Vergiss dein Ende

Vergiss dein Ende ist ein deutsches Filmdrama von Andreas Kannengießer aus dem Jahr 2011.

Handlung

Seit vier Jahren kümmert sich Hannelore aufopferungsvoll um ihren Mann, der an Demenz erkrankt ist. Alles dreht sich um die Pflege und die Bedürfnisse von Klaus, der sich im Alltag nicht mehr zurechtfindet und sich weder allein waschen noch allein essen kann. Tag für Tag erträgt Hannelore, dass ihr Mann, mit dem sie seit 40 Jahren verheiratet ist, sie nicht mehr erkennt und sie in seiner Hilflosigkeit sogar anspuckt oder schlägt.

Hannelore ist am Ende ihrer Kräfte. Eines Tages flüchtet sie Hals über Kopf aus der Wohnung und folgt heimlich ihrem Nachbarn Günther, den sie zufällig in der Bahn sieht, in sein Ferienhaus auf Rügen. Günther leidet ebenfalls und will seinem Leben in der Abgeschiedenheit ein Ende setzen, nachdem er seinen Lebensgefährten verloren hat. Als Hannelore unerwartet an der Endhaltestelle vor ihm steht, ist Günther alles andere als begeistert. Langsam wird aus der anfänglichen Abwehr Offenheit und die beiden lernen Schritt für Schritt einander zu vertrauen. Zwei verletzte Seelen, die sich eigentlich nicht kennen, geben sich Hoffnung und Halt in einer Zeit der scheinbaren Ausweglosigkeit.

Produktion

Der Film wurde von September bis Oktober 2009 in Berlin und auf Rügen gedreht. Der Arbeitstitel des Films lautete Heimweh.[1] Es ist nach Planet Carlos Andreas Kannengießers zweiter abendfüllender Spielfilm sowie sein Abschlussfilm an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“. Nico Woche schrieb das Drehbuch zum Film ebenfalls als Abschlussarbeit an der HFF „Konrad Wolf“, wobei er eigene Erfahrungen einfließen ließ: Er arbeitete neben dem Studium mit Demenzkranken in einem Altenheim.[2]

Der Film wurde von Anna Wendt Filmproduktion in Koproduktion mit der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ und der cine plus Media Service produziert. Er wurde gefördert durch das Medienboard Berlin-Brandenburg und die Kulturelle Filmförderung MV.[3] Am 22. September 2011 kam der Film in die deutschen Kinos.[4]

Kritik

Für den film-dienst war Vergiss dein Ende ein „genaues, mit psychologischem Blick erfasstes Drama, das durch exzellente Schauspieler glänzt und die unterschiedlichen Zeitebenen elegant durch die vorzügliche Montage verbindet.“[5] Zitty lobte, dass der Film „bei aller thematischen Tragik nie ins Sentimentale kippt“,[2] während Gerrit ter Horst den Film als „ein überzeugendes Werk der leisen Töne“ bezeichnete, das „ein höchst aktuelles Thema sehr subtil und wenig plakativ behandelt.“[6]

Kannegießer „befreit sich durch eine raffinierte Montagetechnik von der chronologischen Erzählstruktur. Das macht diesen Diplomfilm zusammen mit den fantastischen Schauspielern zu einem außergewöhnlichen und ergreifenden cineastischen Erlebnis“, schrieb Zeit Online.[7]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Vergiss dein Ende. In: Zelluloid.de. Archiviert vom Original am 27. März 2016; abgerufen am 7. September 2018.
  2. Matthias von Viereck: Vergiss dein Ende. In: zitty.de. 13. April 2011, archiviert vom Original am 1. Juni 2013; abgerufen am 7. September 2018.
  3. Vergiss dein Ende bei crew united, abgerufen am 2023-078-04.
  4. Vgl. Vergiss dein Ende auf filmstarts.de
  5. Vergiss dein Ende. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 7. September 2018.
  6. Gerrit ter Horst: «Vergiss dein Ende»: Tiefe Wunden des Vergessens. In: Main-Post, 19. September 2011.
  7. Carolin Ströbele: Das Festival der Heimatlosen In: zeit.de, 23. Januar 2011
  8. Studio Hamburg Nachwuchspreis – Die Preisträger 2011, abgerufen am 17. Dezember 2012
  9. First Steps 2011 – Nominierungen 2011 (Memento des Originals vom 29. Oktober 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.firststeps.de, abgerufen am 17. Dezember 2012
  10. IMDB – Awards, abgerufen am 17. Dezember 2012
  11. Defa-Stiftung: Förderpreisträger, abgerufen am 17. Dezember 2012
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