Viktor Lebrecht von Trew

Viktor Lebrecht von Trew (auch: Viktor Lebrecht von Treu; * 1730 in Stade; † 1803) war ein hannoverscher Offizier,[1][Anm. 1][Anm. 2] Generalleutnant und Initiator der hannoverschen Artillerieschule. Seine Versuche mit verschieden langen Rohren gingen der Herabsetzung der Gewichte hannoverscher Kanonen voraus.[2]

Leben

Viktor Lebrecht von Trew wurde zur Zeit des Kurfürstentums Hannover im Jahr 1730 in Stade geboren.[1]

Nach einer ersten militärischen Ausbildung im hannoverischen Heer wurde von Trew am 9. März 1781 zunächst zum Oberstleutnant der Artillerie ernannt und als solcher von Harburg nach Hannover versetzt.[3] Im selben Jahr regte von Trew die Gründung der kurhannoverschen Artillerieschule an, zu deren Betrieb er Gerhard von Scharnhorst zum Wechsel von der Kavallerie zur Artillerie bewegen konnte. Allerdings gestaltete sich die Beziehung zu von Scharnhorst, mit dem er auch schriftlicher korrespondierte, „nicht unproblematisch“, da von Trew einzelne Offiziere bevorzugte.[2]

Schon im Folgejahr 1782 erhielt von Trew die Genehmigung zur Einrichtung der Artillerieschule, die im September desselben Jahres ihren Betrieb aufnahm.[4]

Im Jahr 1784 wurde von Trew zum Oberst ernannt. Im Folgejahr 1785 führte er verschiedene Versuche zur Herabsetzung des Gewichts hannoverscher Kanonen aus.[2]

1789 wurde von Trew in den Rang eines Generalmajors gesetzt.[3] Unter der Leitung von von Trew erhielt das Regiment 1792 ein neu formuliertes Dienstreglement und ab 1793 die reitende Artillerie.[2]

Ebenfalls ab 1793 und bis 1795 kommandierte von Trew die Artillerie des kurhannoverschen Feldkorps.[2]

Von 1796 bis 1801 befehligte von Trew die Artillerie des hannoverschen Korps bei der Observationsarmee in Westfalen. In dieser Zeit wurde er 1798 zum Generalleutnant befördert.[2]

Von Trew war der Kommission zur Reorganisation der Artillerie beigetreten und entwarf hierfür einen neuen Typus einer Haubitze.[2]

Viktor Lebrecht von Trew heiratete Eleonore Christa von Ahrenhold (1743–1819).[2]

Grabmal

BW

Das Grabmal von Victor Lebrecht von Trew mit den Familienwappen sowie weiteren Grabplatten seiner Familie finden sich auf dem Garnisonfriedhof Hameln.[5]

Literatur

  • Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biographie, Bd. 3: Hannover unter dem Kurhut 1646–1815. Sponholtz, Hannover 1916, S. 518[1]
  • Johannes Kunisch: Private und dienstliche Schriften / Gerhard von Scharnhorst (= Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz, Bd. 52), Bd. 1: Schüler, Lehrer, Kriegsteilnehmer. Kurhannover bis 1795, bearbeitet von Michael Sikora und Tilman Stieve, Köln; Weimar; Wien: Böhlau, 2002, ISBN 978-3-412-14700-6 und ISBN 3-412-14700-1, S. 799f. und passim; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche

Archivalien

Archivalien von und über Viktor Lebrecht von Trew beziehungsweise von Treu finden sich beispielsweise

  • Martin Arends: Victor Leberecht von Trew (v. Treu), Seite mit Fotos der Grabplatte auf dem Garnisonfriedhof Hameln und weiterführenden Querverweisen sowie – zum Teil unbelegten – biographischen Angaben

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Abweichend wird das Todesjahr 1804 genannt, vergleiche die Anmerkung bei Georg Heinrich Klippel: Das Leben des Generals von Scharnhorst. Nach größthenteils bisher unbenutzten Quellen, Bd. 1: Erstes und zweites Buch. 1755 bis 1793, Leipzig: Brockhaus, 1869, S. 81; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. Abweichend wurde das Geburtsjahr 1736 und das Todesjahr 1804 genannt; vergleiche Johannes Kunisch: Private und dienstliche Schriften / Gerhard von Scharnhorst ( = Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz, Bd. 52), Bd. 1: Schüler, Lehrer, Kriegsteilnehmer. Kurhannover bis 1795, bearbeitet von Michael Sikora und Tilman Stieve, Köln; Weimar; Wien: Böhlau, 2002, ISBN 978-3-412-14700-6 und ISBN 3-412-14700-1, S. 799f.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche

Einzelnachweise

  1. o.V.: Trew, Viktor Lebrecht von in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 22. April 2018
  2. Johannes Kunisch: Private und dienstliche Schriften / Gerhard von Scharnhorst ( = Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz, Bd. 52), Bd. 1: Schüler, Lehrer, Kriegsteilnehmer. Kurhannover bis 1795, bearbeitet von Michael Sikora und Tilman Stieve, Köln; Weimar; Wien: Böhlau, 2002, ISBN 978-3-412-14700-6 und ISBN 3-412-14700-1, S. 799f. und passim; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. Georg Heinrich Klippel: Das Leben des Generals von Scharnhorst. Nach größthenteils bisher unbenutzten Quellen, Bd. 1: Erstes und zweites Buch. 1755 bis 1793, Leipzig: Brockhaus, 1869, S. 81 u.ö.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. Lars Ulrich Scholl: Ingenieurschule 1786 bis 1803, in: Ingenieure in der Frühindustrialisierung / Staatliche und private Techniker im Königreich Hannover und an der Ruhr (1815 - 1873), zugleich Dissertation von 1977 an der Technischen Universität Hannover, Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften, in der Reihe Studien zu Naturwissenschaft, Technik und Wirtschaft im neunzehnten Jahrhundert, Bd. 10, S. 52ff., online über Google-Bücher
  5. Martin Arends: Victor Leberecht von Trew (v. Treu) (Memento des Originals vom 22. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.garnisonskirche-hameln.de, Seite mit Fotos der Grabplatte auf dem Garnisonfriedhof Hameln und weiterführenden Querverweisen sowie - zum Teil unbelegten - biographischen Angaben
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