Viehmarktplatz (Trier)
Der Viehmarktplatz, im Volksmund auch kurz Viehmarkt genannt, ist ein Platz am Rande der Trierer Innenstadt. Bekannt ist der Platz vor allem wegen der bei der Sanierung in den 1990er Jahren entdeckten Thermen.
Lage
Der Platz liegt in der historischen Altstadt von Trier. Unmittelbar über den Platz verläuft die Jüdemerstraße, östlich tangiert ihn die Neustraße und westlich die Stresemannstraße.
Geschichte
Der Platz war ehemals Garten des seit 1617 hier bestehenden Kapuzinerklosters, das in der Zeit der Franzosen im Zuge der Säkularisation 1802 aufgelöst wurde.[1] In den Jahren 1811 bis 1813[2] wurde das Gelände zum Viehmarktplatz. Der erste Viehmarkt wurde am 2. Juli 1811 abgehalten.[1] Hergerichtet wurde der Platz allerdings erst 1812[3] von 2000 spanischen Kriegsgefangenen. Im Jahr 1813 wurde ein Teil des Kirchhofs von St. Antonius in den Platz einbezogen.[1] Der Viehmarkt war neben dem Hauptmarkt der Platz für Wochenmärkte.[4] Von 1938 bis 1943 hieß der Platz Ludwig-Christ-Platz.[1]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Platz als Parkplatz benutzt. Als eine Tiefgarage gebaut werden sollte, begannen 1986 Ausgrabungen, bei denen Thermen aus der Römerzeit entdeckt wurden. Zur Erhaltung dieser Anlage wurde auf dem Viehmarktplatz das Thermenmuseum errichtet,[5] die Ungers-Vitrine, die die Thermen über die Erhaltung hinaus touristisch erschließt. Es ist ein Glasbau, der die Ruine der großen Anlage überdeckt, aber auch einen Einblick ermöglicht. Auf dem heutigen Platz befand sich außerdem eine römische Straßenkreuzung, die farblich hervorgehoben ist. Eine Plakette auf dem Platz erinnert an die Gründung Triers im Jahr 17 v. Chr.[6] Heute wird der Platz wieder für den Trierer Wochenmarkt und außerdem für Veranstaltungen genutzt.
Geschäfte und Gebäude
Am Viehmarkt lag früher der jüdische Friedhof von Trier.[7] In unmittelbarer Nähe liegt der Augustinerhof genannte Platz, an dem das Rathaus, der Einigkeitsbrunnen und ein Hochbunker stehen.
Am Viehmarktplatz unterhält die Sparkasse Trier eine Filiale. Rund um den Platz befinden sich Geschäfte und Restaurants. Unter dem Platz liegt eine Tiefgarage.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- Emil Zenz: Straßennamen der Stadt Trier: Ihr Sinn und ihre Bedeutung. Hrsg.: Kulturbüro der Stadt Trier. Trier 1970, S. 109.
- Zwei Dickschädel suchen Zuhause. Trierischer Volksfreund, abgerufen am 2. Januar 2021.
- Emil Zenz: Straßennamen der Stadt Trier: Ihr Sinn und ihre Bedeutung. Hrsg.: Kulturbüro der Stadt Trier. Trier 1970, S. 109. Andere Quellen schreiben vom bzw. interpretieren den Herbst und Winter 1811
- Emil Zenz: Geschichte der Stadt Trier im 19. Jahrhundert, Band 1: Vom Beginn der französischen Herrschaft bis zum Ende der Revolution von 1848. Spee-Verlag, Trier 1979, S. 153.
- Patrick Ostermann (Bearb.): Stadt Trier. Altstadt. (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 17.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2001, ISBN 3-88462-171-8.
- Viehmarktplatz. Trier Tourismus und Marketing GmbH, abgerufen am 7. September 2015.
- Eintrag zu Jüdischer Friedhof in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 11. März 2016.
- Parkhaus Viehmarkt. Abgerufen am 11. Februar 2024.