VfL Halle 1896

Der VfL Halle 1896 e. V. ist der älteste Sportverein der Stadt Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt. Neben Fußball gibt es im Verein die Abteilungen Tischtennis und Gymnastik. Die Fußballer spielen im 1910 errichteten Stadion am Zoo (damals Sportplatz am Zoo), einer der ältesten und traditionsreichsten Anlagen im deutschen Fußball.

VfL Halle 96
Basisdaten
Name Verein für Leibesübungen Halle 1896 e. V.
Sitz Halle (Saale), Sachsen-Anhalt
Gründung 16. Juli 1896
Farben blau-rot
Mitglieder 350
Präsident Farih Kadic
Website vflhalle96.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Dieter Hausdörfer
Spielstätte HWG-Stadion am Zoo
Plätze 4200[1]
Liga Oberliga Nordost-Süd
2022/23 11. Platz
Heim
Auswärts

Vereinsgeschichte

Der Verein wurde am 16. Juli 1896 unter dem Namen Hallescher Fußballclub von 1896 gegründet. Am 16. Dezember 1900 war der Verein eines von zwölf Gründungsmitgliedern des Verbandes Mitteldeutscher Ballspielvereine (VMBV). Außerdem war der Verein Gründungsmitglied des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Im Jahre 1909 war Halle der erste deutsche Fußballverein, der sich ein eigenes Vereinsgelände kaufte. Im Bereich des Zoologischen Gartens entstand in der Folgezeit die damals modernste Sportanlage in Mitteldeutschland, welche am 4. September 1910 mit einem Spiel gegen den VfB Leipzig eingeweiht wurde und 10.000 Zuschauern Platz bot. Am 23. September 1919 schloss sich der Verein mit dem Kaufmännischen Turnverein Halle zusammen und spielte fortan unter dem Namen VfL Halle von 1896. Zwar wurde die Fusion bereits im April 1920 wieder gelöst, der neue Name blieb jedoch bestehen. Nach der Auflösung aller Sportvereine im Jahr 1945 wurde am 10. November 1946 auf dem Gelände des VfL die SG Giebichenstein gegründet, aus der schließlich am 14. Mai 1949 die SG Genossenschaften Halle hervorging. 1951 entstand aus dem Verein die BSG Empor Halle, die bis zur politischen Wende in der DDR Bestand hatte. Am 1. August 1990 benannte sich die BSG in SV Empor Halle um, bevor der Verein am 4. Juli 1991 seinen alten Namen VfL Halle 1896 zurückerhielt.

Fußballabteilung

Geschichte

Erste Erfolge feierten die Fußballspieler des Vereins bereits Anfang des 20. Jahrhunderts, als der Verein 1905 den Titel der VMBV-Gauliga I (Region Halle/Leipzig) und in den Jahren 1908, 1909, 1913, 1917, 1918 und 1919 sechsmal die Meisterschaft der 1907 gegründeten Saalegauliga (Region Halle/Merseburg) gewann. 1917 und 1919 gewann die Mannschaft zudem die Mitteldeutsche Meisterschaft, die zwischen allen Gaumeistern des VMBV ausgespielt wurde. 1937 stieg die Mannschaft in die Gauliga Mitte auf, welche damals die höchste deutsche Spielklasse war. Dort spielten die Hallenser bis zur Einstellung des Spielbetriebes im Jahr 1944.

Nach dem Krieg spielte die erste Mannschaft des Vereins vorerst nur auf Kreisebene. Zur Spielzeit 1949/50 gelang der Aufstieg zur damals zweitklassigen Fußball-Landesklasse Sachsen-Anhalt. Nach Auflösung dieser Landesklasse 1952 war Halle in der Bezirksliga bzw. -klasse vertreten. Der Nachwuchs gewann 1953 die DDR-Jugendmeisterschaft (B-Jugend) sowie 1955 DDR-Juniorenmeisterschaft (A-Jugend). 1981 gelang der Herrenmannschaft der Aufstieg in die zweitklassige DDR-Liga, jedoch stiegen die Hallenser postwendend wieder ab.

