Verordnung (EU) 2019/1021

Die Verordnung (EU) 2019/1021 über persistente organische Schadstoffe ist eine EU-Verordnung, die unter dem Kurztitel EU-POP-Verordnung bekannt ist.

Flagge der Europäischen Union

Verordnung (EG) Nr. 850/2004

Titel: Verordnung (EG) Nr. 850/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. April 2004 über persistente organische Schadstoffe und zur Änderung der Richtlinie 79/117/EWG
Bezeichnung:
(nicht amtlich)
POP-Verordnung
Rechtsmaterie: Chemikalienrecht
Grundlage: EGV, insb. Art. 175
Inkrafttreten: 20. Mai 2004
Anzuwenden ab: 20. Mai 2004
Letzte Änderung durch: Verordnung (EU) 2019/636
Inkrafttreten der
letzten Änderung:
14. Mai 2019
Ersetzt durch: Verordnung (EU) 2019/1021
Außerkrafttreten: 15. Juli 2019
Fundstelle: ABl. L 158 vom 30. April 2004, S. 7–49
Volltext Konsolidierte Fassung (nicht amtlich)
Grundfassung
Regelung ist außer Kraft getreten.
Bitte den Hinweis zur geltenden Fassung von Rechtsakten der Europäischen Union beachten!
Flagge der Europäischen Union

Verordnung (EU) 2019/1021

Titel: Verordnung (EU) 2019/1021 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Juni 2019 über persistente organische Schadstoffe
Bezeichnung:
(nicht amtlich)
POP-Verordnung
Geltungsbereich: EWR
Rechtsmaterie: Chemikalienrecht
Verfahrensübersicht: Europäische Kommission
Europäisches Parlament
IPEX Wiki
Inkrafttreten: 15. Juli 2019
Anzuwenden ab: 15. Juli 2019
Ersetzt: Verordnung (EG) Nr. 850/2004
Letzte Änderung durch: Verordnung (EU) 2022/2291
Inkrafttreten der
letzten Änderung:
10. Juni 2023
Fundstelle: ABl. L 169 vom 25. Juni 2019, S. 45–77
Volltext Konsolidierte Fassung (nicht amtlich)
Grundfassung
Regelung ist in Kraft getreten und anwendbar.
Bitte den Hinweis zur geltenden Fassung von Rechtsakten der Europäischen Union beachten!

Ziel der Verordnung

Durch die POP-Verordnung werden detaillierte Vorgaben hinsichtlich der Herstellung, des Inverkehrbringens, der Verwendung und der Freisetzung von persistenten organischen Schadstoffen (POP) für die Mitgliedsstaaten der EU festgelegt. Durch die Verordnung wurde das Stockholmer Übereinkommens über persistente organische Schadstoffe, dem die EU beitrat, sowie das POP-Protokoll[1] der UNECE umgesetzt.[2] Ziel der Verordnung ist es, im Einklang mit dem Vorsorgeprinzip, die menschliche Gesundheit und die Umwelt vor den POP zu schützen.[3] Ferner geht es um die Beschränkung der Freisetzungen solcher Stoffe und die Festlegung von Bestimmungen zur Entsorgung von Abfällen, die aus solchen Stoffen bestehen, sie enthalten oder durch sie verunreinigt sind.

Verordnung (EG) Nr. 850/2004

Die erste POP-Verordnung war die am 20. Mai 2004 in Kraft getretene Verordnung (EG) Nr. 850/2004. Diese Verordnung wurde mehrfach durch die Verordnung (EG) Nr. 1195/2006, Verordnung (EG) Nr. 172/2007, Verordnung (EG) Nr. 323/2007, Verordnung (EG) Nr. 219/2009, Verordnung (EG) Nr. 304/2009, Verordnung (EU) Nr. 756/2010, Verordnung (EU) Nr. 757/2010, Verordnung (EU) Nr. 519/2012, Verordnung (EU) Nr. 1342/2014, Verordnung (EU) 2015/2030, Verordnung (EU) 2016/293, Verordnung (EU) 2016/460, Verordnung (EU) 2019/636 geändert.

