Villa Bosch (Heidelberg)

Die Villa Bosch ist ein umgenutztes ehemaliges großbürgerliches Wohnhaus in Heidelberg, Schloß-Wolfsbrunnenweg 33, das seit langem unter Denkmalschutz steht und 1997 darüber hinaus in die Liste der besonders schutzwürdigen Denkmale eingetragen wurde.

Villa Bosch

Geschichte

Das repräsentative Landhaus samt Nebengebäuden wurde 1921–1922 im Auftrag des Ludwigshafener Chemie-Unternehmens BASF für ihren Vorstandsvorsitzenden, den Chemiker und Nobelpreisträger Carl Bosch, erbaut.

Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Villa Bosch zunächst den US-amerikanischen Streitkräften als Unterkunft für hochrangige Militärs. Für eine kurze Zeit residierte hier auch General Dwight D. Eisenhower als Militärgouverneur der Amerikanischen Besatzungszone. Später diente sie einige Jahre einem Heidelberger Unternehmen als Sitz.

1967 übernahm der Süddeutsche Rundfunk (SDR) die Villa, um hier sein Studio Heidelberg-Mannheim einzurichten. 1994 entschied sich der SDR zum Verkauf der Villa. Neuer Besitzer wurde Klaus Tschira, der das Gebäude als Sitz für seine geplante Stiftung nutzen wollte und dafür zahlreiche Restaurierungs-, Renovierungs- und Modernisierungs-Arbeiten vornehmen ließ. Letztendlich erstand die Villa Bosch zur Jahresmitte 1997 im historischen Erscheinungsbild wieder, gleichzeitig mit hoch moderner Infrastruktur. Seither ist sie Sitz der Klaus Tschira Stiftung gGmbH (KTS).

Zu dem Gesamtkomplex gehören auch umfangreiche Gartenanlagen und das einige Grundstücke entfernt liegende Garagenhaus, in dem sich heute das Carl Bosch Museum Heidelberg befindet. Das ehemalige Studiogebäude des Süddeutschen Rundfunks im Garten der Villa Bosch wurde in ein modernes, barrierefreies Tagungszentrum umgebaut. Im Studio der Villa Bosch finden heute Veranstaltungen von KTS, European Media Laboratory, dem Heidelberger Institut für Theoretische Studien und von externen Institutionen statt.

Literatur

  • Richard Henk: Heidelberg. Neuer Umschau Buchverlag, 1990, ISBN 3-9215-2446-6.
  • Bernd Müller: Architekturführer Heidelberg. edition quadrat, Mannheim 1998, ISBN 3-923003-78-1.

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