1991 stieg der Verein in die viertklassige Landesliga Sachsen-Anhalt auf und gewann 1995 mit 14 Punkten Vorsprung die Meisterschaft, was den Aufstieg in die Oberliga Nordost bedeutete. Dort konnte sich der Verein in den folgenden Jahren auf den vorderen Plätzen etablieren und stieg 1999 als Meister der Staffel Süd sogar in die Regionalliga Nordost auf. 1997 und 1999 gewann der Verein zudem den FSA-Pokal und qualifizierte sich damit für die Hauptrunde um den DFB-Pokal. Dort unterlag der Verein 1997 gegen Eintracht Frankfurt (0:4) in der ersten und 1999 gegen den 1. FSV Mainz 05 (1:2) in der zweiten Runde. In der Regionalligasaison 1999/2000 erreichte der VfL Halle 96 den 14. Tabellenplatz. Aufgrund der Reduzierung von vier auf zwei Staffeln reichte dieser Platz nicht für den Klassenerhalt und die Mannschaft stieg wieder in die Oberliga ab.

Der Verein geriet in der Folgezeit in finanzielle Schwierigkeiten, sodass auch über eine Fusion mit dem Lokalrivalen Hallescher FC nachgedacht wurde. Die großen Unterschiede der beiden Vereine verhinderten dieses Vorhaben jedoch, sodass sich der VfL Halle 96 freiwillig aus der Oberliga zurückzog und seitdem in der sechstklassigen Verbandsliga Sachsen-Anhalt spielte. In der Saison 2008/09 wurde der VfL Halle 96 Verbandsliga-Meister und kehrte somit in die Oberliga Nordost zurück. Nach dem 11. Tabellenplatz in der Spielzeit 2009/10 erreichten die Hallenser am Ende der Saison 2010/11 lediglich Rang 14 und entgingen dem neuerlichen Abstieg in die Verbandsliga nur aufgrund der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gegen den Ligakonkurrenten FC Sachsen Leipzig.

Sachsen-Anhalt-Pokal

SaisonDatumRundePaarungErgebnisZuschauer
1995/9615.06.1996FinaleVfL Halle 1896 – FSV Lok/Altmark Stendal0:31.055
1996/9704.06.1997FinaleVfL Halle 1896 – Schönebecker SV 18614:2 n. V.2.000
1997/9810.12.1997AchtelfinaleVfL Halle 1896 – 1. FC Magdeburg ?:?
1998/9902.06.1999FinaleVfL Halle 1896 – FC Anhalt Dessau2:12.116
1999/0001.06.2000FinaleVfL Halle 1896 – 1. FC Magdeburg II2:3700
2009/1005.04.2010Viertelfinale1. FC Lok Stendal – VfL Halle 18961:0
2010/1109.10.2010AchtelfinaleSG Union Sandersdorf – VfL Halle 18963:0
2011/1217.12.2011ViertelfinaleHaldensleber SC – VfL Halle 18962:1
2012/1303.10.2012AchtelfinaleVfL Halle 1896 – 1. FC Magdeburg0:2
2013/1416.11.2013AchtelfinaleVfL Halle 1896 – Hallescher FC0:1 n. V.3.400
2014/1513.05.2015FinaleHallescher FC – VfL Halle 18966:012.855
2015/1626.03.2016ViertelfinaleVfL Halle 1896 – 1. FC Magdeburg0:41.200
2016/1712.11.2016ViertelfinaleFSV Barleben – VfL Halle 18965:0200
2017/1831.10.2017AchtelfinaleBSV Halle-Ammendorf – VfL Halle 18963:0
2018/1917.11.2018Viertelfinale1. FC Lok Stendal – VfL Halle 18965:1320
2019/2007.09.20192. RundeSV Blau-Weiß Zorbau – VfL Halle 18963:2
2022/2324.09.20223. RundeVfL Halle 1896 – SV Blau-Weiß Zorbau0:3177

Sportliche Erfolge

Bekannte ehemalige Spieler

Literatur

Einzelnachweise

  1. vflhalle96.de: Informationen – HWG-Stadion am Zoo (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive), abgerufen am 6. Juni 2011.
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