Vele di Scampia

Der Komplex Vele di Scampia (deutsch Die Segel von Scampia) ist eines der bedeutendsten Bauwerke des sozialen Wohnungsbaus in Italien.

Großraum Scampia-Secondigliano
Lage der Vele di Scampia
Panorama der Vele di Scampia

Geschichte und Konzeption

In Scampia, einem nördlichen Vorort von Neapel, wurden die sieben Gebäude nach Plänen des Architekten Franz Di Salvo zwischen 1962 und 1975 errichtet. Die charakteristische Form der Türme erinnert an Segel (vele), daher der Spitzname des Gebäudes. In seiner Konzeption ist das Gebäude maßgeblich durch das sog. Unité d’Habitation von dem Schweizer Architekten Le Corbusier beeinflusst. Im Gebäude sollte eine Vielzahl von Funktionen vorhanden sein, die den Bewohnern ein Leben als Wohngemeinschaft ermöglichen.

In der Folgezeit verkamen die Gebäude in dem als Problemviertel und Drogenumschlagplatz verrufenen Viertel. Die in einem äußerst schlechten Zustand befindlichen Gebäude waren aber immer noch bewohnt. Erst Ende der 1990er Jahre begann man, die Bewohner teilweise umzusiedeln, und zwischen 1997 und 2003 wurden die ersten drei Vele, die Gebäude F, G und H abgerissen. Im Juni 2019 beschloss der Stadtrat den Abriss weiterer drei Gebäude. Von den ursprünglich sieben Gebäuden soll nur das Gebäude B stehen bleiben und saniert werden. Ab 2023 soll das sanierte Gebäude von der öffentlichen Verwaltung der Metropolitanstadt Neapel genutzt werden.[1]

Im Februar 2020 begann mit dem Abriss des Gebäudes A, auch bekannt als Vela Verde (dt. grünes Segel), die nächste Abrissphase. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten bereits 800 Familien aus den Vele neue Sozialwohnungen bezogen.[2]

Die Vele im Film

Szenen des Spielfilms Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra und der Fernsehserie Gomorrha wurden vor und in den Gebäuden gedreht.

Ähnliche Wohnungsbau-Projekte

Einzelnachweise
  1. Da margine urbano a nuovo centro dell’area metropolitana. In: comune.napoli.it. 30. Juni 2019, abgerufen am 20. Februar 2020 (italienisch).
  2. Vela Verde, via alla demolizione a Scampia. Addio al simbolo di Gomorra. In: ilmessaggero.it. 20. Februar 2020, abgerufen am 20. Februar 2020 (italienisch).

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