Velika Hoča
Velika Hoča (serbisch-kyrillisch Велика Хоча, albanisch Hoçë e Madhe bzw. Hoça e Madhe) ist ein Dorf in der Gemeinde Rahovec im Kosovo.
Hoçë e Madhe/Hoça e Madhe1 Velika Hoča/Велика Хоча2 | |||||
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Basisdaten | |||||
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Staat: | Kosovo3 | ||||
Bezirk: | Gjakova | ||||
Gemeinde: | Rahovec | ||||
Koordinaten: | 42° 23′ N, 20° 41′ O | ||||
Höhe: | 462 m ü. A. | ||||
Einwohner: | 124 (2011) | ||||
Telefonvorwahl: | +383 (0) 390 | ||||
Kfz-Kennzeichen: | 07 | ||||
3 Die Unabhängigkeit des Kosovo ist umstritten. Serbien betrachtet das Land weiterhin als serbische Provinz. |
Geographie
Velika Hoča liegt fünf Kilometer von Rahovec entfernt. Das Dorf lässt sich über die R204 (Krusha e Madhe - Rahovec) und R-117 erreichen. Südlich befinden sich die Dörfer Brestoc und Hoça e Vogël.
Geschichte
Hervorzuheben sind die vielen alten serbisch-orthodoxen Kirchen, die zum Teil aus dem 12. Jahrhundert stammen. Die Fresken sind gut erhalten. Ostern 2007 besuchte der Schriftsteller Peter Handke das Dorf und überreichte dem Bürgermeister Dejan Baljoševic das Preisgeld von 50.000 Euro, mit dem der an Handke verliehene Berliner Heinrich-Heine-Preis dotiert gewesen war.[1][2] Die Erlebnisse während dieser Reise verarbeitete Handke in seinem 2009 erschienenen Buch Die Kuckucke von Velika Hoča.[3]
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2011 wurden für Velika Hoča 124 Einwohner erfasst, wovon sich 75 als Albaner (60,48 %) und 49 als Serben bezeichneten.[4] Jedoch boykottierte ein Teil der Serben und Roma im Kosovo diesen Zensus.[5] Aktuelle Schätzungen gehen für Velika Hoča von einer Bevölkerungszahl zwischen 500[6] und 700[7] aus.
1991 wurden noch 1186 Serben bei einer Einwohnerzahl von 1233 bzw. 1288 (fortgeschrieben; die Volkszählung 1991 wurde von Albanern fast gänzlich boykottiert) erfasst.[8]
Religion
2011 bekannten sich von den 124 Einwohnern 75 zum Islam und 49 als Serbisch-Orthodoxe.[9]
Volkszählung | 1919[11] | 1948 | 1953 | 1961 | 1971 | 1981 | 1991 | 2011 |
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Einwohner | 626 | 1049 | 1124 | 1184 | 1245 | 1295 | 1288 | 124 |
Politik
2012 verabschiedete das Parlament der Republik Kosovo ein Gesetz, das den Status des Dorfes Velika Hoča regelt. Durch das Gesetz wird dem Dorf eine gewisse Autonomie zugestanden, insbesondere in Bezug auf die Verwaltung seines kulturellen Erbes. Darin ist auch der Dorfrat als feste Institution vorgesehen.[12]
Literatur
- Die Kuckucke von Velika Hoča auf der Plattform Handkeonline
Weblinks
Einzelnachweise
- Wolfgang Paterno: „Im Niemandsdorf: Peter Handke und Velika Hoca“, in: profil (Zeitschrift), 18. Oktober 2014.
- Wolfgang Büscher: „Ich wollte Zeuge sein“, in: Die Zeit, 12. April 2007.
- Klappentext und Rezensionsübersicht zu Handkes Die Kuckucke von Velika Hoča bei perlentaucher.de
- Ethnic composition of Kosovo 2011. In: pop-stat.mashke.org. Abgerufen am 24. März 2018.
- John Petersen: ECMI: Minority figures in Kosovo census to be used with reservations. In: infoecmi.eu. Europäisches Zentrum für Minderheitenfragen, 8. Januar 2013, abgerufen am 30. April 2018 (englisch).
- Henrique Schneider: Indifferenz, Gegnerschaft, Identität: Veränderungen im politischen Verhältnis von Dorf und Staat im Kosovo. BWV Berliner Wissenschafts-Verlag, 2017, ISBN 978-3-8305-2162-4, S. 68 (google.de).
- Saskia Drude: Hundert Wochen Kosovo. Karin Fischer Verlag, 2008, ISBN 978-3-89514-836-1, S. 204 (google.de).
- Ethnic composition of Socialist Republic of Yugoslavia 1991. In: pop-stat.mashke.org. Abgerufen am 30. April 2018.
- Religious composition of Kosovo 2011. In: pop-stat.mashke.org. Abgerufen am 24. März 2018.
- Kosovo censuses. In: pop-stat.mashke.org. Abgerufen am 24. März 2018.
- Sheradin Berisha: Ndarja administrative në Qarkun e Prizrenit – në vitin 1919. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. Juli 2008; abgerufen am 5. Dezember 2020 (albanisch).
- Law No. 04/L-062 - On the village of Hoçë e Madhe/Velika Hoča. (PDF) In: kuvendikosoves.org. Parlament der Republik Kosovo, 20. April 2012, abgerufen am 2. Mai 2018 (englisch).