Vergeletto
Vergeletto ist eine Ortschaft in der Gemeinde Onsernone im Schweizer Kanton Tessin. Bis zum 9. April 2016 bildete sie eine eigene politische Gemeinde.
Vergeletto | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Tessin (TI) | |
Bezirk: | Bezirk Locarno | |
Kreis: | Kreis Onsernone | |
Gemeinde: | Onsernone | |
Postleitzahl: | 6664 | |
frühere BFS-Nr.: | 5132 | |
Koordinaten: | 689705 / 120207 | |
Höhe: | 906 m ü. M. | |
Fläche: | 40,32 km² | |
Einwohner: | 64 (31. Dezember 2015) | |
Einwohnerdichte: | 2 Einw. pro km² | |
Website: | www.onsernone.swiss | |
Karte | ||
Wappen
Beschreibung: Der Schild ist zweimal geteilt. Oben in Gold ein schwarzer Adler, im mittigen schwarzen Feld zwei goldene Schräglinksbalken und unten in Silber ein grüner Dreiberg.
Geographie
Vergeletto liegt zusammen mit Gresso im obersten Teil eines Seitentales des Onsernonetals, dem Valle di Vergeletto, das vom Onsernone zwischen Russo und Crana beim «Ponte Oscuro» nördlich abzweigt. Es wird durchflossen vom Fluss Ribo. Westlich von Vergeletto befindet sich im Talboden ein Steinbruch.
Geschichte
Das Dorf findet sich erstmals 1681 als Vergeledo bezeugt. Im Mittelalter gehörte es zur vicinia Onsernone und zur squadra Russo TI. Vom Mittelalter bis Anfang 19. Jahrhundert war Vergeletto Teil der Squadra von Russo. Die 1803 gebildete Gemeinde umfasste auch den Weiler Gresso, bis dieser 1882 selbständig wurde. Die Pfarrkirche Beata Vergine Annunciata wurde 1658 erbaut und 1672 erweitert; 1757 trennte sich Vergeletto von der Pfarrei Russo. Bis ins 19. Jahrhundert waren fünf Mühlen in Betrieb, die nach dem Bau der Fahrstrasse um 1860 an Bedeutung verloren; eine davon wurde zu Beginn des 21. Jahrhunderts restauriert.
Am 10. April 2016 schloss sich Vergeletto mit den damaligen Gemeinden Gresso, Isorno und Mosogno der Gemeinde Onsernone an.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||
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Jahr | 1795 | 1808 | 1850 | 1888 | 1900 | 1950 | 1980 | 2000[1] | 2014 | 2015 |
Einwohner | 306 | 251 | 456 | 410 | 371 | 255 | 110 | 65 | 60 | 64 |
Verkehrsverbindungen
Vergeletto ist mit notwendigem Umsteigen bei Russo über Postauto direkt von Locarno aus erreichbar.
Im zeitweise auch mit Postauto erreichbaren Weiler Zott, westlich von Vergeletto, führt eine kleine Seilbahn (mit geschlossenen Kabinen) auf den Aussichtspunkt der Alpe Saléi.
Wanderungen
Von der Alpe Saléi und der Berghütte Capanna Alpe Salei aus sind verschiedene leichtere und anspruchsvollere Wanderungen in alle Richtungen möglich, so insbesondere auf den nahen Pizzo Zucchero oder technisch schwieriger auf den Mottone im Osten und direkt auf den Pilone im Westen, oder als längere Rundwanderung in etwa halber Höhe zum Talboden um die beiden erstgenannten Gipfel nördlich und östlich herum nach Crana im Onsernone. Eine noch weitere Höhenwanderung führt von der Alpe Saléi auf etwa 1700 bis 1800 m über Meer in weitem Bogen nach Westen über die Alpe Arena zur Alpe di Porcarésc und dann im Talboden zurück nach Zott und Vergeletto. Nach Süden können von der Alpe Saléi direkt Comologno und Spruga im Onsernone auf Wanderwegen erreicht werden.
Westlich gelangt man von Vergeletto und Gresso aus über alpine Pässe ins italienische Ossolatal, nach Norden ins schweizerische Seitental von Campo (Vallemaggia) oder nach Osten direkt ins Maggiatal.
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Beata Vergine Annunciata von 1658[2]
- alte Mühle am Seitenbach Ri di Vergeletto[2]
- Ponte Romano mit Wegkapelle südlich davon am über längere Strecken noch gut erhaltenen alten Maultierweg (mulattiera) vom Dorfkern um Kirche und Friedhof in Vergeletto zum Ponte Oscuro bei Crana[2]
- Waldreservat «Arena»[2]
- Eisfälle (Cascate di Ghiaccio)[2]
Persönlichkeiten
- Massimo Terribilini (* 21. Dezember 1924 in Vira (Gambarogno)) (Bürgerort Vergeletto), Kunstmaler[3][4]
Literatur
- Vasco Gamboni: Vergeletto. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 18. Januar 2017.
- Huldrych Kobe: Geologisch-petrographische Untersuchungen in der Tessiner Wurzelzone zwischen Vergeletto-Onsernone und Valle Maggia. Aus: Schweizerische mineralogische und petrographische Mitteilungen. Band 36, Heft 1, Zürich 1956[5].
- Simona Martinoli u. a: Vergeletto. In: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 228.
- Elfi Rüsch: I monumenti d’arte e di storia del Canton Ticino. Distretto di Locarno IV: La Verzasca, il Pedemonte, le Centovalli e l’Onsernone (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 123). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte SKG. Bern 2013, ISBN 978-3-03797-084-3, S. 402–410.
- Celestino Trezzini: Vergeletto. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 7: Ungelt – Villarvolard. Attinger, Neuenburg 1934, S. 226 (Digitalisat).
Weblinks
- Webauftritt der Gemeinde Onsernone
- Amt für Statistik des Kantons Tessin: Onsernone (italienisch)
- Onsernone-Vergeletto: Kulturgüterinventar des Kantons Tessin
- Catalogo ASTI, Vergeletto auf www3.ti.ch/DECS/dcsu/ac/asti/cff/ (abgerufen am 10. Dezember 2017).
- Vergeletto auf elexikon.ch
Einzelnachweise
- Vasco Gamboni: Vergeletto. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 18. Januar 2017.
- Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 228
- Massimo Terribilini auf portal.dnb.de (abgerufen am: 21. Juni 2016.)
- Massimo Terribilini. In: Sikart
- Huldrych Kobe: Geologisch-petrographische Untersuchungen in der Tessiner Wurzelzone zwischen Vergeletto-Onsernone und Valle Maggia.