So wurden durch die Verordnung (EU) Nr. 519/2012 Endosulfan in den Anhang I, Teil A und Hexachlorbutadien, Polychlorierte Naphthaline und kurzkettige Chlorparaffine (SCCP) in Anhang I, Teil B aufgenommen.[4]

Durch die Verordnung (EU) 2016/460 wurde das in Dämmmaterialien aus Polystyrol als Flammschutzmittel eingesetzten Stoff Hexabromcyclododecan (abgekürzt als HBCD bzw. HBCDD) in den Anhang IV aufgenommen und damit die Verpflichtungen aus der 6. Vertragsstaatenkonferenz der Stockholm-Konvention übernommen.[5]

Neufassung in Verordnung (EU) 2019/1021

2019 trat mit der Verordnung (EU) 2019/1021 „aus Gründen der Klarheit“ eine Neufassung in Kraft, die die Verordnung (EG) Nr. 850/2004 ersetzte.[6][7] Seitdem wurden mehrere Anpassungen vorgenommen:

  • Als Folge ihrer Aufnahme in das Stockholmer Übereinkommen wurden die Regelungen zur Perfluoroctansäure (PFOA), ihrer Salze und von PFOA-Vorläuferverbindungen vom Anhang XVII der REACH-Verordnung in den Anhang I, Teil A der EU-POP-Verordnung verschoben und angepasst.[8]
  • Mit der Verordnung (EU) 2020/1203 wurden die Regelungen Perfluoroctansulfonsäure und deren Derivate im Anhang I, Teil A angepasst.[9]
  • Durch die Verordnung (EU) 2020/1204 wurde Dicofol in den Anhang I, Teil A aufgenommen.[10]
  • Durch die Verordnung (EU) 2021/115 wurden die Regelungen zu Perfluoroctansäure (PFOA), ihrer Salze und verwandter Verbindungen in Anhang I, Teil A angepasst.[11]
  • Mit der Verordnung (EU) 2021/277 wurden die Regelungen zu Pentachlorphenol, seine Salze und Ester in Anhang I, Teil A angepasst.[12]
  • Durch die Verordnung (EU) 2022/2400 werden die Anhänge IV und V angepasst.[13]

Zuständigkeiten

In Deutschland sind die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Competent Authority) und das Umweltbundesamt für den Vollzug zuständig,[14] in Österreich das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.[15]

Aufbau der aktuellen Verordnung (EU) 2019/1021

  • Artikel 1 Ziel und Gegenstand
  • Artikel 2 Begriffsbestimmungen
  • Artikel 3 Kontrolle von Herstellung, Inverkehrbringen und Verwendung und Aufnahme von Stoffen
  • Artikel 4 Befreiung von Kontrollmaßnahmen
  • Artikel 5 Lagerbestände
  • Artikel 6 Verringerung, Minimierung und Einstellung von Freisetzungen
  • Artikel 7 Abfallbewirtschaftung
  • Artikel 8 Aufgaben der Agentur und des Forums
  • Artikel 9 Durchführungspläne
  • Artikel 10 Überwachung
  • Artikel 11 Informationsaustausch
  • Artikel 12 Technische Hilfe
  • Artikel 13 Überwachung der Durchführung
  • Artikel 14 Sanktionen
  • Artikel 15 Änderung der Anhänge
  • Artikel 16 Haushalt der Agentur
  • Artikel 17 Formate und Software für die Veröffentlichung oder Mitteilung von Informationen
  • Artikel 18 Ausübung der Befugnisübertragung
  • Artikel 19 Zuständige Behörden
  • Artikel 20 Ausschussverfahren
  • Artikel 21 Aufhebung
  • Artikel 22 Inkrafttreten
  • ANHANG I
    • Teil A Stoffe, die im Übereinkommen und im Protokoll aufgelistet sind, sowie Stoffe, die nur im Übereinkommen aufgelistet sind
    • Teil B Stoffe, die nur im Protokoll aufgelistet sind
  • ANHANG II LISTE DER STOFFE, DIE BESCHRÄNKUNGEN UNTERLIEGEN
    • Teil A Stoffe, die im Übereinkommen und im Protokoll aufgelistet sind (leer)
    • Teil B Stoffe, die nur im Protokoll aufgelistet sind (leer)
  • ANHANG III LISTE DER STOFFE, DIE BESTIMMUNGEN ZUR VERRINGERUNG DER FREISETZUNG UNTERLIEGEN
    • Teil A
    • Teil B
  • ANHANG IV Liste der Stoffe, die den Abfallbewirtschaftungsbestimmungen gemäß Artikel 7 unterliegen
  • ANHANG V ABFALLBEWIRTSCHAFTUNG
    • Teil 1 Beseitigung und Verwertung gemäß Artikel 7 Absatz 2
    • Teil 2 Abfälle und Verfahren, für die Artikel 7 Absatz 4 Buchstabe b gilt
  • ANHANG VI Aufgehobene Verordnung mit der Liste ihrer nachfolgenden Änderungen
  • ANHANG VII ENTSPRECHUNGSTABELLE

