Villa Müller (Prag)

Die Villa Müller (tschechisch Müllerova vila, Haus Müller) ist ein Gebäude von Adolf Loos in Prag, 6. Bezirk, Nad Hradním vodojemem 14, im Wohnviertel Střešovice im Westen der Stadt. Der Bauunternehmer František Müller, Hauptinhaber der renommierten Baufirma Kapsa & Müller, ließ die luxuriöse Villa 1928–1930 für sich und seine Frau Milada erbauen, als er mit seiner Familie von Pilsen nach Prag ziehen wollte.

Die Villa Müller in Prag

Auf Empfehlung von Karel Lhota beauftragte er Adolf Loos mit der Planung. Beide Architekten arbeiteten auf Grund von Loos’ schlechtem Gesundheitszustand zusammen an der Villa. Ihr Bau fiel in die Zeit, als Ludwig Mies van der Rohe in Brünn die Villa Tugendhat erbaute.

Nach dem Tod von Müller im Jahre 1951 bewohnte die Witwe das Haus allein; in dieser Zeit des beginnenden Sozialismus verfiel die Villa weitestgehend, da nur zwei Räume im ursprünglichen Sinne genutzt wurden, während die anderen kommunistische Institutionen beherbergten.

Nach der Samtenen Revolution kaufte die Stadt Prag das Haus und ließ es nach überlieferten Fotografien von 1998 bis 2000 rekonstruieren bzw. revitalisieren. Das Gebäude ist heute ein Museum und kann nach Voranmeldung besucht werden.

Ausstattung

Die äußerliche Form der Villa ist ein Würfel. Im Inneren wurden edle Materialien und Dekors aus verschiedenen Epochen kombiniert. Loos hat in der Villa nicht nur funktionale Gedanken verwirklicht, sondern auch seine Raumplan-Theorie, zu der unter anderem ein besonderes Farbkonzept gehört. Auch der Garten wurde in das Konzept eingefügt und entstand in Zusammenarbeit von Loos mit den Landschaftsarchitekten Camillo Schneider, Karl Foerster und Hermann Mattern.

Galerie

Literatur

  • Oldřich Janota: Berühmte Villen Böhmens, Mährens und Schlesiens, 2010 (Bildband)[1]
Commons: Villa Müller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Häuser, die Geschichte(n) erzählen: berühmte Villen in Tschechien. In: deutsch.radio.cz. Abgerufen am 28. Juli 2023.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.