.[30]

Im Oktober findet der Dionysi-Markt statt, mit einer mehr als 500-jährigen Geschichte der älteste Pferdemarkt Niederbayerns. Höhepunkt des altbayrischen Pferdemarkts ist der Dionysi-Umritt mit über 250 Pferden und 40 Kutschen-Gespannen.[31]

Seit 1992 findet jährlich im Januar die Beach Party der Narrhalla Vilsbiburg statt, die Tausende von Besuchern anzieht. Hierfür wird Sand auf dem Boden der Stadthalle aufgeschüttet und die Halle auf sommerliche Temperaturen geheizt.

Sport

Mit den „Roten Raben“ gibt es eine Volleyball-Bundesligamannschaft. 2005 und 2006 gewann sie den zweiten Platz in der Meisterschaft der Frauen und wurde im April 2008 Deutscher Meister. 2009 sicherte sie sich den DVV-Pokal und 2010 erneut die deutsche Meisterschaft. 2014 folgte der zweite Pokalsieg.

E-Sport

Vilsbiburg und Umgebung sind für ihre E-Sport-Szene und LAN-Partys bekannt. Seit 2005 findet mehrmals jährlich der „Gamers’ Congress“ statt.

Freizeit

Neben einem regen Vereinsleben gibt es in Vilsbiburg ein Freibad, ein Hallenbad, ein modernes Cineplex-Kino, den Einheimischen als „Lichtspielberg“ bekannt, sowie eine Kartbahn.

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Wikivoyage: Vilsbiburg – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 01.05.2020). (xlsx) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 12. Juni 2020.
  3. Stadt Vilsbiburg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 12. April 2014.
  4. Stadt Vilsbiburg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 2. September 2020.
  5. Wolf-Armin Frhr.v. Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen, München 2006, ISBN 978-3-406-55206-9, Stichwort Vilsbiburg
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 585.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 616.
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Personen nach Alter (5 Altersklassen) für Vilsbiburg, St (Kreis: Landshut, Landkreis) –in %–. Online auf ergebnisse.zensus2011.de. Abgerufen am 26. April 2014.
  9. Stadt Vilsbiburg: Stadtratswahl 2014 – Vorläufige Sitzverteilung. PDF. Online auf vilsbiburg.de. Abgerufen am 12. April 2014.
  10. Stadt Vilsbiburg: Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl des Stadtrats am 16. März 2014. PDF. Online auf vilsbiburg.de. Abgerufen am 12. April 2014.
  11. Kommunalwahl 2020 - der Nachrichtenblog
  12. Bürgermeisterstichwahl. Abgerufen am 23. November 2022.
  13. INFORMATION (An alle Haushaltungen!); Hrsg. Gemeinde Adlkofen, Nr. XX/04 – 2006.
  14. Eintrag zum Wappen von Vilsbiburg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  15. Landshuter Zeitung: Vitaminspritze für finanzschwache Kommunen, 12. Dezember 2015.
  16. Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2017 der Gemeinden, 17. Dezember 2016.
  17. Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2018, 20. Januar 2018.
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  31. Webseite des Landkreises Landshut, abgerufen am 7. Dezember 2013.
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