Vicente Fox
Vicente Fox (Vicente Fox Quesada [2. Juli 1942 in Mexiko-Stadt) ist ein mexikanischer Politiker (PAN). Von 2000 bis 2006 war er Präsident von Mexiko.
]; *Im Juli 2000 wurde Fox nach einer Wahlkampagne, die vor allem das private Leben seiner Konkurrenten thematisierte, zum Präsidenten gewählt. Er betonte im Wahlkampf außerdem, nur er könne die Vorherrschaft der seit über 70 Jahren regierenden Partido Revolucionario Institucional (PRI) beenden, da die andere Oppositionspartei Partido de la Revolución Democrática in den Umfragen zurücklag.
Er trat sein Amt am 1. Dezember 2000 an. Seine Amtszeit lief zum 1. Dezember 2006 aus, die mexikanische Verfassung erlaubt keine Wiederwahl. Sein Nachfolger war der am 2. Juli 2006 gewählte Rechtsanwalt Felipe Calderón, ebenso Mitglied der PAN.
Seine Popularität in der mexikanischen Bevölkerung war zunächst groß. Sie nahm ab 2002 ab, da er seine Wahlversprechen nicht einhielt.
2006 verzichtete er auf Druck der Vereinigten Staaten darauf, ein von seiner Partei im Kongress verabschiedetes Gesetz zu unterschreiben, das Straffreiheit für den Besitz kleiner Drogenmengen gewährt hätte.[1] Angesichts des eskalierenden Drogenkriegs in Mexiko forderte er 2010, über die „Legalisierung von Produktion, Verkauf und Verteilung von Drogen“ nachzudenken.[2]
Fox war der erste mexikanische Präsident seit über 70 Jahren, der nicht Mitglied der bis ins Jahr 2000 faktisch institutionalisierten „Staatspartei“ PRI war. Seit den 1980er Jahren gehört er der konservativen Partido Acción Nacional (PAN) an, die seit den 1960er Jahren die bedeutendste bürgerliche Opposition in Mexiko darstellte.
Vor seiner Wahl zum Präsidenten war Vicente Fox Gouverneur des mexikanischen Bundesstaates Guanajuato. Seit 1964 arbeitete er für Coca-Cola, u. a. als Manager und Leiter für Mexiko und Lateinamerika. Während seiner Amtszeit als Leiter von Coca-Cola wurden diese zum inländischen Getränkemarktführer, mit einer Umsatzsteigerung von fast 50 %, und erhielt unbeschränkte Wassernutzungsrechte im Land.[3]
Als Donald Trump seit etwa 2015 politisch aktiv wurde, begann Vicente Fox mit der Veröffentlichung von gegen den amerikanischen Unternehmer gerichteten Tweets. Später kam ein YouTube-Kanal hinzu, auf dem er mit Guy Endore-Kaiser und Moises Aisemberg in kurzen Clips auf unterhaltsame Weise Kritik an Trumps Ankündigungen und Entscheidungen übte.[4] In einem Videobeitrag am 9. September 2017 gab er scherzhaft seine Kandidatur zum Präsidenten der Vereinigten Staaten für das Jahr 2020 bekannt, um den Stimmberechtigten in den USA nahezulegen, bei den Präsidentschaftswahlen 2020 einen „besseren“ Präsidenten als Donald Trump zu wählen.[5]
Literatur
- Soledad Loaeza: Vincente Fox’s Presidential Style an the New Mexican Presidency. in: Mexican Studies/Estudios Mexicanos Vol. 22, No. 1 (Winter 2006), S. 3–32.
Weblinks
- Literatur von und über Vicente Fox im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie bei cidob.org (spanisch)
- Vicente Fox in der Encyclopædia Britannica (englisch)
Einzelnachweise
- Nun doch kein straffreier Drogenbesitz: Rolle rückwärts in Mexiko. In: Süddeutsche Zeitung 11. Mai 2006
- Vicente Fox: Gegen die Drogenmafia. In: The European. 25. September 2010
- Kate Milner: Profile: Vicente Fox, BBC, 3. Juli 2000. Abgerufen am 4. Juni 2007
- Tobias Käufer: Mexikos Ex-Präsident: Der Fox-Channel, den Trump garantiert nicht mag. Der frühere mexikanische Staatschef Vicente Fox wird zum Anti-Trump-Star in den sozialen Netzwerken aufgebaut. Seine Videos im Internet erreichen Hunderttausende. Dahinter stecken zwei Filmprofis. In: WELT. 10. Juni 2017, abgerufen am 23. Juli 2017.
- Inga Catharina Thomas: Vicente Fox: Mexikos Ex-Präsident verkündet Kandidatur gegen Donald Trump. In: welt.de. 9. September 2017, abgerufen am 7. Oktober 2018.