Einzelnachweise

  1. Protocol on Persistent Organic Pollutants (POPs) – UNECE. In: unece.org. 24. Juni 1998, abgerufen am 26. September 2021 (englisch).
  2. Schutz der Gesundheit und der Umwelt vor persistenten organischen Schadstoffen. Zusammenfassung der Gesetzgebung. In: EUR-Lex. Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, abgerufen am 26. September 2021.
  3. Verordnung (EG) Nr. 850/2004 (letzte konsolidierte Fassung)
  4. Endosulfan wird „dreckige Nummer 22“. Pressemitteilung. In: umweltbundesamt.de. Umweltbundesamt, abgerufen am 20. Juli 2020.
  5. Wie werden HBCD-haltige Dämmstoffe entsorgt und können sie recycelt werden? In: umweltbundesamt.de. Umweltbundesamt, abgerufen am 20. Juli 2020.
  6. Verordnung (EU) 2019/1021 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Juni 2019 über persistente organische Schadstoffe (Neufassung), abgerufen am 20. Juli 2020
  7. Rat verabschiedet strengere Vorschriften für die weltweit gefährlichsten chemischen Stoffe. Pressmitteilung. In: consilium.europa.eu. Rat der Europäischen Union, 13. Juni 2019, abgerufen am 20. Juli 2020.
  8. Verordnung (EU) 2020/784 der Kommission vom 8. April 2020 zur Änderung des Anhangs I der Verordnung (EU) 2019/1021 des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich der Aufnahme von Perfluoroctansäure (PFOA), ihrer Salze und von PFOA-Vorläuferverbindungen
  9. Verordnung (EU) 2020/1203 der Kommission vom 9. Juni 2020 zur Änderung des Anhangs I der Verordnung (EU) 2019/1021 des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich des Eintrags für Perfluoroctansulfonsäure und ihre Derivate (PFOS)
  10. Verordnung (EU) 2020/1204 der Kommission vom 9. Juni 2020 zur Änderung des Anhangs I der Verordnung (EU) 2019/1021 des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich der Aufnahme von Dicofol
  11. Verordnung (EU) 2021/115 der Kommission vom 27. November 2020 zur Änderung des Anhangs I der Verordnung (EU) 2019/1021 des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich Perfluoroctansäure (PFOA), ihrer Salze und PFOA-verwandter Verbindungen
  12. Verordnung (EU) 2021/277 der Kommission vom 16. Dezember 2020 zur Änderung des Anhangs I der Verordnung (EU) 2019/1021 des Europäischen Parlaments und des Rates über persistente organische Schadstoffe in Bezug auf Pentachlorphenol sowie seine Salze und Ester
  13. Verordnung (EU) 2022/2400 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. November 2022 zur Änderung der Anhänge IV und V der Verordnung (EU) 2019/1021 über persistente organische Schadstoffe
  14. POP-Verordnung – Persistente organische Schadstoffe. In: baua.de. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, abgerufen am 20. Juli 2020.
  15. Persistente organische Schadstoffe (POP). In: bmk.gv.at. Abgerufen am 19. April 2023.
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